Bin ich das?

Valentin Groebner

Bin ich das?

Eine kurze Geschichte der Selbstauskunft

FISCHER E-Books

Inhalt

Über Valentin Groebner

Valentin Groebner, geboren 1962 in Wien, lehrt als Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern. Er ist Autor zahlreicher Bücher zur Kultur- und Wissenschaftsgeschichte; seit 2017 ist er Mitglied in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sein neues Buch ist eine ziemlich persönliche Geschichte über die Frage, warum wir uns im 21. Jahrhundert endlos zur Schau stellen und selbst intime Einblicke in unser (Seelen-)Leben öffentlich machen.

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Über dieses Buch

Vom Bewerbungsgespräch bis zum Instagram Account, von der Teambildung bis zum Dating-Profil: Ohne Selbstauskunft geht es nicht. Sie ist Lockstoff und Pflicht, Reklame in eigener Sache und Versprechen auf Intensität und Erlösung, in den Tretmühlen der digitalen Kanäle ebenso wie in politischen Debatten um kollektive Zugehörigkeit.
Der Lust und dem Zwang zum Ich- und Wir-Sagen geht Valentin Groebner in seiner amüsanten Geschichte des Alltäglichen nach. Er verknüpft historische Beschwörungen der Heimat mit offenherzigen Tattoos, die wilden Rebellen von früher mit den etwas melancholischen Leistungsträgern von heute, den Umgang mit alten Familienfotos mit den demonstrativen Ritualen des Paarglücks. Und er fragt: Ist öffentliche Intimität wirklich die Währung für Erfolg – oder eine Falle?

Impressum

Originalausgabe

 

Erschienen bei FISCHER E-Books

 

© 2021 S. Fischer Verlag GmbH,

Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main

 

Covergestaltung: Andreas Heilmann und Gundula Hissmann, Hamburg

Coverabbildung: Shutterstock

 

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.

ISBN 978-3-10-491446-6

Endnoten

Sigurdur Gylfi Magnusson und Istvan M. Szijarto (Hg.): What is Microhistory? London/New York 2013; Francesco Trivellato: Microstoria/Microhistoire/Microhistory, in: French Politics, Culture and Society 33 (2015), S. 122134; Marco Belpoliti: Settanta, Turin 2010.

Identität ist kein brauchbarer analytischer Begriff, sondern ein vages Etikett mit komplexer Entstehungsgeschichte. Ich habe das an anderer Stelle ausführlich beschrieben – Valentin Groebner: Identität. Anmerkungen zu einem politischen Schlagwort, in: Zeitschrift für Ideengeschichte 12 (2018), Nr. 3, S. 109115, und ders.: Der Glamour der Identität (7. März 2021), auf https://geschichtedergegenwart.ch/der-glamour-der-identitaet/.

Carlo Caduff: Warten auf die Pandemie. Geschichte einer Katastrophe, die nicht stattfand, Konstanz 2017.

Einen lesenswerten Reisebericht dorthin liefert Enis Maci: Götterdämmerung, in: dies., Eiscafé Europa, Frankfurt/M. 2018, S. 121137.

Neil Price: The Children of Ash and Elm: A History of the Wikings, London 2020 (erscheint voraussichtlich im August 2022 auf Deutsch im S. Fischer Verlag); Gareth Williams, Peter Pentz und Matthias Werndorff (Hg.): Vikings. Life and Legend: British Museum 2019.

Ashot Margaryan, Daniel J. Lawson u.a.: Population genomics of the Viking world, in: Nature 585 (September 2020), S. 390396. https://doi.org/10.1038/s41586-020-2688-8

Ed Yong: Immunology Is Where Intuition Goes to Die, in: Atlantic Monthly, 5. August 2020; https://www.theatlantic.com/health/archive/2020/08/covid-19-immunity-is-the-pandemics-central-mystery/614956/ (zuletzt aufgerufen am 17. November 2020)

Twain hatte große Teile seines Vermögens in eine neuartige Setzmaschine investiert, die sich als Fehlschlag erwies – John Lauber: The Inventions of Mark Twain: A Biography, New York 1990.

