Herstellung und Verlag:
BoD-Books on Demand GmbH, Norderstedt ©
Thomas Kraft / 2021
ISBN: 978-3-7534-5146-6
WIE GAR NICHTS SIND ALLE
MENSCHEN;
DIE DOCH SO SICHER
LEBEN!
Sie gehen daher wie ein Schatten und machen sich viel vergebliche Unruhe; Sie sammeln und wissen nicht, wer es einbringen wird.
Ps 39, 6-7
...da aber „nicht was ich behalte,
Wert behält“, erzeugt das Haschen
nach einem bequemen Leben ein
immer armseligeres Leben.
Aus...der Schlüssel zu einem
sinnvollen Leben.
Elisabeth Lukas
Wie viele Sehnsüchte hatten Sie schon in ihrem Leben?
Wie viele Träume?
Was haben Sie damit gemacht?
Wie viele Visionen und Ideen hatten Sie?
Wie viel Optimismus?
Was ist daraus geworden?
Warum sind Sie nicht in den Gesangsunterricht gegangen?
Warum haben Sie ihre Gaben nicht an einem Instrument erprobt?
Wie war das mit dem Reisen?
Selbstbestimmte Zeit, erleben wie Freiheit schmeckt.
Wie viel Neugier haben Sie zugelassen?
Wie viele Fragen haben Sie gestellt?
Wie haben Sie geliebt, und was haben Sie dafür getan?
Oft sind es nur winzige Schritte, die das Leben vollkommen verändern. Etwas hat allen Entscheidungen gemeinsam:
GOTTVERTRAUEN.
Und genau dieses Vertrauen hat mich dazu bewogen, immer wieder neu zu beginnen. Daraufhin hat sich mein Leben stets zu einem MEHR verwandelt.
Einem Mehr an Erfahrung, dass jeden Tag ein Wunder mein Leben reicher und schöner machen kann.
Die eindringlichsten Erlebnisse in meinem Leben, waren selbst geplante Reisen in mir unbekannte Länder dieser Erde.
Ich kann nicht behaupten, dass die Liebe zu den unterschiedlichsten Frauen weniger eindringlich war. Der eigentliche Glücksmoment geriet jedoch in Vergessenheit.
Ohne Zweifel; es bleiben davon wertvolle Erfahrungen mit Menschen, die mein Leben bereichert haben.
Allerdings sind die Höhen und Tiefen der mehrmonatigen Reisen bis heute greifbar, erzählbar und nachfühlbar geblieben Warum? Ich habe selbst bestimmt, geplant und die Reise vorbereitet. Dabei entwickelte sich ein wunderbar unabhängiges, großartiges Selbst. Ein – ich bin ganz ich Gefühl. Ich lebte anders, wirklicher.
Wenn ich heute zurückdenke, war es vor allem die tägliche Unsicherheit, die die Unternehmen würzte, spannend machte und die vielen Eindrücke unvergessen.
Angesichts der Armut, welche mir auf den Reisen durch den afrikanischen Kontinent begegnete, bin ich heute dankbarer geworden. Für diese Freiheit, die ich mir nehmen durfte und für die vielen „Kleinigkeiten“ in meinem Leben.
Denn Alles ist Geschenk...
Ihr Thomas Kraft
Alle Möglichkeiten stehen mir offen. Welch ein Geschenk des Lebens an mich. Ich darf planen und handeln. Meine Wünsche und Träume wahr werden lassen.
Wenn ich heute an meine Kindheit zurückdenke, wird mir ein Zusammenhang bewusst, zwischen den Träumen, die mich schon als Kind beim Spielen geführt haben und meinem heutigen Tun. Mein Beruf, meine Hobbys und meine Sehnsüchte, die ich verinnerliche. Ich weiß noch genau, wie ich mich als etwa 7-jähriger Junge am Waldrand auf einen gefällten Baumstamm gesetzt habe. Ich ergriff den rechts und links liegenden, noch grünenden Ast und stellte mir vor ich flöge jetzt davon...
Damals in meinem Spiel, war ich ganz ich und bei mir. Alles um mich herum hatte ich vergessen. Wenn es familiäre Konflikte gab, dann träumte ich von einem Ballon. Dieser startete mit mir auf der großen Wiese, nahe der katholischen Kirche des Ortes. Gemächlich und leise trug er mich davon.
Über fremde Länder hinweg, in die Freiheit.
Als ich 13 Jahre alt war, startete ich mit meinem Onkel, meinem Vater und einem meiner 2 Brüder, in einem kleinen Sportflugzeug, auf dem Flughafen Stuttgart.
