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© 2021 Kenny Behnke-Gapp

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783753416038

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Für Oli, Gitte und Bernd ... und die Elde

Die Hellcats, Death Riders, Mad Vipers, Kryptoblood und Cerridwen existieren nur in der Phantasie. Die anderen Bands, die im Roman erwähnt werden, darf man sich gern anhören.

Zu einer Zeit, als Lemmy noch lebte, man in Pubs rauchen durfte, und überhaupt…

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

„Wow, das ist ein geiles Gebräu“, sagt Steve und stellt die leere Grolsch Dose auf den Tisch. „Die Holländer können ja echt auch gutes Bier machen“, staunt Dave und holt sich auch noch eine Dose. „Und für später noch ein bisschen Gin, he,he“, sagt Steve und greift seine Drumsticks. Damit bearbeitet er den Tisch, der mit Bierdosen, leeren Tellern, Aschenbechern und anderem Kram übersät ist - und auch Stuart.

„Hey, du Depp, du nervst langsam mit diesen verdammten Sticks.“ „Ich?“, grinst Steve und macht weiter, piekst Stuart und Dave und hämmert auf ein paar noch gefüllte Bierdosen. „Spar dir deine Energie für die Show,“, grinst Alastair, der Drumroadie. „Ich habe heute besonders viel Energie!“, sagt Steve und hopst rum wie ein wildes Känguru. „Das ist seine Art von Lampenfieber, das war schon so, als wir noch eine verdammte Schülerband waren.“, grinst Dave. „Kann man sich gar nicht vorstellen, dass die Hellcats mal eine Schülerband waren.“, sagt Jim, der Tourmanager, der schon Schlimmeres erlebt hat. Die Hellcats sind doch immer recht brav für eine Metal Band. Er wird aber den Teufel tun, das zu sagen, sonst wird Steve noch aufgedrehter.

„Ihr könnt euch dann auch langsam mal anziehen. Die Death Riders fangen gerade an. Die spielen nur 45 Minuten, das wisst ihr doch.“, treibt Jim die Jungs an. Sie sitzen in dem recht bequemen und modernen Backstagebereich des Modern Concert Gebouw in Enschede. Versorgt mit holländischem Bier, Jenever und Pasteten und Burgern, die eher orientalisch aussehen. Der Umkleidebereich liegt dahinter, und da mag Jim seine Nase erst gar nicht reinstecken, denn Klamotten und Stiefel und Nietenkram quillen aus offenen Taschen. Es sieht so aus, wie es eben aussieht, wenn Männer unterwegs sind.

„Wo ist eigentlich Darren?“, fragt Steve und kippt noch ein Bier hinter. Von draußen hört man das Intro der Death Riders und die ersten Akkorde. „Er wollte telefonieren“, sagt Stuart nur und schaufelt nochmal ordentlich Erdnüsse rein. „Der soll mal beikommen!“, stöhnt Steve. Er lümmelt sich nochmal auf das Ledersofa und stochert überall mit den Drumsticks rum.

„Schülerband“, hatte Dave gesagt. Mein Gott, wie lange ist das her! Für einen Moment sieht er sich wieder als schlaksigen 17-jährigen Jungen an der Birkenhead Comprehensive School. Für das Gymnasium in Liverpool hatte es nicht gereicht, weil ihm die Musik immer wichtiger war, sehr zum Ärger seiner Eltern. Aber sie hatten ihm schließlich sein erstes Schlagzeug geschenkt, als er zehn war. Und nachdem er in der Schulband gespielt hatte und lauter so langweiligen Kram spielen musste, wollte er seine eigene Band haben. Heavy Metal machen. Wie Iron Maiden, Judas Priest, Motörhead. Es dauerte nicht lange, da fand er die passenden Jungs. Dave für den Bass, Darren für die Lead- und Rhythmusgitarre, und da sie keinen Sänger finden konnten, der zu ihnen gepasst hätte, musste eben Stuart, der andere Gitarrist, singen. Und seine quäkende Stimme wurde irgendwie auch zum Markenzeichen. Der winzige, schmale Stuart, der noch kurze Haare hatte und 16 war. Alle waren baby-faced und guckten deshalb extra böse, zogen sich Killernieten und so was an, um für voll genommen zu werden und alle das Fürchten zu lehren. Steve zündet sich eine Zigarette an und denkt an die Jungs in ihrer Anfangszeit. Als sie noch Dragonheart hießen und nicht Hellcats.

Und heute sind sie Ende 30, haben 8 Alben rausgebracht, sogar in Japan getourt. Manchmal kann Steve es gar nicht fassen. Wenn er zu Hause ist nach der Tour, sollte er echt mal wieder alte Fotos und Plakate ausgraben. Kleine Jungs, die böse gucken, Rockstar spielen und länger bei Mum and Dad wohnten als die Jungs in ihrem Alter, weil sie sich keine Wohnung leisten konnten und ihr Geld lieber in Instrumente, Demotapes, Plakate und einen klapprigen Bandbus steckten. Unglaublich! Nun sitzen sie hier, werden von der Presse hofiert, draußen füllen die Fans die Halle. Diese Tour ist besonders erfolgreich. In Großbritannien kamen sie sogar in die Charts mit einer Ballade aus dem neuen Album.

Steve wird aus seinen Gedanken gerissen, weil Dave neben ihm ein genervtes „Endlich! Wo warst du denn?“, loslässt. Er sieht, wie Dave Darren eine Bierdose zuwirft. „Ich brauche was stärkeres!“, sagt der nur und geht an die Jenever Flasche, kippt gleich ein Drittel runter. „Hey, was ist los?“, fragt nun auch Stuart. „Nix“, sagt Darren und stapft davon. „Los jetzt, zieht euch mal an!“, Jim klatscht in die Hände.

Alex, der Gitarrenroadie, platzt rein. „Die Mädels da draußen haben schon die Katzenöhrchen auf, ha, ha. Das wird den Death Riders nicht gefallen.“ „Die sollen froh sein, dass sie die Chance haben, mit den Hellcats zu spielen“, sagt Jim und treibt auch Steve in den Umkleideraum. Die Jungs sind trotz all der Jahre und auch so mancher Krise eng befreundet, doch zwischen Steve und Darren herrscht eine ganz enge Freundschaft vor. Sie sind komplett auf einer Wellenlänge und seelenverwandt, wie Steves Exfreundin mal meinte. Deshalb merkt Steve auch sofort, dass etwas sehr verquer ist bei Darren. Nicht nur irgendein Ärger, den man mit ein bisschen Alkohol runterspült. Bevor Steve seine Bühnenklamotten aus seiner Tasche holt, geht er in die Ecke, wo Darren in seine Lederhose steigt und dann wütend und fluchend an den Bändern an der Seite zieht, die sich verdreht haben. „Alles okay, Clarky?“„Ja“, sagt der nur und funkelt Steve wütend an. „Was ist los, Kumpel? So kannst du nicht auf die Bühne.“ „Greta!“, faucht Darren und wühlt zornig in seiner Tasche nach einem passenden Oberteil.