Zur Geschichte der Beichte Karma Lochrie: Secret Operations. The Medieval Uses of Secrecy, Philadelphia 1999, und Roberto Jusconi: L’ordine dei peccati: la confessione tra medioeva ed età moderna, Bologna 2002; Junius (Pseudonym): Die Krise der Sozialdemokratie, Bern 1916, S. 4, wieder abgedruckt in: Rosa Luxemburg: Gesammelte Werke, Bd. 4, Berlin 2000, S. 51164; Andreas Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten, Frankfurt/M. 2017, S. 9f.

Michel de Montaigne: Essais, übersetzt von Hans Stilett, Frankfurt/M. 1998.

Lebhaft beschrieben etwa in der Autobiografie des Handwerksgesellen Augustin Günzer: »Kleines biechlin von meinem gantzen Leben«: Autobiografie eines Elsässer Kannengießergesellen aus dem 17. Jahrhundert, hg. von Fabian Brändle und Dominik Sieber, Köln 2002. Dazu John Martin: Inventing Sincerity, Refashioning Prudence, in: American Historical Review 102 (1997), S. 13091402, und Kaspar von Greyerz (Hg.): Selbstzeugnisse in der Frühen Neuzeit, Oldenbourg: München 2007.

Emily Butterworth: Censors and Censure: Robert Estienne and Michel de Montaigne, in: Maria José Vega u.a. (Hg.): Reading and Censorship in Early Modern Europe, Barcelona 2010, S. 161179; zum größeren Kontext Hubert Wolf: Index. Der Vatikan und die verbotenen Bücher, München 2007.

Samuel Pepys: Die Tagebücher 16601669, 10 Bde, Berlin 2010.

Vgl. Manfred Schneider: Liebe und Betrug, München 1996, S. 191. Wenn Ihre Neugierde geweckt ist, dann können Sie über Dr. Schnitzlers Liebesleben mehr herausfinden unter https://schnitzler-tagebuch.acdh.oeaw.ac.at.

Armin Nassehi: Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft, München 2019, S. 137f.

Über ihren Gründer Bernarr MacFadden siehe Jörg Scheller: Der Meister des Machsals, in: Elke Bippus, Jörg Huber und Roberto Niggli (Hg.): Ästhetik der Existenz, Zürich 2013, S. 261281.

Bernd Stiegler: Reisender Stillstand. Eine kleine Geschichte der Reisen im und um das Zimmer herum, Frankfurt/M. 2010, S. 222.

Zu Instagram die knappe Darstellung bei Winfried Gerlin, Susanne Holschbach und Petra Löffler: Bilder verteilen. Fotografische Praktiken in der digitalen Kultur, Bielefeld 2018, S. 4880; aktuelle Nutzerzahlen unter https://allfacebook.de/toll/state-of-facebook, aufgerufen am 2. Juli 2021.

Jill Walker Rettberg: Seeing Ourselves Through Technology, Palgrave Macmillian: Basingstoke 2014, S. 37.

https://www.eff.org/cyberspace-independence; Andrew Greenberg: It’s Been 20 Years Since This Man Declared Cyberspace Independence, in: Wired, 2. August 2016, https://www.wired.com/2016/02/its-been-20-years-since-this-man-declared-cyberspace-independence/ abgerufen am 2. Juli 2021.).

Bernhard Dotzler: Die Schaltbarkeit der Welt. Hermann Hollerith und die Archäologie der Medien, in: ders. und Stefan Andriopoulos (Hg.): 1929. Beiträge zur Archäologie der Medien, Frankfurt/M. 2002, S. 288315; David Gugerli: Wie die Welt in den Computer kam, Frankfurt/M. 2017, S. 14ff.

Georg Franck: Mentaler Kapitalismus, in: Merkur. Zeitschrift für europäisches Denken, Jahrgang 57 (2003), S. 115.

Frank Zappa and the Mothers of Invention: I’m the Slime, Warner Brothers 1973. Das Lied findet sich auch auf dem Album »Overnite Sensation« aus demselben Jahr und auf der posthum erschienenen Kompilation »Strictly Commercial«. Einen aktuellen Überblick zu seiner Karriere und seinem politischen Engagement bieten die Beiträge bei Paul Carr (Hg.): Frank Zappa and the And, Farnham 2012.