Heute, 45 Jahre später, repariere ich Kleinflugzeuge am Flughafen Stuttgart. Die Motoren werden nach ca. 2000 Std.
überholt. Der Motor komplett zerlegt. Einzelteile und Motor-Gehäuse riss geprüft. Eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Etwas von meinen Kindheitsträumen ist in meinen Beruf eingeflossen. Verborgen in den Spielen als Kind, lag meine Sehnsucht nach der Ferne, dem Unbekannten.
Wenn Sie heute unzufrieden sind, mit Ihrem Beruf oder Ihrer Lebenssituation, dann ist es hilfreich, wenn Sie sich geistig in die Kindheit zurückversetzen. Wobei habe ich mich beim Spielen ganz vergessen und war glücklich?
Tim und Kai
1976
Meine Frau, die Mutter meiner beiden Söhne, lernte ich kennen, als ich 15 Jahre alt war. Damals beschloss ich einen Tanzkurs zu machen. Nichts was einer großen Anstrengung bedurfte, sondern ein im Verhältnis zur Bedeutung, winziger Schritt. Es wurde etwas wahr, weil ich mich entschied etwas zu tun. Dieses Phänomen beschäftigt mich bis heute. Es mag lapidar klingen, aber, wenn ich etwas tat, änderte sich etwas.
Und oftmals völlig grundlegend.
So auch 1980. Warum ich diesen Filmvortrag besuchte, indem ein Pärchen mit dem Auto von Deutschland nach Australien fuhr weiß ich nicht mehr so genau. Über zwei Jahre waren die beiden unterwegs. Während des Vortrages spürte ich einen Hauch von schwärmerischer Leidenschaft. So frei und selbstbestimmt leben. Diese Vorstellung, ich würde das eines Tages auch so machen, beflügelte mich.
Neun Jahre später sollte sich mein Traum vom großen Abenteuer erfüllen. Ich möchte an dieser Stelle noch erwähnen, dass ich schon als Kind, die Abenteuerbücher von Enid Blyton, mit Begeisterung verschlungen habe. Manchmal sogar noch heute...
Unsere Reise begann am 17.September 1989. Mit unserem selbst ausgebauten Hanomag Mercedes, wollten Uschi und ich von Deutschland nach Kenia fahren. Die Vorbereitung beschränkte sich auf Visa einholen, Kartenmaterial und Expeditionsausrüstung kaufen, wie Sandbleche, Hi Lift und Berge Gurt. Außerdem internationale Dokumente beschaffen, Impfungen durchführen und eine Auslandsreise Kranken-Versicherung abschließen. Die tägliche Arbeit am Sindelfinger Mercedes Fließband, schmeckte immer fader. Umso leichter empfand ich das Loslassen. Die Mietwohnung war schnell gekündigt, und so stand der Abfahrt nichts mehr im Weg...
Demokratische Republik Kongo!
Mobutu hat es verkündet, und wir spüren es: Touristen sind willkommen. Unser Mercedes 306D rollt von der Fähre, die uns von der Zentralafrikanischen Republik, über den Grenz-Fluss Ubangui gebracht hat. Die Einreise ist nur Formsache.
Ein Blick in das Wageninnere, ein kleines Geschenk für die freundlichen Beamten, schon empfängt uns die Demokratische Republik Kongo auf unvermutet gut ausgebauter Teerstraße.
Vor uns liegt Gbadolite, der Geburtsort Mobutus. Fahrräder sind hier das Hauptverkehrsmittel. Ansonsten gibt es viele Geschäfte, ein paar Banken und kaum Autos.
Auf schmaler, trockener Piste fahren wir durch Dörfer mit palmengesäumten Straßen und winkenden Kindern. Sich durch die Scharen von Hühnern zu lavieren, ist ein regelrechtes Kunststück. Nach Businga wird der Wald dichter, die Piste breiter. Tiefe Schlamm-und Wasserlöcher liegen vor uns. „Das schaffen wir doch,- auch ohne Allrad.“ Zwanzig Meter weiter versinken beide Antriebsräder in dem aufgeweichten Erdboden. „Kein Problem Wir sind ja bestens ausgerüstet.“ Hi Lift angesetzt, Auto hoch, Schneeketten drauf und die Sandbleche unter die Vorderräder. „Na also!“
Triumphierend passieren wir einen steckengebliebenen LKW, dessen frustrierter Fahrer uns ungläubig nachschaut. Doch nach nur 100m abgehobener Fahrt, wird unsere Euphorie jäh abgewürgt. Wir stecken endgültig fest. Achsen, Auspuff und Ölwanne sind im Schlamm versunken. Ein Einheimischer kommt vorbei, das lange Buschmesser über der Schulter.