Oha, Greta ... Darrens Freundin. Die ihm in letzter Zeit das Leben schwer macht. „Erzählst du mir nach der Show, ja? Dann trinken wir einen und haben noch ein bisschen Spaß“, sagt Steve. Darren knurrt nur und Dave schaut die beiden fragend an. „Greta“, flüstert Steve und wendet sich seinen Klamotten zu. Dave verdreht die Augen und legt seine Nietenarmbänder an. Darren zieht ein schwarzes Muscle Shirt aus seiner Tasche, das lauter Risse hat und schon fast zerfällt. Darüber ein Netzshirt, so dass man viel Körper sieht. Dafür liegt er schließlich dauernd unter dem Solarium. Stuart sagt manchmal, dass Darren eigentlich Sänger sein müsste, weil er der größte Poser von allen ist. Als er daran denkt, muss er für einen Moment lächeln.

Doch als er sich an den Schminktisch setzt und seine langen dunklen Locken bürstet, kommt ihm wieder die Galle hoch. Das Gespräch mit seiner Freundin war wieder sehr unerquicklich. Wie immer in den letzten Wochen. Nicht nur, dass Greta nun doch nicht zu den Konzerten nach Holland kommen wollte, was sie eigentlich versprochen hatte. Nein, sie hatte ihm mal wieder eine richtige Szene gemacht. Sie habe es satt, dauernd sei er unterwegs, sie hätten nie Zeit zusammen. Darren versteht einfach nicht, warum sie nicht ihren Job aufgibt und mit auf Tour kommt. Er verdient so viel, sie bräuchte nicht zu arbeiten. Sie könnten Spaß haben. Wie früher, als die ersten großen Touren kamen und Greta fast noch aufgeregter war als er selbst. Doch nun dauernd dieses Gezicke, dass sie ein richtiges Leben will, mit Kindern, solide, Haus und Garten, zurückgezogen.

Darrens Adrenalin steigt und er reißt sich fast ein paar Locken aus mit der Bürste. Musik ist sein Leben und da soll er den Spießer machen und den ganzen Tag zu Hause sitzen. Womöglich von 9 bis 5 arbeiten. Er hatte so hart gearbeitet und auf vieles verzichtet, um das zu erreichen, was er heute ist. Ein recht bekannter Rockstar, der frei ist, mit seiner Leidenschaft Geld verdient, viel Geld; der ein aufregendes Leben führt, bewundert wird. Kinder – das fehlte ihm gerade noch.

Greta hatte doch immer genauso gedacht wie er. Sie waren so ein gutes Team. Wie konnte sich alles nur so entwickeln? Und das Schlimmste: ihre Eifersucht, auch ein recht neues Phänomen. Er hätte Groupies, würde sie nach Strich und Faden betrügen. Das sehe man ja an den Fotos, wenn er mit Fans posiert. Die vielen halbnackten Girls mit ihren verdammten, lächerlichen Katzenöhrchen. Greta hatte sich am Telefon in Rage geredet. Das hatte Darren am meisten verletzt. Diese Vorwürfe! Er hatte nie mit einer anderen Frau geschlafen, obwohl es genug Gelegenheiten gegeben hatte. Natürlich flirtet er mit den Fans, das gehört zu seinem Job, macht Spaß. Aber alles in Grenzen. Er kann sich nicht mal an einen Kuss erinnern oder so was.

Er zieht Kajal um seine Augen und pinselt mit Lipgloss rum, dann kommt noch ein hellblaues Nietenband um den Hals. An den Armen hat er Armreifen, Nieten, Leder. Eine Mischung aus Halford, Mötley Crüe und Twisted Sister. Was das Make-up angeht, übertrumpft ihn Dave manchmal. Muss er ja auch, wenn er schon schwul ist. Normal tauschen sie sich über Lidschatten und solche Sachen aus, wenn sie sich für die Bühne fertig machen, doch heute schaut Darren nur böse in den Spiegel und denkt an zu Hause. Was sich ziemlich ungemütlich anfühlt.

Er hatte dieses tolle historische Haus gekauft vor ein paar Jahren, in Port Sunlight, 20 Minuten von Liverpool entfernt. Mit Garten und allem, die totale Idylle. Der ideale Ort zum Relaxen nach einer Tour und zum Arbeiten in seinem Studio, das zwei große Räume in Beschlag nimmt. Soll er Studiomusiker werden und Jingles für Waschpulverwerbung komponieren, während eine Horde brüllender Kinder durchs Haus tollt? Nein, danke. So hat er sich sein Leben nicht vorgestellt. Greta bisher auch nicht, so viel er weiß. Wer hat ihr nur diesen Floh ins Ohr gesetzt?

Stuart beugt sich nun auch zu Darren runter. „Alles in Ordnung, Kumpel?“ „Ja, ja ...“ Darren reißt sich zusammen und schaltet in den Business Modus. Obwohl die Wut immer noch in ihm nagt. Greta hätte morgen in Rotterdam dazu stoßen sollen, aber das wird ja wohl nichts. Soll sie doch in Port Sunlight versauern. Ist ihm auch egal.

„Stu, spielen wir das Solo von Metal Goddess wieder in zwei Hälften?“, fragt Darren und weicht Steve aus, der schon wieder jeden mit seinen Drumsticks traktiert. „Yeah, das war geil gestern“, sagt Stuart und holt sein Handtuch. „Ich liebe diese spontanen Sachen. Kam auch gut beim Publikum an.“ „Das haben die Girlies sowieso nicht gehört, die himmeln euch an und kriegen sonst gar nichts mit“, ärgert sie Dave. Der ist in so viele Nieten gehüllt, dass Darren ihm ausweicht, damit das Zeug ihn am Ende nicht durchlöchert wie einen Schweizer Käse.

Man hört eine Zugabe draußen, dann aber schon vereinzelte „Hellcats“ Rufe. Die Roadies flitzen raus, um gleich parat zu sein, wenn die Vorband fertig ist. Steve klaut Stuart das Haarspray und vernebelt die ganze Garderobe. Er versprüht Tonnen von dem Zeug auf seine blonden Haare, wuschelt sie wild zurecht, doch nach 2 Minuten an den Drums werden sie wieder linealglatt sein. „Poser!“ Stuart klapst ihn auf den Po. „Fuck you!“, sagt Steve, der in solchen Momenten wirklich neidisch ist auf die blonde Lockenmähne, die Stuart fast bis zum Po reicht. „Wie die Girlies“, schimpft Jim. „Ich weiß, ihr seid eine Poserband, aber manchmal nervt ihr echt.“ Dabei grinst er mehr, als dass er meckert. Stuart gibt ihm ein Küsschen auf die Glatze. „Ja Daddy, du musst viel mit uns aushalten!“ Jim boxt ihn weg und murmelt vor sich hin. Die Jungs lachen dreckig.

Nur Darren steht etwas abseits und ist immer noch nicht in der richtigen Stimmung. Diese Vorfreude, diese Ungeduld, endlich raus auf die Bühne, ein Meer von Fans und dann nur die Musik leben, davon high werden. Diese Sucht, immer wieder diesen Zustand zu erleben, jeden Abend aufs Neue. Das ganze Adrenalin. Darren seufzt nur. Bis ihn Dave zu den anderen zieht, die dann anfangen zu brüllen: „Fucking hell! Fucking hell! Fucking Hellcaaats!!!“ Ihr gemeinsamer Kriegsruf, den sie schon viele Jahre haben, eine Art Ritual vor jedem Gig. Danach hopst Steve wieder wie ein Ziegenbock rum und macht ein Drumsolo auf dem Mäuerchen, auf dem Sessel und schließlich auf Stuarts Bauch.