Marcus Stauff: Der Konsum der Zuschauer, S. 69, in: Kai-Uwe Hellmann und Dominik Schrage (Hg.): Konsum der Werbung. Zur Produktion und Rezeption von Sinn in der kommerziellen Kultur, Wiesbaden 2004, S. 6380.

David Gugerli: Suchmaschinen. Die Welt als Datenbank, Frankfurt/M. 2009, S. 1936, zu den Bewerbungen S. 27.

John Lanchester: You Are the Product, in: London Review of Books 39 (17. August 2017), S. 310; Tim Wu: The Attention Merchants, New York 2016, S. 293302; ähnlich Roberto Simanowski: Facebook-Gesellschaft, Berlin 2016, sowie ders. und Ramon Reichert: Sozialmaschine Facebook, Berlin 2019.

Die klassische und häufig zitierte Studie dazu ist von Justin Kruger und David Dunning: Unskilled and unaware of it: How difficulties in recognizing one’s own incompetence lead to inflated self-assessments, in: Journal of Personality and Social Psychology 77 (1999), S. 11211134.

Thomas Gilovich: How We Know What Isn’t so: The Fallibility of Human Reason in Everyday Life, New York 1991, S. 77; David Gilbert, Ins Glück stolpern, München 2008, S. 373378; Renata Salecl: A Passion for Ignorance: What we choose not to know and why, Princeton 2020, S. 15f.

Aus der umfangreichen Literatur dazu hier nur Harald Welzer: Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung, München 2002, und mit vielen Beispielen aus der experimentellen Forschung Gilbert, Glück, S. 83f., 138143, 165175.

Douwe Draaisma: Halbe Wahrheiten, Berlin 2016, S. 103105.

Gilbert, Glück, S. 135 und 195.

Draaisma, Wahrheiten, S. 145ff.

Douwe Draaisma: Warum das Leben immer schneller vergeht, wenn man älter wird, Berlin 1999, S. 241.

Dietmar Dath und Swantje Karich: Lichtmächte, Berlin 2013, S. 234.

Wolfgang Ernst: Signale aus der Vergangenheit, München 2013, S. 46.

Thomas Pynchon, Bleeding Edge, Frankfurt/M. 2014, S. 18, 533, 549.

Jia Tolentino: Trick Mirror, Frankfurt/M. 2021, S. 21.

Ebd., S. 50.

Lee Vinsel: You’re Doing in Wrong. Notes on Criticism and Technology Hype (1. Februar 2021), https://sts-news.medium.com/youre-doing-it-wrong-notes-on-criticism-and-technology-hype-18b08b4307e5. Vgl. die düsteren Prognosen von Tim Hwang: Subprime Attention Crisis: Advertising and the Time Bomb at the Heart of the Internet, New York 2020.

Alison Hearn und Stephanie Schoenhoff: From Celebrity to Influencer: Tracing the Diffusion of Celebrity Value Across the Media Stream, S. 203, in: David Marshall und Sean Redmond (Hg.): A Companion to Celebrity, Chichester 2016, S. 194212.

Ebd., S. 205 und 207; Kathleen Kuehn und Thomas Corrigan: Hope Labour: The Role of Employment Prospects in Online Social Production, in: Political Economy of Communication 1 (2013), S. 925. »Die aufregende Performance meiner selbst«, hat Hans-Christian Dany geschrieben, »hat schon länger den penetranten Geruch von unbezahlter Lohnarbeit angenommen.« Ders.: Schneller als die Sonne. Aus dem rasenden Stillstand in eine unbekannte Zukunft, Nautilus: Hamburg 2015, S. 121.

Guillaume Paoli: Die lange Nacht der Metamorphose. Über die Gentrifizierung der Kultur, Berlin 2017, S. 82. Vgl. Diedrich Diederichsen: Über Pop-Musik, Köln 2014, S. 404, 425, 454.

Gilles Deleuze und Claire Parnet: Dialoge. Frankfurt/M. 2019, S. 64. Antonia von Schöning und Hanns Zischler: Neue Dialoge. Das ABC von Gilles Deleuze, in: Marc Rölli und Friedrich Balke (Hg.): Philosophie und Nicht-Philosophie: Gilles Deleuze, Bielefeld 2015, S. 197208.

Alan Light: What Happened, Miss Simone? New York 2016, S. 161f.

