Das Buch
Lenchens Eltern wollen nie genau das, was Lenchen will. Bis eines Tages eine Fee auftaucht und Lenchens Eltern immer kleiner und kleiner zaubert – solange, bis sie winzig sind und Lenchen alles alleine bestimmen darf. Endlich! Nun gibt es Kekse zum Abendbrot und Zeichentrickfilme in Endlosschleife! Bis Lenchen sich irgendwann fragt, ob sie ihre Eltern nicht lieber wieder ganz in echt bei sich haben will.
Der Autor
© Caio Garrubba
Michael Ende (1929-1995) hat in einer nüchternen, seelenlosen Zeit die fast verloren gegangenen Reiche des Phantastischen und der Träume zurückgewonnen. Er zählt heute zu den bekanntesten deutschen Schriftstellern und war zudem einer der vielseitigsten Autoren. Neben Kinderund Jugendbüchern schrieb er poetische Bilderbuchtexte und Bücher für Erwachsene, Theaterstücke und Gedichte. Viele seiner Bücher wurden verfilmt oder für Funk und Fernsehen bearbeitet. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche deutsche und internationale Preise. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von über 35 Millionen Exemplaren..
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Die Illustratorin
© privat
Julia Christians, geboren 1984, studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und schloss das Studium als Diplomdesignerin ab. Seitdem arbeitet sie selbständig als Grafikdesignerin und Illustratorin für zahlreiche internationale Kinderbuchverlage.
Mit ihrer Familie lebt sie im Harz.
Der Verlag
Du liebst Geschichten? Wir bei Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH auch!
Wir wählen unsere Geschichten sorgfältig aus, überarbeiten sie gründlich mit Autor*innen und Übersetzer*innen, gestalten sie gemeinsam mit Illustrator*innen und produzieren sie als Bücher in bester Qualität für euch.
Deshalb sind alle Inhalte dieses E-Books urheberrechtlich geschützt. Du als Käufer*in erwirbst eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf deinen Lesegeräten. Unsere E-Books haben eine nicht direkt sichtbare technische Markierung, die die Bestellnummer enthält (digitales Wasserzeichen). Im Falle einer illegalen Verwendung kann diese zurückverfolgt werden.
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Viel Spaß beim Lesen!
Lenchen war ein ungemein liebenswürdiges kleines Mädchen, solange ihre Eltern vernünftig waren und folgsam taten, was sie von ihnen verlangte.
Aber das taten sie eben leider fast nie.
Sagte das kleine Mädchen (es hieß übrigens Helena) zu seinem Vater: „Gib mir mal fünf Euro, damit ich mir ein großes Eis kaufen kann!“, dann antwortete er: „Nein, denn du hast schon drei gegessen und zu viel Eis schadet deinem Magen.“
Oder wenn Lenchen ganz freundlich zu ihrer Mutter sagte: „Mama, putz mir gefälligst meine Schuhe!“, dann erwiderte die: „Das mach mal schön selbst, du bist groß genug dafür.“
Oder wenn das Mädchen sagte: „Ich habe beschlossen, dieses Jahr in den Ferien ans Meer zu fahren“, dann erklärten beide: „Wir fahren diesmal lieber ins Gebirge.“
Es stand für Lenchen fest, dass die Dinge nicht so bleiben konnten. Deshalb beschloss sie eines Tages, eine Fee aufzusuchen – ob gut oder böse, war ihr ziemlich egal. Hauptsache, sie konnte wirklich zaubern.
Aber wo findet man in einer modernen Großstadt so ohne Weiteres eine richtige Fee? Das ist gar nicht so einfach.
Das kleine Mädchen lief durch eine Menge Straßen und entzifferte mit einiger Mühe (weil es gerade erst lesen lernte) die Schilder über den Geschäften und an den Haustüren.
Da stand zum Beispiel „WOLL-OTTO“ oder „SUEDFRUECHTE“ oder „ZAHNARZT“ oder „RECHTSANWALT“ oder „Staatl. geprf. Massörin“ oder „AURORA-Treuhand GmbH“ oder „GIXLMIPF“ (oder so ähnlich), aber nirgends stand „FEE“.
Stattdessen stand an einer Straßenecke ein Polizeimann, der gerade ein Auto aufschrieb, das falsch geparkt hatte.
Lenchen trat auf ihn zu und sprach: „Ich hätte mal eine Frage. Wo gibt es hier eine richtige Fee?“
„Ein Café?“, fragte der Polizeimann zerstreut und schrieb.
„Nein, eine Fee, so eine, die zaubern kann“, erklärte Lenchen.
„Ach so“, sagte der Polizeimann, „eine Zauberfee. Warte mal einen Moment.“