Bevor sie sich balgen wie Teenager, schickt Jim sie raus. Die Jungs von den Death Riders diskutieren hinter der Bühne noch erbost mit einem Techniker. Irgendwas muss beim Sound nicht in Ordnung gewesen sein. „Was ist los mit dem Sound?“ Darren schiebt sich nach vorne ins Geschehen und merkt schon, wie der Tag noch mehr verkorkst wird. „Alles gut. Ein Monitor war ausgefallen. Geht wieder. Draußen war der Sound gut.“, beruhigt ihn Alex und drückt ihm seine Flying V Gitarre in die Hand. „Wenn der scheiß Monitor nicht läuft nachher, gehe ich von der Bühne! Dann könnt ihr euern Scheiß allein spielen!“, faucht Darren, hängt sich die schwarz-weiße Flying V um, seine Lieblingsgitarre und steckt sie ins Stimmgerät. Obwohl Alex das sicher schon alles erledigt hat, wie immer. „Was ist denn mit dem los?“, fragt Tony, der Roadie der Death Riders und zeigt auf Darren. „Lasst ihn einfach zufrieden, das wird schon wieder“, meint Jim, der hier überall rumwuselt.

Die anderen Jungs lassen den schmollenden und meckernden Darren auch allein und schauen von der Seite über die Bühne, wo Alastair nochmal den Sound an Steves glitzerndem Schlagzeug mit dem Katzenlogo und den Pentagrammen überprüft. Steve zieht Stuart näher ran und deutet auf die vielen Fans. Ganz viele, hauptsächlich die Girls, haben Katzenohren auf. Manche haben sich wie Katzen geschminkt.

Keiner kann sich so richtig erinnern, wie das damals entstand. Stuart hatte mal eine Katzenmaske auf, auf einem Cover waren die „Hellcats“ in der Hölle, mit feurigen Augen und langen Krallen, Nietenarmbändern um die Pfoten. Und schon sah man Fans, die wie Katzen geschminkt waren und solche Ohren aufhatten, wie man sie aus der SM-Szene kennt. Der damalige Manager Adrian Summers hatte gleich das Potential erkannt und die Öhrchen aus Lack massenweise als Merchandise produzieren lassen. Mit Pentagramm zwischen den Ohren oder darauf.

„Wow, lauter heiße Katzen!“, sagt Stuart und lacht dreckig. „Pass mal auf, dass du nicht ihre Beute wirst“, ärgert ihn Dave. Stuart geht nach der Show immer auf die „Jagd“, aber alles, was dabei herauskommt, ist vielleicht ein Drink mit einem Girl in der Hotelbar, weil er viel zu verliebt in seine Frau ist.

Die Jungs hassen diese Wartezeit vor der Show, wenn noch geräumt wird auf der Bühne, wenn sich irgendwas noch verzögert und sie noch nicht gleich loslegen können. Doch jetzt backstage zu sitzen, das ist auch keine Alternative, wenn man darauf brennt, live zu spielen, Party zu machen, dieses spezielle Feeling zu erleben, das es nur auf der Bühne gibt.

Endlich gibt Alex das Okay. „Ihr könnt“, sagt er, als er an Darrens Gitarre noch mal den Sender überprüft. Steve krabbelt auf die Plattform, wo sein Schlagzeug steht und nimmt nochmal einen ordentlichen Schluck aus der Bierdose, als er sich bequem hingesetzt hat. Das Intro läuft ab, ein schöner, teuflischer Gesang mit Dämonenlachen und über den Drums leuchten die Augen des Katzenlogos. Darren nimmt seinen Platz auf der Bühne links ein, Stuart geht zum Mikro in der Mitte und Dave bleibt mit seinem Bass rechts. Vorerst. Ohne die Scheinwerfer kann Darren die Leute in der ersten Reihe noch recht gut erkennen, obwohl es ziemlich dunkel ist.

Das Intro ist gerade ausgeklungen, da schießt die Pyrotechnik los; große Feuersäulen vorne an der Bühne und während Drums und Gitarren gleichzeitig beginnen, lässt Stuart seinen markerschütternden Schrei los, mit dem „Warriors of the darkest Nights“ beginnt. Die Fans brüllen und Darren haut in die Saiten. Ah, wie tut das gut, wenn man seinen Zorn loswerden kann! Dieser aggressive Opener ist wie geschaffen dazu.

Darren tritt gegen den Monitor, der sich einen Meter verschiebt. Alex zeigt ihm hinten den Vogel und rückt das Ding dann wieder zurecht. Doch Darren fühlt sich besser. Mit jedem Stakkato seiner Rhythmusgitarre fühlt er sich befreiter und wieder wie er selbst. Greta kann ihn mal. Die ganze Welt kann ihn mal. Das hier ist sein Song. Er ist ein Metal-Warrior, ein Rockstar, frei, niemand kann ihm etwas vorschreiben. Verdammt, das tut gut. Sie spielen noch ein Stück, wo er die Rhythmusgitarre spielt und die Flying V behalten kann. Er grinst Stuart zu, der die Fans anfeuert. Es ist alles wieder so, wie es sein soll. Dave rennt mit dem Bass durch die Gegend, stellt sich neben Darren oder krabbelt hoch auf die Plattform zu Steve. Die Jungs sind relaxed und haben Spaß. Steve grinst breit hinter den Drums hervor. Natürlich sind seine Haare glatt und nach den ersten 15 Minuten schon recht nass. Darren rumst mit Stuart zusammen, als der eine Gesangspause hat. Sie lachen und spielen weiter.

Die Fans springen im Dreieck, singen mit, werfen Katzenohren auf die Bühne und die Ordner müssen immer wieder einige Leute wegtragen, die über die Absperrung klettern. Darren holt seine Les Paul Gitarre, lackschwarz, speziell für ihn angefertigt und spielt ein minutenlanges Solo. Nun ist endgültig aller Frust vergessen. Er taucht ganz in diese Töne ein. Mit der ganzen Seele. Wie Randy Rhoads bei „Mr. Crowley“, Darrens Lieblingssong. Er spielt sich fast in Trance und nimmt nur von weit weg wahr, wie Stuart ihm zunickt und ihm zu verstehen gibt, dass er weitermachen soll. „On the guitar – Mister Darren Clark!“, hört er Stuart irgendwann. Die Fans brüllen und flippen fast aus.

Darren ist selig, schwebt irgendwo in einer Sphäre, die nur ihm zugänglich ist. Er wischt sich den Schweiß ab, stürzt eine halbe Wasserflasche runter und findet sich erst mal gar nicht wieder in den normalen Rhythmus der Show ein. „A wicked Way to Hell“ hatte Stuart angesagt und Darren hatte es zuerst nur ganz automatisch mitgespielt, immer noch ganz im Rausch des Solos.