Franz Schuh: Fortuna, Wien 2017, S. 221.

Mehr dazu bei Anne Dufourmantelle: Lob des Risikos, Berlin 2018.

Zitiert nach Monika Rinck: Wir, Berlin 2015, S. 27.

Tristan Garcia: Wir, Berlin 2018, S. 11, 85, 123ff.

Isabelle Haffter: Politik der ›Glückskulturen‹. NS-Deutschland und die Schweiz 19331945, Dissertation Universität Luzern 2020, S. 470487.

Haffter, Glückskulturen, S. 97110; Sascha Howind: Die Illusion eines guten Lebens. Kraft durch Freude und nationalsozialistische Sozialpropaganda, Frankfurt/M./Bern 2013, S. 8492.

Werner Krause: Hendrik de Man, in: Neue Deutsche Biographie Bd. 16, Berlin 1990, S. 5.

Evelyn Barish: The Double Life of Paul de Man, New York 2014; Jacques Derrida: Mémoires. Für Paul de Man, Wien 1988.

Zur Geschichte der Kommission Simone Prodolliet: Vom Überfremdungsproblem zum Neuen Wir, in: terra cognita. Schweizer Zeitschrift zu Integration und Migration 36 (Herbst 2020), S. 4447; Jan Plamper: Das neue Wir. Warum Migration dazugehört. Eine andere Geschichte der Deutschen, Frankfurt/M. 2019.

Garcia, Wir, S. 280.

Frederick Barth: Pathan Identity and its Maintenance, in ders. (Hg.): Ethnic Groups and Boundaries. The Social Organisation of Culture Difference, Bergen/Oslo 1969, S. 117134.

https://www.svp.ch/partei/positionen/themen/sonderfall-schweiz/, aufgerufen am 2. Juli 2021.

Wendy Doniger: The Hindus. An Alternative History, London 2009, S. 48.

Thomas Petersen: Das denken die Deutschen über Heimat, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. April 2018.

Stapferhaus Lenzburg (Hg.): Heimat. Eine Grenzerfahrung, Zürich 2017, S. 102f. Durchgeführt hatte die Umfrage der Politgeograph Michael Herrmann, ebd., S. 112116.

Ebd., S. 210215.

Petersen, Heimat.

https://heimatkult.ch/de/hanfzigi, aufgerufen am 2.Juli 2021.

https://www.heimat-berlin.com/, aufgerufen am 2.Juli 2021.

Susanna Scharnowski: Heimat. Geschichte eines Missverständnisses. Darmstadt: wissenschaftliche buchgesellschaft, 2019, S. 2023, und ausführlich Sylvia Kleeberg-Hörnlein: Der Mensch als Pilger vom irdischen Exil in die ewige Heimat, in: Amalia Barboza, Barbara Krug-Richter und Sigrid Ruby (Hg.): Heimat verhandeln? Köln 2020, S. 317335.

Siehe etwa Karl Geiser: Geschichte des Armenwesens im Kanton Bern von der Reformation bis auf die neuere Zeit, Bern 1894; Stefan Jäggi: Arm sein in Luzern. Untersuchungen und Quellen zum Luzerner Armen- und Fürsorgewesen 15901593, Basel 2012; Thomas Meier und Rolf Wolfensberger: Eine Heimat und doch keine. Heimatlose und Nicht-Sesshafte in der Schweiz, 16. bis 19. Jahrhundert, Zürich 1998; André Holenstein, Patrick Kury und Kristina Schulz: Schweizer Migrationsgeschichte, Baden 2018.

Scharnowski, Heimat, S. 23, 27, 29.

Zitiert nach Scharnowski, ebd., S. 146.

Zur deutschen Auswanderung nicht nur in die USA, sondern auch nach Russland und Lateinamerika siehe Plamper, Wir, S. 2738 und 4049; Zitate nach Meier/Wolfensberger, Heimat, S. 83, und Scharnowski, Heimat, S. 4144.

Scharnowski, Heimat S. 57, 75.

Scharnowski, Heimat, S. 63; Zum Papierverbrauch Günter Karl Bose: Ende einer Last, Göttingen 2013, jetzt erweitert in ders.: Elementum. Über Typografie, Bücher und Buchstaben, Göttingen 2020, S. 153199.

