Vorwort:

Ich mache seit vielen Jahren zu allerlei Gelegenheiten immer wieder Gedichte. Meistens sind das Anlässe wie Geburtstage, Jubiläen usw. Zu meinem runden Geburtstag fasse ich ein paar davon in einem Büchlein zusammen. Als Vortragender dieser Reime war ich leider oft nervös, verhaspelte mich oder las zu schnell. Aber nun könnt ihr es ja selbst versuchen beim Reden in einen Fluss zu kommen und die richtige Betonung der Endsilben zu finden. Meine engste Familie kommt noch nicht vor in diesem ersten Büchlein. Da möchte ich mir noch Zeit lassen und dann einen eigenen Band über meine Sippe machen. Ich hoffe euch gefällt der eine oder andere Reim und ich beleidige niemanden damit. Das Umschlagbild ist von meinem Freund Oskar Stocker. Danke speziell an alle die Vorlage für meine Gedichte waren und an meine Frau die mich ermutigt hat immer wieder neue Verse zu machen. Reinhard Siebenhandl war es schließlich, der mich überredete das Bücherl tatsächlich umzusetzen.

Danke, alles Liebe, gsund bleim

Euer Joe Wasteman, alias Josef Thon

Bildnachweise:

Alle Fotos privat, ausgenommen:

Titelseite: Oskar Stocker

© MA 48: Zahlen wir es Ihnen heim, Des Mistküberlhaus in Hernois, Boy Group, Verwirrende Tandler Jahresrede 2015, Heiliger Antonius, hilf!, Müsliriegel, Sailers Abschied, Zerobins Ruhestand, Der Erich und der Franz

© Stadt Wien: 2. Bild Nun wurde gewählt, Admiral Janu, Lady Sunshine, Anita, Zum Abschied von Wolfgang Schifferle

© feel image/Matern: Lobau Gelsen, Wünsche, 48er Gedicht, Weihnachtsgedicht an die BAL´s, Dennis Geburtstag, Spaßgedicht fürn 60er-Karl, Nur nix erben, Pfiat euch Gott

@ Renate Mowlam: De 48er Mistbuam und ihre Zertifikate, Schlussbild

© Houdek: Da Ungustl und de Wehist Wotscha

Inhalt

Zum Anfang

Zum 60er

Ihr seht´s mirs an, an meinem Gesicht

Wurscht ist mir dieser Geburtstag heute nicht!

Unvermeidlich kam er herbei, dieser Tag

An dem ich: „I bin nun 60!“ zu euch sag.

Die Kindheit ist schon lange her

und manch Erinnerung ist so, als wär

ich in einen Film, in an Kino drin

Kanns gar net glauben, dass ich so alt schon bin.

60, das waren früher alte Leute

Aber sieht man die 60er-Menschen heute

Sind sie oft agil, und voll im Leben

Und auch mir wurde – Gott sei Dank - dieses Glück gegeben.

Ich wollt ein Fest mit euch heut machen

Wo wir uns erzählen von den erlebten Sachen

und mich bedanken bei euch für mein Lebensglück

Denn jeder von euch ist davon ein Stück.

Kann unmöglich jeden einzelnen im Gedicht erwähnen

Ihr seid zu viel, würdet doch bald gähnen …

Obwohl einiges davon wäre schon berichtenswert

Und bei manchem ist wohl besser wenn´s ja keiner hört!

Ich entschloss mich daher zu einem anderen Versuch,

schrieb seit Jahren Gedichte und machte draus ein Buch!

Dieses Werk kann der, wer Lust hat, bei Gelegenheit studieren,

ich werde nun a paar Beispiele draus rezitieren.

Verzeiht´s mir, dass ich diese Zeit mir nun nehm

Aber ehrlich gesagt, es ist auch sehr scheen

Vor euch, erlauchtes Publikum, ein paar Gedichte vorzutragen

Zum 60er stehle ich euch diese Zeit, ich glaub das darf ich heute wagen.

Also, nehmt´s euer Glaserl in die Hand, und hörts mir kurz zu

Ich bin am Anfang immer leicht nervös, I hoff das mi net verstottern tu!

Nehmt diese Reime als einen euch noch nicht bekannten Teil von mir

Aber nach 60 Jahren, ist das meiste andere ohnehin bekannt schon hier.

Danke für euer Kommen, die jahrelange Freundschaft, und nun die Zeit zum Vorlesen,….

ohne euch wären die ersten 60 Jahre leer und nie so schön gewesen.

Ich ein Dichter?

Dichter bin und war ich keiner!

Genaugenommen bin ich ein Reimer.

Füge zusammen so gut ich kann

Worte, bloß nach ihrem Klang.

Wenn´s dann doch an Sinn ergibt

was ich da hab zusammengefügt,

dann freu ich mich irgendwie schon sehr…

Und fühl mich so, als ob ich do a Dichter wär!