Stuart kommt zu ihm rüber und jagt ihn mit seiner Gitarre. Sie haben Spaß und liefern sich Gitarrenduelle, total übermütig. Darren überlegt noch, dass Stuart sich endlich ein Mikro-Headset holen soll, damit er nicht immer statisch da vorne stehen muss, wenn er singt. Stuart hat so viel Energie und sollte beweglicher sein können.

„Drumsolo, endlich, ich schwitze wie ein Bock“, sagt Dave nun zu Darren, der mal auf die andere Seite gewechselt ist. Sie schauen auf Steve, an dem das Wasser nur so runterläuft. Zum Glück hat der Backstagebereich saubere, brauchbare Duschen ... Als die Scheinwerfer nur noch auf Steve gerichtet sind, verkriechen sich die anderen Jungs hinter die Plattform, wo man schon Handtücher, Wasser und Zigaretten für sie bereithält. Dave hatte Steve mal eingebläut, dass ein Drumsolo nie kürzer als eine Zigarette sein dürfte.

Der blonde Drummer gibt wirklich sein Bestes, jongliert mit den Sticks, wirft sie in die Luft, trommelt sich fast zu Tode mit dem Double Bass und baut einige Kunststückchen ein. Es macht ihm Spaß, sich auszutoben, auch wenn er merkt, dass seine Kondition schon mal besser war. Das beginnende Bäuchlein macht sich bemerkbar. Verdammt, durch das gute holländische Bier wird es auch nicht besser … Steve nimmt einen kräftigen Schluck aus der Grolschdose, als er eine kurze Pause macht und grinst. Dann haut er wieder auf die Toms, drischt die Drums bald kaputt, feuert die Fans an, die mit ihm im Takt brüllen und „Hey!“ schreien. Ein grandioses Finale, dann wirft er die lädierten Sticks in die Menge. Dabei schießt er fast Alex ab, der Kabel am Boden befestigt, die sich gelöst hatten.

Die anderen Jungs kommen wieder, stoßen sich in die Rippen und albern rum. Es geht aufs Finale zu, alles lief gut, keine Technikpannen, die Anspannung ist weg, nun ist es nur noch der pure Spaß. Die Pyrotechnik kommt immer wieder zum Einsatz und sprüht ihre feurigen Fontänen in die Luft. Die Jungs gehen jedes Mal in Deckung, damit ihre langen Haare nicht Feuer fangen.

Der letzte Song ist vorbei, Steve kommt hinter den Drums zum Vorschein, wirft nochmal Sticks ins Publikum. Die anderen Jungs schütteln Hände, bleiben kurz stehen für Fotos, da beginnt schon der laute „Hellcats! Hellcats!“ Chor. Die letzten Lichter sind ausgegangen, die verschwitzten Jungs greifen begierig nach Wasserflaschen, klatschen sich ab, und das „Hellcats! Hellcats!“ wird immer lauter.

„Hey, machen wir noch eine dritte Zugabe, die sind so gut drauf“, meint Stuart, der sich das zerlaufene Make-up abwischt, um nicht wie Alice Cooper auszusehen. Wendy, die Dame für alle wichtigen und unwichtigen Situationen, kommt schon mit Kajal und Puderquaste. „Lass mal, wir machen keine Fotos mehr heute und die Pressefotografen vorne sind auch schon recht ausgedünnt“, sagt Stuart. Sie müssen wieder raus. „Also, „Kiss of the Witch“, oder was?“, fragt Dave ungeduldig. „Ist ok“, sagen die beiden Gitarristen. Ein Song vom ersten Album, den Darren in nur 2 Tagen geschrieben hatte und zum besten Song des Albums wurde. Und so roh und unerfahren, wie es damals auf der LP klang, wollen die Fans ihn auch immer wieder live hören. Das ganze sollte schon lange mal neu aufgenommen werden, doch niemand wagt sich daran, weil das sicher nicht gut ankäme.

Also nochmal raus, alles geben, zum letzten Mal. Die Zugaben vergehen wie im Flug und eigentlich könnte jeder noch weiter machen, so sehr steckt das Adrenalin noch im Körper. Aber die Jungs haben sich genug verausgabt. Jim wirft ihnen Handtücher zu, während sie hinten von der Bühne steigen. Steve sieht noch, wie ein Girl mit Katzenöhrchen einen Security Mann kratzt und beißt, um backstage zu kommen. Nee, erst mal duschen, dann kann man sehen, ob noch Fans rumhängen. Außerdem will Steve mit Darren reden. Auch wenn der sich beruhigt zu haben scheint, will Steve doch wissen, was los ist. Vielleicht braucht sein Kumpel ja Hilfe.

Vor der Duscherei plumpsen alle erst mal aufs Sofa, wo die Jungs von den Death Riders lümmeln und dann ehrfürchtig Platz machen. „Ihr wart geil, einfach nur geil“, sagt Kees, der Sänger. „Hey, mit euch macht es auch Spaß“, sagt Dave und holt sich erst mal ein Bier. „Darren, du hast ein A gespielt am Ende von „Doomsnight“, was war das denn?“, fragt Stuart und knufft ihn. „Ja, ja. Ich weiß. Bin abgerutscht. Diese Saiten sind auch scheiße. Kann Alex gleich neue drauf machen“, meckert Darren und wischt sich den Schweiß ab. „Anyway. Hast du die süßen Girls gesehen, standen direkt vor dir. Ich dachte, sie springen dich bald an“, grinst Stuart. „Viel zu jung. Hey, da waren Japaner. Hast du das Banner gesehen? Fanclub Japan?“, fragt Darren.

„Glaubt ihr, wir haben auch eine Chance bei den Kätzchen da draußen?“, fragt Geert, der Drummer der Death Riders. „Probier's!“, grinst Steve. Dave schaut nur säuerlich. Steve weiß, dass Dave Geert total süß findet, aber der ist nun mal leider 200 % hetero. Steve klopft Dave ermunternd auf den Rücken. „Du findest auch noch einen hübschen Kater“, flüstert er.

Wendy will dreckige Klamotten einsammeln und in die Wäsche bringen. Doch nicht daran zu denken. Stuart und Darren quatschen ewig über den Sound und welche Gitarre man statt dieser oder jener benutzen könnte oder bei „Merciless Tales“ könnte man es live auch verzerrter spielen. „Hey, ihr Perfektionisten, relaxt mal. Lasst uns noch ein bisschen Party machen“, sagt Steve. „Banause, du hast keine Ahnung, hau auf deine Drums und halt die Klappe!“, sagt Stuart nur und grinst unverschämt.

Es geht mal wieder drunter und drüber, Jim rennt hin und her; und bis dann alle mal umgezogen und fertig sind! Mit nassen Locken und ganz brav in Totenkopf T-Shirt und Jeans kommt Darren aus der Dusche und holt sich die Flasche mit dem Gin. Doch Steve nimmt ihn beiseite. „Come on, wir beide gehen in die Hotelbar, dann kannst du mir erzählen, was mit Greta los ist.“ „Na super, jetzt hast du mich wieder daran erinnert“, stöhnt Darren. „Und steck endlich diese Drumsticks weg, du nervst.“ Steve bohrt ihm einen Stick in den Bauch und rennt kichernd weg. „Der Mann würde mich wahnsinnig machen!“, stöhnt Kees. „Macht er auch. Aber so ist er halt“, grinst Stuart. „Hey, Stevie, wo willst du hin?“ „Ich suche einen Fahrer“, sagt der nur und fragt Wendy, ob sie ihn und Darren schnell zum Hotel fahren kann. „Denk nicht mal dran! Ich fahre nicht dieses Höllenteil auf der falschen Straßenseite! Such den holländischen Typen!“ „Wo wollt ihr denn hin? Ich dachte, wir machen Party!“, sagt Dave enttäuscht und fuchtelt mit einem Föhn rum, in der anderen Hand einen Becher mit Gin. „Heute machen wir Privatparty, nur Darren und ich.“ „Ihr stellt sicher was an“, grinst Dave.