Scharnowski, Heimat, S. 87.

Patrick Kury: »Der Wunsch nach Homogenität. Möglichkeiten und Grenzen einer schweizerischen Bevölkerungspolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts«, in: Historische Sozialforschung 31 (2006), S. 263281. Regula Argast: Staatsbürgerschaft und Nation. Ausschließung und Integration 18481933, Göttingen 2007.

Gerhard Vincken: Zone Heimat. Altstadt im modernen Städtebau, München/Berlin 2010.

Mauro Cerutti: Mussolini bailleur de fonds des fascistes suisses, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 35 (1985), S. 2146.

Scharnowski, Heimat, S. 12.

»Überhaupt, was ist an Selbstmitleid so schlecht? / Die Beine bequem überm Rand eines Kraters / sagte ich mir: ›Mitleid sollte / bei einem selbst beginnen.‹ Je mehr Mitleid / ich empfand, desto mehr war ich daheim.« Übersetzt von Steffen Popp. Elizabeth Bishop: Gedichte, München 2018, S. 128 und 182.

https://www.theguardian.com/politics/2021/jan/25/therese-coffey-covid-deaths-are-basically-uks-fault-for-being-old-and-fat? Zuletzt aufgerufen am 2. Juli 2021.

Mehr dazu bei Hans-Christian Dany: MA-1. Mode und Uniform, Hamburg 2018, S. 55.

Patrick Eiden-Offe: Der Prolet ist ein anderer. Klasse und Imaginäres heute, S. 18, in: Merkur 825 (Februar 2018), S. 1530.

Zur Geschichte des Skisports in Österreich und der Schweiz Andrew Denning: Skiing into Modernity, Oakland 2015. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Sabine Dettling und Bernhard Tschofen: Spuren. Skikultur am Arlberg, Bregenz 2014, und der Ausstellungskatalog des Alpinen Museums der Schweiz: Schnee von gestern, Zürich 2020.

Zur Entstehung dieser besonderen sozialen Spielregeln Philipp Sarasin: Die Stadt der Bürger. Struktureller Wandel und bürgerliche Lebenswelt: Basel, 18701900, Basel 1990.

Reyhan Şahin aka Dr. Bitch Ray: Yalla, Feminismus! Stuttgart 2019, S. 253 und 264.

Pulp: Common People, Island Records, London 1995.

Schön beschrieben bei Reckwitz, Gesellschaft, S. 317ff.

Daniela Horvath und Michael Martinek: Vintage Vienna: Die Bilder unserer Kindheit, Metroverlag: Wien 2013. Wegen des großen Erfolgs erschienen zwei Fortsetzungsbände – »Sensationen des Alltags« und »Zurück in die Zukunft«. Mittlerweile als https://wearevintagevienna.tumblr.com/; https://www.facebook.com/VintageVienna/ und https://www.instagram.com/vintage_vienna/

Fotobüro Bern (Hg.): Überblick über das fotografische Kulturerbe in der Schweiz. Umfang, Zustand, Erschliessung und Bedeutung fotografischer Bestände in öffentlich zugänglichen Institutionen, im Auftrag von Memoriav, Bern 2014.

Nora Mathys: Das visuelle Erbe u. Ein Produkt des Zufalls oder der Überlieferungsbildung? in Nora Mathys u.a. (Hg.): Über den Wert der Fotografie. Wissenschaftliche Kriterien zur Bewahrung von Fotosammlungen, Baden 2013, S. 91103.

Hubertus von Amelunxen: Die aufgehobene Zeit. Die Erfindung der Fotografie durch William Henry Fox Talbot, Berlin 1989; Bernd Stiegler: Zeigen Fotografien Geschichte? In: Fotogeschichte 95 (2005), S. 314; ders.: Bilder Fotografie. Ein Album fotografischer Metaphern, Frankfurt/M. 2006; Oliver Wendell Holmes: Spiegel mit einem Gedächtnis, hg. von Michael C. Frank und Bernd Stiegler, München 2010.

Amelunxen, Zeit, S. 33; Peter Geimer: Bilder aus Versehen. Eine Geschichte fotografischer Erscheinungen, Berlin 2010, S. 58; Carol Armstrong: Scenes in a Library. Reading the Photograph in the Book, Cambridge/London 1989, S. 441.