Sex im Netz

Du meinst doch nicht, ich sitze locker

hier cool auf meinem Gemeindehocker.

Hab nix zu tun, drum tue ich reimen

damit mir net fad is,… des tust von mir meinen?

Doch – falsch - so is des wirklich nicht!

Betracht es mal aus meiner Sicht

Ich brauch Entspannung dann und wann

Damit i den Stress der 48er abbauen kann.

Andere die surfen hierzu im Netz

Schauen Nackedeis an und haben ihr Hetz

Doch mich, mit meinem Intellekt

Hat so was immer nur abgeschreckt.

Du weißt, Nackte – also die im PC - interessieren mi nicht

Da reime ich lieber ein kleines Gedicht.

Und meine Reime sind auf Dauer schön, ohne Falten

Während die Nackerten im PC? Die ghören schon bald zu den Alten.

Ich, dein Zahnspangerl

Ich möchte so gern sein, dein Zahnspangerl,

immer fixiert, zwischen deine Wangerl.

Bräucht mich nicht nach dir zu sehnen

Du hielts mich fest mit deinen Zähnen.

Über mich käme Atem in deine Lunge

Und ständig berührt´ ich zärtlich deine Zunge

Verstohlen – wie Adam, auf´s verbotene Apferl

Schau ich in dich hinein, vorbei am Zapferl.

Aber legst mich dann am Morgen weg.

Kümmert dich um mich an Dreck

Warte ich den ganzen Tag im Becher dort

Bin ganz allein, denn du bist fort.

Und sind deine Zähne erst mal gerade

Legst mich als Erinnerungsstück in eine Lade

Holst mich nur mehr zum Spotten hervor,

Sagst: „schaut´s wie hässlich ich einmal wor!“

Zahlen wir es Ihnen heim

Wir leben in einer super Zeit

nie ging´s den Leut so guat wia heut

trotzdem wird’s in mein Mogen flau

wann i in da früh in ihre Zeitung schau!

Mörder, Unglücke und Idioten

kriegst auf jeder Seite geboten

a Nockate zum drüberstraaen

guat…sonst drahert si der Leser auf Seite 6 scho ham!

Am Anfang kommt ein Dieb; logisch-Ausländer!

dann fast schon uninteressant: ein Kinderschänder

und weiter hinten im Sportteil jeder liest

das für uns der Fußball sooo wichtig ist!

Nix außer negativem Karma

und jeden Tag dasselbe Drama!

doch könnten wir des enden lassen

und den Zeitungsfuzzys eine verpassen:

a) wir sollten ihre Zeitung nimmer kaufen

und b) das damit gesparte Geld versaufen

in diesen Zustand kommt dann c)

an Leserbrief, der würde net schee:

„Sehr wenig geehrte Journalisten!

Künftig gilt: nur wenn mir dringend müssten,

greifen wir nach ihren verblödeten Blatt

und zwar dann, wenn uns des Klo Papier ausgehen tat.

Aber genaugenommen glaub ich doch

das i mir lieber in die Hosen moch

denn, ehrlich, ihre Zeitung ist fürwahr

netamoi meinem Arsch mehr zumutbar!“

Manche Journalisten sollten besser reimen

„Auf der Welt, wenn man’s genau betracht´

gehören noch viel mehr Gedichte g´macht.

Weil es eckt ja eh oft mühsam unser Leben

da könnt do ein Reim schon sein ein Segen.

Ist er dann auch noch mit irgendeinem Sinn erfüllt

der das Hirn mit allerlei Erquickenden stillt

gleitet man leicht ab in eine angenehme, fiktive Welt

die man dem realen Leben gern gegenüberstellt.“

So schrieb ich einigen Journalisten, dies als kurzes Gedicht

weil, ehrlich, ich glaub anders verstehen die wohl nicht

welche Einfallspinsel in meinen Augen sie eigentlich sind

mit einem IQ von einem mäßig sympathischen Kind.

Ich möcht mich nicht länger ärgeren über sie, sicher nicht mehr!

zugegeben es fällt mir anfänglich wahrscheinlich noch schwer

Ihren „Journalismus“ aus meinem Hirn gänzlich zu verbannen

in das sie ungerechtfertigter Weise zu oft hineinkamen.

Der Unsinn den sie täglich in ihrem Blatt verzapfen

sitzt in meinen Kopf tief, wie Marmelade in an Krapfen

und analysiert man ihren Gedanken nach, bis zum Grund

stellt man eindeutig fest: des was schreiben, ist nur Schund!

Also schloss ich:

„Hören sie auf so zu schreiben, bitte, machen´s ein Gedicht

Zwar, inhaltlich reduziert sich ihr geballter Unsinn, fürchte ich nicht…