Steve und Darren machen es sich in der plüschigen Bar im Hilton bequem und bestellen Gin Tonic. Darren amüsiert sich immer wieder darüber, wie die anderen Gäste etwas pikiert schauen, wenn sie hier mit ihren langen Haaren einmarschieren. Die sollten sie mal in ihrem wilden Bühnenoutfit sehen!

„So, und jetzt erzähl, was los ist“, sagt Steve und kramt seine Zigaretten hervor. Darren erzählt und guckt immer böser, so dass man sich bald vor ihm fürchten könnte. Obwohl er immer noch eher wie ein baby-faced Barockengel aussieht mit den langen Locken.

„Oh Mann, eine schöne Scheiße!“, sagt Steve mitfühlend. „Warum enden die Frauen immer so? Kinder haben, bieder werden, der ganze Spaß ist vorbei ... aber von Greta hätte ich das nicht gedacht. Sie war so eine Party Frau und ich dachte auch immer, das Leben on the Road gefällt ihr.“ „Das dachte ich auch“, knurrt Darren. „Weißt du noch, ganz am Anfang, die Tour von unserem ersten Album, da war sie doch schon dabei, oder?“, fragt Steve. „Ja…“ „Und Monica auch. Wow, da war ich noch mit Monica zusammen ... Greta hast du bei diesem Gig in Manchester kennengelernt, nicht?“ „Nee, in Chester. Hey, das war da, wo wir vor der Show Fotos mit der Kathedrale machen wollten.“

Nun wird Darren lebendig. „In der Kathedrale. Und dann flogen wir raus. Stuart hatte so ein witziges Fledermauskostüm an und ein Skelett mitgeschleppt.“ Steve lacht. „Yeah, unser „Mr. Crowley“, wie Maiden ihren Eddie haben.“ „Oh Mann, war das geil! Überhaupt, die ganze Tour. In Chester gab‘s sogar zwei Gigs, weil es total ausverkauft war“, sagt Darren. „Ja, weil nur hundert Leute reinpassten. Und die Hälfte waren Althippies, die dann doch etwas geschockt waren, he, he. Aber am nächsten Tag kamen die ganzen Metalheads.“

Steve schwärmt und winkt dem Barmann nochmal. Darren ist schon ordentlich bedient, aber es muss ein weiterer Gin sein. Er wird wieder frustriert. „Das hat Greta alles mitgemacht. Manchmal war sie am wildesten. Konnte bis 6 Uhr morgens durch die Clubs ziehen und wusste immer, bei wem es noch eine private Party gab.“ Steve ist ratlos. „Sorry Kumpel, ich will dir gern helfen. Aber ich verstehe nicht viel von Frauen. Du siehst ja, dass keine Beziehung lange hält.“ „Kann sie das? Bei einem Musiker?“ Darren steckt sich eine Zigarette an. Steve zuckt die Schultern. „Weißt du noch, Marcia, sie wollte immer mit, aber dann war sie immer eifersüchtig, wenn weibliche Fans nur ein Foto wollten oder so“, sagt Steve düster. „Das ist es ja! Greta ist auf einmal verdammt eifersüchtig! Das ist umso nerviger, da ich ja wirklich nichts mache!“ Darren wird so richtig wütend und kippt den Gin runter. „Richtig fies ist das“, sagt Steve. „Soll ich die Fan Girls wegschicken? Nee, ihr kriegt kein Autogramm, kein Foto! Meine Freundin will das nicht. Lächerlich. Bullshit …“ Darren ist nicht mehr so ganz stabil und rutscht fast von dem plüschigen Sofa. Steve fängt ihn auf. Er ist auch nicht mehr der Fitteste.

„Weißt du was“, überlegt er und stochert mit dem Strohhalm rum wie mit einem Drumstick. „Morgen machen wir Party und gehen Kätzchen jagen. Lass es krachen, Kumpel, dann hat Greta wirklich mal was, um eifersüchtig zu sein!“ Darren schüttelt nur den Kopf. „Das hilft auch nicht weiter.“ „Doch! Du hast deinen Spaß. Wenn du demnächst spießig werden sollst.“ Darren stöhnt nur. Er ist müde und merkt, dass er sich so richtig abgeschossen hat in den letzten zwei Stunden. Deshalb ist er gar nicht böse, als der Barmann sie höflich ausquartieren will.

„Was ist das für ein Laden! Jetzt geht‘s erst richtig los!“, röhrt Steve und fällt bald über das Sofa. Darren zieht ihn mit – und hofft, dass er nicht in den Aufzug kotzt. Steve will immer noch weiter machen und schleppt Darren mit in sein Zimmer. „Wo sind denn die anderen?“, lallt der. „Im Bett. Pussys“, murmelt Steve und fällt über die Minibar her. Wodka, auch gut. Sie trinken gleich aus der Flasche, teilen sie sich. „Und morgen, oops, gehen wir Katz – Katz – Katzen jagen, ouks!“, murmelt Steve vor sich hin. „Yeah, fuckin‘ hell, Hellcats, oops, jagen“, blökt Darren.

Kapitel 2

Verdammt, das ist ein Brummschädel! Darren wacht auf, weil es tief in sein Hirn bohrt. Oh Shit, in seinen Klamotten liegt er auf dem Bett. Wenigstens auf dem eigenen ... Steve ... ach ja, gestern Abend. Das war dann doch zu viel mit dem Wodka. Katzen jagen ... oh my god! So einen Kater hatte er schon lange nicht mehr. Er robbt vom Bett runter und geht ins Bad. Im Spiegel glotzt ihn ein Zombie an mit roten Augen und Bart, Falten. Ekelhaft. 12 Uhr ist es. Fuck! Zum Glück ist es bis Rotterdam nicht weit und sie müssen nirgendwo hinfliegen.

Er schält sich aus den Klamotten und duscht ausgiebig, schmeißt zwei Aspirin ein und plumpst erst mal halb nass aufs Bett. Er bestellt den Zimmerservice. Nee, mit den anderen will er nicht sprechen, ist noch zu früh. Steve wird es auch nicht besser gehen. Hoffentlich lässt Jim ihn noch eine Weile in Ruhe.

Als das Frühstück gebracht wird, ist ihm zwar schlecht, doch diese lustigen Schokostreusel, hagelslag, machen ihn neugierig, und immerhin kriegt er einen Toast runter.

In einer Stunde ist Abfahrt. Er könnte mit den Jungs rumhängen – oder nochmal mit Greta reden. Wenn sie jetzt den Flieger nehmen würde, könnte sie zum Soundcheck da sein und danach könnten sie sich kurz ins Hotel zurückziehen. Er trinkt den starken Tee aus und greift zum Telefon.