Geimer, Bilder, S. 59.

Ann Blair: Too Much to Know. Managing Scholarly Information before the Modern Age, New Haven/London 2011; Valentin Groebner: Wissenschaftssprache digital. Die Zukunft von gestern, Konstanz 2014, S. 4265.

Mehr bei Patricia Bannos: Vivian Maier. A Photographer’s Life and Afterlife, Chicago/London 2017.

Günther Hack: Melancholie der Bilddatenbank, S. 41, in: Merkur 816, Mai 2017, S. 3645.

Siehe Kapitel 2, S. 33-36.

Eine besonders eindrückliche Schilderung dieses Effekts hat die Journalistin Elizabeth Pisani geliefert, Augenzeugin der Massaker auf dem Tian An Men-Platz 1989, die zwanzig Jahre danach ihre aktuellen Erinnerungen mit ihren damaligen Aufzeichnungen verglichen hat – Elizabeth Pisani: A Summer’s Evening in Beijing, in: Granta 105 (2009), S. 2034.

Mehr dazu bei Peter Pfrunder: Die Zukunft der Fotografie. Keine Angst vor der Bilderflut, in: Anton Holzer (Hg.): Die Zukunft der Fotografie. Fotogeschichte Nr. 158, Wien 2020, S. 5455.

Zur Restaurierung von Plastikgegenständen, Nasspräparaten und Magnetbändern siehe etwa das 2007 gestartete Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilen Kunst- und Kulturgegenständen der Kulturstiftung des Bundes, http://www.kulturstiftung-des-bundes.de/cms/de/programme/restaurierung/archiv/kur__programm_zur_konservierung_und_restaurierung_von_mobilem_kulturgut_1.html (zuletzt aufgerufen am 2. Juli 2021); zum Holocaust-Mahnmal Thorsten Schmitz: Kaputt, in: Süddeutsche Zeitung, 22. Mai 2014.

Klassisch am Beispiel der Zeitschriftenbestände auf Holzpapier Nicholson Baker: Der Eckenknick, Reinbek 2005; zur Geschichte der Mikroverfilmungen Anthony Grafton: Codex in Crisis, in: ders., Worlds Made By Words. Scholarship and Community in the Modern West, Cambridge/Mass. 2009, S. 316354, und Estelle Blaschke: Die Geschichte des Mikrofilms, in: Fotogeschichte 140 (2016), S. 4049.

»Embarrasing is good« hat ein amerikanischer Ratgeber 2015 das Prinzip auf den Punkt gebracht. »Or horribly, horribly cute. (Again, it needs to be you.)« Lee Humphreys: The Qualified Self. Social Media and the Accounting of Everyday Life, Cambridge/Mass./London 2018, S. 109112.

François Jullien: Die stillen Wandungen, Berlin 2010, S. 9 und 13.

Günter Karl Bose: Typographic Man, in: ders.: Elementum. Über Typografie, Bücher und Buchstaben, Göttingen 2020, S. 221.

Stephan Oettermann: Zeichen auf der Haut. Die Geschichte der Tätowierung in Europa, Frankfurt/M. 1979, S. 70, 95ff., S. 120.

Zu dem aufsehenerregenden Fall des Hochstaplers, der zuerst erfolgreich behauptete, der verschollene englische Millionenerbe Roger Tichborne zu sein, aber 1872 durch ein fehlendes Tattoo entlarvt wurde, siehe Rohan McWilliam: The Tichborne Claimant. A Victorian Sensation, London 2007; Rebecca Stern: Home Economics. Domestic Fraud in Victorian England, Columbus 2008, S. 1949; zu Tattoos und polizeilicher Identifikation Roland Meyer: Operative Porträts. Eine Bildgeschichte der Identifizierbarkeit von Lavater bis Facebook, Konstanz 2019, S. 159161.

Erhart Schüttpelz: Unter die Haut der Globalisierung. Veränderung der Kulturtechnik »Tätowieren« seit 1765, in: Tobias Nanz und Bernhard Siegert (Hg.): ex machina. Beiträge zur Geschichte der Kulturtechniken, Weimar 2006, S. 125 und 135.

Roger Willemsen, Momentum, Frankfurt/M. 2012, S. 236.