Das Gespräch ist ein Desaster. „Ich habe genug von diesem Zigeunerleben! Ich will, dass du endlich erwachsen wirst, Darren! Du hast genug Geld verdient, wir können uns ein schönes Leben machen!“ Darren ist wie vor den Kopf gestoßen. „Es geht nicht ums Geld! Kapierst du gar nichts?! Musik ist mein Leben! Und zwar nicht in irgendeinem Studio. Ich muss raus, auf die Bühne!“ Irgendwann legt Darren einfach auf. Wütend rafft er seine Tasche zusammen, zieht seine Lederjacke mit den vielen Nieten an, versteckt sich hinter der Sonnenbrille und stapft in die Lounge.

„Hey Mann, du sahst auch schon mal besser aus!“, begrüßt ihn Stuart. „Fuck you!“ Darren schmeißt sich in einen Ledersessel und schmollt vor sich hin. „Was hat er denn?“, fragt einer aus der Death Riders Band. „Einen dicken Schädel“, stöhnt Jim, „und Steve wird nicht besser aussehen. Er hat mich vorhin rausgeworfen aus seiner verräucherten Bude.“ Erst, als der Fahrer kommt, taucht Steve auf. Auch mit Sonnenbrille und ganz schön weiß im Gesicht. Sie krabbeln alle in den kleinen Transporter. „Heute Abend jagen wir Katzen“, sagt Darren nur zu Steve und lümmelt sich in seine Sitzbank, schließt die Augen und rührt sich nicht mehr.

Die Halle in Rotterdam fasst sicher 15.000 Zuschauer und sieht ziemlich modern aus. „WASP haben hier letzte Woche gespielt.“ sagt Dave und schleppt seinen Bass ins Gebäude. Den alten Rickenbacher darf niemand anders anfassen. „Nimm ihn doch mit ins Bett“, ärgern ihn die Jungs immer. Einer nach dem anderen schauen sie sich die Bühne an, gehen dann aber nochmal raus an den kleinen Bus, um Klamotten und anderen Kram zu holen.

Da hören sie ein Gekreische. Drei Girls mit Katzenöhrchen kommen von den Trucks zu ihnen gerannt. „Hellcats! Hellcats!“, schreien sie. „Stuart! Stuart!“, „Hey, Darren!“ Sie umzingeln die Jungs. „Ja, ja, schnell ein Autogramm, dann macht euch vom Acker!“, sagt Jim genervt. „Warte doch mal, die Japanerin ist niedlich“, sagt Steve, der langsam wieder fit wird. „Steve, wir haben Soundcheck. Und wer fängt beim Soundcheck an?“ „Jim, du bist ein Sklaventreiber. Kein Rock’n’Roll!“, schimpft Steve und post mit der Japanerin für ein Foto.

„Darren, die wären was für heute Abend, oder?“, raunt er seinem Freund zu. Eine große Holländerin hängt an ihm dran und schmachtet ihn an. Er denkt an den Streit mit Greta heute Morgen – und nickt Steve zu. „Mädels, kommt nach dem Gig zu den Trucks. Wir könnten was trinken gehen“, schlägt Steve vor und die Girls quietschen und reißen an Steves T-Shirt. „Mein Gott, nun ist’s aber gut!“, befiehlt Jim. Stuart lässt seine Blondine auch nur ungern los und zwinkert ihr noch zu. „Das ist die richtige Einstellung, Darren!“, sagt Steve und knufft ihn, macht sich dann auf zu seinem Schlagzeug.

Der gröbste Teil ist schon gemacht, aber Alastair spielt eben doch anders als er. Steve ist energischer, aggressiver. Er will immer, dass doch nochmal alle Drums gecheckt werden. Dave gluckt mit Darren zusammen. Sie sitzen auf der Bühne, lassen die Beine runterhängen, rauchen und Darren will wissen, was Steve und er gestern Abend noch so verpasst hatten.

„Stuart, jetzt du“, tönt es von Sam am Mischpult. Stuart holt seine Explorer Gitarre und lässt es röhren. Die Death Riders kommen dazu und schauen sich auch wieder mal den Soundcheck an. Sie versorgen Dave und Darren mit Bier. Es dauert alles länger als geplant, obwohl alle so ein eingespieltes Team sind. „Das ist eine scheiß Akustik hier!“, wettert Sam. „Und dreh den Verstärker runter, Stu, das klingt grauenhaft!“

Jim gestikuliert wild mit dem Veranstalter, Wendy bringt frische Bühnenklamotten und wird auch noch von Jim angefaucht. Der Monitorsound ist schlecht. „Ha, wie gestern. Da ging gar nichts mit meinem Monitor“, erklärt Gitarrist Jan den Jungs. Alex schraubt rum. Steve ist angepisst, weil er ewig warten muss, bis die Probleme der anderen behoben sind. Er wirft mit Drumsticks, was wiederum Alastair nervt.

Endlich läuft alles. Sie spielen drei Songs durch und irgendwann fängt Stuart an, den „Trooper“ zu spielen. Begeistert fallen die anderen Jungs mit ein. Darren schubst Stuart vom Mikro weg und singt: „You took my life, but I’ll take yours too!” Die anderen, auch die Vorband, brüllen mit. „Leute, was soll das?“, quäkt Sam aus dem Monitor. Doch die Jungs haben ihren Spaß. Spielen „Shout at the devil“ und amüsieren amüsieren sich köstlich. Da Sam Stuarts Mikro ausgeschaltet hat, singt Darren in sein Mikro, das er für die Backing Vocals hat. Er hat einfach Lust, diese Songs zu singen. Stuart hopst zu ihm rüber, sie wechseln sich ab und Dave dann auch noch. „Shout, shout, shout at the dev…“ Und schon ist es still. Aus den Gitarren kommt auch nichts mehr, nur Steve poltert noch energisch rum. Sams Stimme ertönt wieder. „Es freut mich, dass ihr euch amüsiert, aber wir haben hier einen Job zu machen. Die Riders müssen auch noch Soundcheck machen und in einer Stunde ist Einlass.“ Die Jungs klatschen sich ab, hopsen wild rum und rennen von der Bühne. Das war mal wieder so richtig nach ihrem Geschmack.

Stuart lässt eine Akustikgitarre mitgehen, als sie nun den Backstagebereich aufsuchen. Ein feines Buffet mit allen möglichen Leckereien ist angerichtet, der Kühlschrank quillt über vor Drinks. „Shit, ich habe noch ein Interview mit dem Rotterdamsche Omroep“, fällt Stuart ein. Darren nimmt die Akustikgitarre und klimpert darauf rum, während Stuart dann mit dem Journalisten in der Ecke auf einem Sofa sitzt. Dave und Steve schaufeln sich Burger und Salate auf die Teller und werfen Darren eine Scheibe Ananas zu. „Siehst du, du klimperst rum, aber ich soll die Drumsticks weglegen“, ärgert ihn Steve. Dave entreißt ihm einen Stick und spießt damit eine Ananasscheibe auf. Kichernd versorgt er so die ganze Mannschaft mit Ananas. „Meine Söhne sind 16, und erwachsener“, sagt Wendy trocken. „Ach, Herzchen!“ Dave küsst sie auf die Wange. „Verarsch mich nicht, sonst stecke ich dir den Stick in deinen schwulen Hintern.“ Die Jungs kippen bald um vor Lachen. Wer immer Wendy engagiert hat, das war eine gute Idee. Rau, witzig, herzlich, wie sie es von ihren Working Class Mums und Großmüttern kennen.

Darren weigert sich, auf ein Foto zu kommen. Ohne Bühnenoutfit und immer noch recht verkatert im Gesicht. „Komm schon, sonst bist du auch so ein Poser“, ruft Stuart ihm zu. „Nee, keinen Bock!“ Er will lieber auf der Gitarre rumzupfen, ein Bier trinken und seine Ruhe haben. Am Ende sagt er doch noch ein paar Worte zu dem Journalisten. Stuart holt sich auch die Akustische und probiert etwas aus. „Mach einen Song daraus“, sagt Darren. „Vielleicht. Aber ich habe schon einige Ideen für das neue Album.“ „Ich auch. Habe schon zu Hause ein bisschen was aufgenommen.“ „Und ich schreibe diesmal die Texte, he, he!“, kommt Steve dazwischen. „Du bist so ein Kasper! Sod off, geh dich umziehen!“ Stuart lacht und scheucht Steve fort.

Sie müssen sich wirklich demnächst mal fertig machen. „Heute alle ganz in schwarz!“, verkündet Dave. „Von mir aus“, sagt Darren. Die Sachen von gestern sind sowieso noch nicht ganz trocken. Wendy schafft Stiefel und Turnschuhe herbei und meckert. „Huh, lauter nackte Männer!“ „Warum, wir haben eine Unterhose an“, sagt Steve nur und sucht ein passendes Muscle Shirt aus, heute mit Band Logo, und natürlich schwarz. „Gibt‘s von uns ein Foto, alle in der Unterhose? Wie Maiden auf der Live after Death Tour?“, fragt er dann in die Gruppe. „Nein, und das ist auch besser so. Du kriegst nämlich einen Bauch, Kumpel“, sagt Stuart und zieht eine schwarze Latex Hose an, die mit vielen Nietengürteln verziert wird. „Du bist auch nicht mehr taufrisch!“, schmollt Steve.

Darren beachtet die Jungs gar nicht weiter, stylt sich und denkt darüber nach, ob er beim ersten Song nicht lieber doch die Explorer statt der Flying V nehmen soll. Der Sound passt doch eigentlich besser zu dem harten Opener. Oder nicht? Er sucht eine Kette mit Pentagramm raus, umrandet seine Augen mit Kajal und betrachtet das neueste Tattoo. Auf der linken Schulter. Dieser Shop in Manchester macht gute Arbeit, da sollte er sich noch was stechen lassen, wenn er wieder zu Hause ist. Zu Hause? Irgendwie zieht es ihn da gar nicht hin. Von früh bis spät Stress mit Greta, bah. Vielleicht kriegt sie sich ja wieder ein bis die Tour vorbei ist.

Steve reißt ihn aus den Gedanken. „Die drei Sweeties von heute Nachmittag stehen in der ersten Reihe. Die Japanerin ist so süß.“ Darren grinst. „Ich glaube eher, das sind ganz normale Fans, keine Groupies.“ „Ach, sei doch nicht so pessimistisch!“ Steve hält ihm eine Bierdose hin und verschwindet wieder.

Darren hört sich Daves Gejammer an, dass die Dauerwelle nicht so lange hält, dass ihm schwarzer Lippenstift doch nicht steht. Ihr habt Sorgen! Nie wieder manage ich eine Poserband!“, kommt’s von Jim, der alle zusammentrommelt, weil es morgen einen straffen Zeitplan gibt. Sie müssen um 14 Uhr in Amsterdam sein, denn es gibt einige Interviews. Sie müssen sich aufteilen, Stuart zum Fernsehsender, Darren und Dave in die Radio Show, Dave und Steve bei einer Zeitung. „Also, heute Abend keine Faxen, zeitig ins Körbchen.“ „Ja, Dad!“, brummt Dave. „Sklaventreiber!“, hört man Darren. Die Jungs wollen sich lieber Amsterdam anschauen, einen dieser netten Coffee Shops besuchen, was Schönes rauchen und durch die Grachten schippern.

Anscheinend ist die Bühne bereit für die Hellcats. „Fucking hell! Fucking hell! Fucking Hellcaats!”, brüllen die Jungs und suchen ihre Instrumente zusammen. Dave wählt den pechschwarzen Bass für die ersten Songs. Darren lässt sich die Explorer umhängen und den Sender einstöpseln. Die Leute da unten grölen und als das Feuerwerk losgeht, kocht die Halle. Von Steves Kater ist nichts mehr zu merken. Er drischt auf die Drums wie ein Berserker und grinst dazu auch noch wie ein Honigkuchenpferd. Darren amüsiert sich, als Stuart sein „Scream for me Rotterdam!“, rausbrüllt. Bruce Dickinson war immer schon Stuarts Idol, schon als Teenie. Stuart hatte dieselben Klamotten wie Bruce, machte dieselben Ansagen. Unerreichbare Idole damals, und dann, nach dem fünften Album, waren sie mit Iron Maiden unterwegs, als Vorband bei der U.K. Tour. Ist schon irre, was in den letzten Jahren alles so passiert ist. Der Erfolg der Hellcats ist nicht zu bremsen, und das, wo es so viele gute neue Bands gibt, gerade aus Skandinavien. Manchmal denkt Darren, dass das alles gar nicht wahr ist. Dass er wieder die kleinen Clubs in Liverpool, Manchester, in ganz Merseyside abklappern muss, um einen Gig zu bekommen und ansonsten in den Docks schuften.

Bei Stuart gibt es Probleme mit dem Sound. Irgendwas an den Tonabnehmern. „Spiel ein Solo!“ Dave schubst Darren mit dem Bass Richtung Bühnenmitte. Auch gut, hier kann er sich austoben. Kann sein, dass gar keiner merkt, dass das ungeplant war und gar nicht zu dem Song gehört. Stuart steht am Rand der Bühne und hopst wie ein HB-Männchen, fuchtelt mit den Armen und greift dann wütend die andere Les Paul. Irgendwie geht der Song vorüber. Die Stimmung ist grandios, Die Fans haben Spaß - und die Band sowieso. Stuart probiert eine Ansage auf Niederländisch, und die Jungs kippen bald um vor Lachen. Dann kommt er auch noch mit einem orangenen Zylinder, was das Publikum noch mehr anheizt.

Mal wieder eine gelungene Show. Diese Tour läuft einfach gut. Die Hallen sind gefüllt, neue Fans kommen dazu, auch in Europa ist man wild auf die Hellcats. Vielleicht sollte man die Tour verlängern, hatte Steve schon überlegt. Lust hätten sie alle. Die Jungs werden noch zigmal raus gerufen, spielen wieder drei Zugaben und sogar Dave muss ein Solo spielen.