Hans-Christian Dany: MA-1: Mode und Uniform, Hamburg 2018, S. 11.

Jörg Scheller: Body-Bilder. Körperkultur, Digitalisierung und soziale Netzwerke, Berlin 2021, S. 30.

Diedrich Diederichsen, Körpertreffer. Zur Ästhetik der nachpopulären Künste, Berlin 2017, S. 96.

Diedrich Diederichsen: Der lange Weg nach Mitte, Köln 1999, S. 275278.

Niels Penke und Matthias Schaffrick: Populäre Kulturen zu Einführung, Hamburg 2018, S. 135f.

Viola Vahrson: 80064 kuratieren. Zu einem fragwürdigen Umgang mit Geschichte im Werk von Artur Zmijewski, in: dies. und Stefan Krankenhagen (Hg.): Geschichte kuratieren. Kultur und kunstwissenschaftliche An-Ordnungen der Vergangenheit, Köln 2017, S. 139152.

Eine Person ohne Geld habe keine Würde, erklärte Sierra, und das wolle er mit seiner Arbeit zeigen. Aber Sierras selbsterfundene Gleichung soll vor allem das Ausbeutungsverhältnis seiner eigenen Arbeit rechtfertigen: Maggie Nelson: The Art of Cruelty, New York 2011, S. 127f.

Daniel Schreiber: Nüchtern. Über das Trinken und das Glück, Berlin 2014, S. 144.

James E. Montgomery (Hg.): Ahmad Ibn Fadlan: Mission to the Volga, New York 2017, S. 3239.

Paul-Henri Campbell: Tattoo & Religion: Die bunten Kathedralen des Selbst, Berlin 2018, S. 181 und 48.

Ebd., S. 65, 21, 34.

Ebd., S 16, 41, 111ff.

Ebd., S 149.

Ebd., S. 9.

Ebd., S. 186.

Nicolas Bouvier: Japanische Chronik, Basel 2002, S. 15 und S. 153.

Süddeutsche Zeitung vom 28. November 2014, S. 12.

Karl Meisen: Nikolauskulte und Nikolausbrauch im Abendlande, Düsseldorf 1931 (Nachdruck Düsseldorf 1981); dazu Wilhelm Fielitz: Nikolauskulte und Nikolausbrauch im Abendlande von Karl Meisen, in: Lares 68 (2002), S. 2948.

Thomas Hauschild: Weihnachtsmann. Die wahre Geschichte, Frankfurt/M 2012. Mit starkem Fokus auf deutsche Aspekte Karl-Heinz Göttert: Weihnachten – Biographie eines Fests, Ditzingen 2020; dazu kritisch Thomas Macho: Kulturgeschichte mit Scheuklappen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.12.2020. Zur ebenfalls eher komplizierten Geschichte des Weihnachtsbaums Wilhelm Bode: Tannen, Berlin 2020, S. 7396.

Deutsche Kriegsweihnacht, hg. vom Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP, München 1942, S. 103f., wieder abgedruckt in Institut für Buchkunst Leipzig: Weihnachten. Erinnerungen an ein deutsches Fest, hg. von Günter Karl Bose, Leipzig 2017.

Matthias Dobrinski: Zerrissener Himmel, in: Süddeutsche Zeitung, 24.12.20, S. 4; Sebastian Herrmann: Dein Fest, mein Fest, unser Fest, ebd., S. 2; Daniel Deckers: Von guten Mächten, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.12.20, S. 1. Auf die Paradoxa des Fests verweist allerdings auf der ersten Seite des Feuilletons in derselben Ausgabe Jürgen Kaube: Die eigentlich Beschenkten, S. 11.

Hauschild, Weihnachtsmann, S. 23.

In Don Drapers Worten: »You can’t tell people what they want. It has to be what you want.« Das Gegenstück zum deutschen Slogan für die Haushaltsgeräte von Bauknecht lautete in Frankreich zur selben Zeit übrigens: »Moulinex befreit die Frau.«

Geoff Dyer: Die Zone. Ein Buch über einen Film über eine Reise zu einem Zimmer, München 2012.

Jorge Luis Borges: Der Unsterbliche, in: ders., Labyrinthe, München 1959, S. 16; Franz Kafka: Das zweite Oktavheft (1917); H.G. Wells: Der Unsichtbare, Zürich 1974; Norbert Wiener: Kybernetik, Reinbek 1968, S. 212; zitiert nach Libuse Monikova: Die Wunschtorte, in: Falter Nr. 16 (1985), S. 19.

Television Personalities: Three Wishes, Text: Daniel Treacy, erschienen auf dem Album »They Could Have Been Bigger Then the Beatles«, Universal Musik 1982.

Mehr dazu bei Diedrich Diederichsen: Eigenblutdoping, Köln 2008, S. 194.

Juri Andruchowitsch: Zwölf Ringe. Roman. Frankfurt/M., 2005, S. 11.

Alice Behrends Roman ist 1998 neu aufgelegt worden; zu Mataja siehe ders: Die Reklame. Eine Untersuchung über Ankündigungswesen und Werbetätigkeit im Geschäftsleben, Wien 1910, und ders.: Entwicklung der Reklame vom Altertum bis zur Gegenwart. Erfolgreiche Mittel der Geschäfts-Personen und Ideenreklame aus allen Zeiten und Ländern, Leipzig 1926.

Zur Bedeutungsverschiebung des »Profils« von der Polizeiarbeit zur Selbstauskunft Andreas Bernard: Komplizen des Erkennungsdiensts, Frankfurt/M. 2017, S. 1046; zu den digitalen Partnervermittlungen ebd., S. 21f.

Das sehen auch Fachleute mit ganz anderer Ausbildung so. Wer jemanden bedingungslos und in höchster Leidenschaft liebe, schreibt der britische Psychoanalytiker Stephen Frosh, agiere damit auch die eigenen Wünsche aus, die vollständige Kontrolle zu übernehmen und die Differenzen zum Anderen zu absorbieren und auszulöschen – Stephen Frosh, Feelings, London 2011, S. 73.

Das funktioniert auch mit anderen Dingen, in deren Namen ich auftrete und Forderungen stelle, je nach Libido und Kontext: Mit dem Leiden des Herrn, dem Andenken der Mutter (oder des Künstlers), der Sache der Frauen oder anderer Unterdrückter. Die Aufgabe muss nur sehr, sehr groß sein.

In der Schweiz wird im Schnitt alle zwei Wochen eine Person in diesem Kontext getötet. In vier von fünf Fällen ist sie weiblich. In Deutschland, verlautbarte das Familienministerium im November 2020, werde an fast jedem dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Expartner umgebracht – die Hälfte aller weiblichen Opfer von Gewaltdelikten überhaupt. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/partnerschaftsgewalt-1809976 (aufgerufen am 2. Juli 2021). Auch in Schweden, wo die Mordrate deutlich niedriger ist als in der Schweiz und der BRD, wird alle 30 Tage eine Frau von ihrem Partner umgebracht – Hans Rosling: Factfulness, Berlin 2018, S. 165.

Campbell, Kathedralen, S. 7.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Warnung-ILOVEYOU-ist-ein-E-Mail-Wurm-19551.html; https://www.heise.de/newsticker/meldung/Vor-20-Jahren-Ein-verliebter-Wurm-umrundet-die-Welt-4713566.html (zuletzt aufgerufen am 2. Juli 2021).

The New Yorker, 1. November 2004; https://creativetime.org/programs/archive/2004/Holzer/NewYorker11_1color.jpg, zuletzt aufgerufen am 22. Dezember 2020.

Risa Mickenberg: Taxi Driver Wisdom, Chronicle Books: San Francisco 1996, S. 34.

Robert Louis Stevenson: Der Flaschenteufel, Hamburg 1926 (Neuauflage Ditzingen 1983).

Die Aufmacher sowohl der Süddeutschen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 28. Dezember waren der Beginn der Kampagne für die Covid-19-Impfung und der gelungene Abschluss des Handelsvertrags zwischen Großbritannien und der EU.

Max Nordau: Entartung, 2 Bde, Berlin: Duncker 1892, kommentierte Neuausgabe von Karin Tebben, Berlin/Boston 2013, S. 530f.; Günter Karl Bose: Normalschrift, S. 75, in: ders.: Elementum. Über Typografie, Bücher und Buchstaben, Göttingen 2020, S. 73991941