Steve hatte einige Katzenöhrchen bereitgelegt, setzt selbst sich welche auf und wirft die anderen in die Menge. Er zwinkert den Girls ganz vorne zu und setzt Stuart auch Ohren auf. Die Fotografen kommen wieder in den Graben gerannt, wollen sich das nicht entgehen lassen. Darren setzt Jim und Alastair Öhrchen auf und zieht sie auf die Bühne. „Macht mal hinne, ich will das Schlagzeug abbauen!“, brüllt Alastair Darren ins Ohr. Doch die Jungs sind in Partylaune und spielen eine vierte Zugabe. Auch wieder etwas ganz Altes, „Demons and Angels“, eher was Langsames.

Und dann ist es wirklich genug. Die Jungs sind verschwitzt bis auf die Knochen, die Finger haben bald Blasen, der Bierdurst steigt. Steve winkt nochmal der Japanerin zu und macht Zeichen, dass sie sich später treffen wollen. Weil einige Fans am Security Eingang stehen und drängeln, gehen die Jungs an die Absperrung, geben ein paar Autogramme, lassen sich fotografieren. „Na gut, wenn du ein Bild von einem verschwitzten Ungeheuer mit zerlaufenem Make-up willst …“, sagt Stuart zu einer Lady mit Katzen Make-up. Alles drängt backstage, wo erst mal angestoßen wird. Darren findet diesen Jenever ganz brauchbar. Obwohl er sich auch einen Gin mixen lässt von Wendy. Die gute Seele; ist für alles da.

Stuart holt die Ibanez Gitarre, die den Geist aufgegeben hat und doktert daran rum. „Geh erstmal duschen. Ich muss mich um die anderen Gitarren und die Pedals und alles andere kümmern“, sagt Alex, sein Techniker. „Nee, dieses verdammte Pick-Up hier muss ausgetauscht werden. Das ist ein Scheiß, das darf nicht passieren!“ „Ich weiß, ich kümmere mich darum. Aber der ganze Ersatzteilkram ist im Truck, ich mache das nachher.“ Darren setzt sich zu Stuart und schraubt auch mit rum. Steve treibt ihn zur Eile an, sie wollen doch zu den Girls. Darren weiß immer noch nicht, ob das eine gute Idee ist. Er trinkt den Gin gleich aus der Flasche, damit er so richtig in Stimmung für Abenteuer kommt. „Geht ihr schon wieder allein auf Achse?“, beschwert sich Dave. „Freund Darren braucht etwas Abwechslung mit ein paar süßen Kätzchen“, sagt Steve nur und leert schon wieder eine Dose Grolsch. Dave verdreht die Augen und streckt sich auf einem der Sofas aus und raucht erst mal eine.

Steve und Darren machen sich also auf, die Mädels zu treffen, die hoffentlich noch warten. Da stehen sie, mit ihrem schwarzen Outfit voller Nieten und Glitter. Steve lotst sie an den Security Männern vorbei und legt gleich den Arm um die Japanerin. „Come on, lasst uns was trinken!“ Die Holländerinnen nehmen Darren in die Mitte. So gut gefallen sie ihm gar nicht, aber jetzt erst recht. Wenn Greta denkt, dass er dauernd andere Frauen hat, dann soll sie das auch kriegen!

„Oha, ein paar Kätzchen!“, sagt Stuart, als sie in den Backstagebereich kommen. „Pfoten weg!“, grinst Steve und führt die Girls zu einem Sofa. Ha, Kees und seine Kumpels haben auch weibliche Gesellschaft bekommen. Steve ist Gentleman und schleppt Drinks an. „Oh nein, kein Jenever, nur ein Bier“, sagt die Japanerin, die Miki heißt. Miep und Anneke schlagen ordentlich zu. Sie tauen langsam auf, quietschen rum und wollen natürlich alles über die Band und die Jungs wissen, machen Fotos. Miep kuschelt sich an Darren, und es ist in Ordnung. Er ist nicht scharf darauf, doch mit ordentlich Alkohol im Kopf und auch sonst recht ratlos, macht er einfach mit. Steve dagegen knutscht irgendwann mit Miki rum.

„Leute, morgen müssen wir früh raus. Ihr solltet mal lieber ins Hotel gehen“, mahnt Jim. „Macht, was er sagt, er ist echt angepisst, weil schon wieder alles nach abstürzen aussieht“, sagt Wendy. „Fuck you!“, sagt Steve nur freundlich und schnappt sich noch ein Bier, wirft den anderen auch ein paar Dosen zu. Darren ist eher müde und lehnt sich an Miep, die ihn festhält und streichelt. Gestern war es schon übel genug, er sollte wirklich ins Hotel gehen. Doch er macht gar nichts, relaxt an einem nach Parfüm, Schweiß und Tabak riechendem Frauenkörper und sieht zu, wie es Miki langsam zu lästig wird mit Steve.

Jim ist jetzt echt sauer und bricht die Party ab. „Genug jetzt hier! Auf euch muss man aufpassen wie auf kleine Jungs. Zack, ihr Süßen, ihr könnt auch nach Hause gehen!“ Damit meint er die Girls. „Well, ihr kommt noch mit in die Hotelbar, oder? Hier wird es langsam ungemütlich“, kichert Steve, „wir packen unseren Kram zusammen und holen euch am Truck ab, okay?“ „Okay“, sagen die Holländerinnen, die es nun echt auf Darren abgesehen haben. „Miki?“, fragt Steve. „Ja, ok“, zögert sie.

Steve und Darren holen ihre Taschen und was sonst noch von ihnen rumliegt und stoßen noch mit Dave an, der auch nicht mehr stabil auf den Beinen ist. Steve ist voll wie eine Haubitze, aber immer noch voller Energie und abenteuerlustig, wirft sein Zeug in den kleinen Bus und zieht Darren mit zu den Trucks, wo die Lichtanlage verladen wird. „Die Girls sind nicht mehr da“, sagt Darren, „lass uns auch gehen.“ „Nee, das süße Miki-Schätzchen muss ich nochmal sehen. Warten wir hier.“ Er setzt sich auf ein Tourcase und zündet sich eine Zigarette an. „Ihr seid ihr total im Weg, Mann!“, schimpft ein Roadie. Darren schleicht um den Truck. „Die sind nicht mehr hier“, sagt er. „Vielleicht verstecken sie sich hier drin, he, he“, sagt Steve und schaut in den anderen Truck, wo die Verstärker und das Schlagzeug ordentlich verpackt stehen und Alastair immer noch mehr Boxen anschleppt.

Steve krabbelt in den Truck und zieht Darren auch hoch. Sie tapsen im Halbdunkel und lachen sich kaputt. „Buuhh, hier ist es gruselig, da kommen die Vampire aus der Gruft!“, quäkt Steve rum. Alastair kommt mit Boxen und Taschen wieder. „Ihr verschwindet hier jetzt mal und lasst uns unsere Arbeit machen!“, stöhnt er. „Hast du hier drin Girls gesehen?“, lallt Darren. „Ja, jede Menge, und jetzt verpisst euch.“ Die Jungs lachen nur und krabbeln weiter im Truck rum. „Ha, ich glaube, da sind sie. Am anderen Truck“, blökt Steve und bahnt sich einen Weg zwischen all den Boxen, fällt über einen Marshall und verschwindet in der Nacht.