Roman
Aus dem Amerikanischen von
Heddi Feilhauer
Mit einem Nachwort von
Karl Bruckmaier
Für Ma Jack
The blacker the berry, the sweeter the juice …
Afroamerikanische Volksweisheit
My color shrouds me in …
Countee Cullen, »The Shroud of Color«
Emma Lou
Harlem
Alva
Rent Party
Pyrrhussieg
Nachwort
Alles auf Schwarz
Wallace Thurman
Anmerkungen der Übersetzerin
Schwerer als jemals zuvor spürte Emma Lou die Bürde ihrer tiefschwarz glänzenden Haut, spürte wieder den Fluch dieser Farbvariante, die sie so deutlich von den Menschen ihrer Umgebung unterschied. Nicht dass es ihr grundsätzlich etwas ausmachte, eine Schwarze zu sein, was natürlicherweise eine dunkle Hautfarbe mit sich brachte, aber es machte ihr etwas aus, viel zu schwarz zu sein.
Sie konnte nicht einsehen, warum ausgerechnet ihr das passieren musste. Warum nur hatten ihre Erzeuger sie in dieses grausame Indigoschwarz getaucht, wo die Natur doch eine reiche Palette an weitaus erfreulicheren Tönen bereithielt? Rein genetisch hatte durchaus keine zwingende Notwendigkeit bestanden; ihre Mutter war sehr hellhäutig, so wie auch ihre Großmutter, ihr Onkel und dessen Sohn – aber keiner von ihnen hatte einen derart dunklen Vater. Warum nur hatte ihre Mutter einen tiefschwarzen Mann heiraten müssen? Es hätten doch sicher einige Kandidaten mit brauner Hautfarbe zur Auswahl gestanden! Emma Lou wünschte sich nicht gerade einen Vater mit hellgelbem Teint, aber um ihretwillen hätte sich doch sicherlich ein annehmbarer Kompromiss finden lassen!
Sie war bei Weitem nicht die Einzige, die über ihre Dunkelhäutigkeit klagte. Dieses Lamentieren und Jammern über ihre Hautfarbe gehörte zum endlosen Drama in ihrer Familie. Alles nur Erdenkliche war schon veranstaltet, jedes Mittel angewandt worden, um diesen unglücklichen Umstand zu verbessern, aber ihre Haut trotzte jeder Marterung: ob Bleichsalbe oder Schälkur, sie blieb schwarz – tiefschwarz –, wie die Natur es vorgesehen und eingerichtet hatte. Wäre sie ein Junge gewesen, dann würde die Hautfarbe nicht so sehr ins Gewicht fallen. Sagte ihre Mutter nicht immer, dass ein tiefschwarzer Junge im Leben noch recht gut zurechtkommen konnte, dass es für ein solches Mädchen jedoch nichts als Kummer und Enttäuschung gab?
Aber sie war nun einmal kein Junge, sie war ein Mädchen, und somit spielte ihre Hautfarbe eine wichtige Rolle, eine so große Rolle, dass sie lieber darauf verzichtet hätte, ihr Abschlusszeugnis persönlich entgegenzunehmen, als jetzt hier auf der Bühne der Boise Highschool zu sitzen – eine Person, die unübersehbar aus dem Rahmen fiel!
Warum bloß hatte sie nicht protestiert, als sie in die Mitte der ersten Reihe gesetzt wurde, und warum bloß musste die Abschlussklasse immer weiß gekleidet erscheinen! Inmitten ihrer bleichhäutigen Mitschüler fühlte sie sich wie die Figur in der Karikatur, die bei ihrem Onkel Joe im Schlafzimmer hing, eine schwarze Wäscherin mit krausem Haar und roten Lippen, die zwischen ihren strahlend weißen Bettlaken aussah wie eine Fliege auf der Milch.
Natürlich hätte sie nichts Blaues oder Schwarzes anziehen dürfen, wenn weiß vorgeschrieben war, obwohl es ihr gar nicht stand. Es war ohnehin gleichgültig, was sie trug – sie stach ins Auge, nicht nur weil sie in diesem Moment als einzige Schwarze auf der Bühne saß, sondern weil sie schon während der gesamten letzten vier Jahre die einzige schwarze Schülerin auf der ganzen Schule gewesen war. Gott sei Dank, der Direktor war gleich fertig mit seiner eintönigen Abschiedsrede, dann würden sie und ihre Klassenkameraden aufgerufen werden, würden einzeln zur Mitte der Bühne vortreten und ihre Zeugnisse in Empfang nehmen, und dann war die feierliche Entlassung aus dem öffentlichen Schulwesen überstanden.
Während sie über all das nachsann, ließ Emma Lou ihren Blick nach links und rechts schweifen. Einerseits beneidete sie ihre Mitschüler und Mitschülerinnen um deren offensichtliche Hochstimmung. Und zugleich fühlte sie sich seltsam distanziert und dieser Menge mit ihrer flüchtigen Ergriffenheit fast ein wenig überlegen. Das Abschlusszeugnis – wie großartig! Aber was bedeutete es schon? College? Vielleicht. Eine Anstellung? Vielleicht auch das. Ja, sie würde einen Schulabschluss in den Händen halten, aber für sie hatte er keinerlei maßgebliche Auswirkung. Er half nicht gegen die Tragik ihres Lebens, zu schwarz zu sein. Ihr künftiges Erkennungsmerkmal in der Gesellschaft bestand in ihrem Aussehen, nicht in einer dünnen Pergamentrolle mit Band. Das Abschlusszeugnis – wie wunderbar! Was sie brauchte, war ein wirksames Bleichmittel, eine magische Creme, die ihr die unerwünschte schwarze Maske vom Gesicht nahm und es den anderen anglich.
»Emma Lou Morgan.«
Mit einem Ruck wurde ihr wieder bewusst, wo sie war. Der Direktor hatte ihren Namen aufgerufen, er schaute wohlwollend von seinem Rednerpult auf sie herab. Jemand, es musste ihr Cousin Buddie sein, dieser Dummkopf, applaudierte, provozierend schwach. Jemand anderes kicherte.
»Emma Lou Morgan.«
Der Direktor rief sie erneut auf, seine Stimme etwas schärfer, sein Lächeln weniger wohlwollend. Das Mädchen zu ihrer Linken stieß sie an. Es half nichts, sie musste den sicheren Platz verlassen, musste nach vorn schreiten und ihr Zeugnis entgegennehmen. Aber warum starrten die Leute aus dem Zuschauerraum sie nur so an? Wussten sie etwa nicht, dass Emma Lou Morgan die einzige schwarze Schülerin der Boise Highschool war? Wussten sie etwa nicht … ach, sei’s drum! Sie musste sich jetzt dieses Zeugnis holen. Also begab sie sich, so gelassen sie nur konnte, zur Mitte der Bühne, jeden Muskel ihrer schlanken Glieder angespannt, streckte gemessen ihren schwarz glänzenden Arm aus, um das dargebotene Dokument entgegenzunehmen, machte eine kühle Dankesverbeugung und kehrte mit steif an den Körper gelegten Armen an ihren Platz zurück, indem sie die weiße Linie der ersten Reihe anmaßend unterbrach und deren blasse, reine Einheitlichkeit wieder durch ihre dunkle, fremdländische Andersartigkeit infrage stellte.
Emma Lou wurde hineingeboren in eine halbweiße Welt, die umgeben war von einer ausschließlich weißen; die vereinzelten, dunklen Individuen, die dort eindrangen, wurden entweder verscheucht oder verspottet. Für die Menschen ihres unmittelbaren Umfelds war es selbstverständlich, sich über jede schwarze Person lustig zu machen, jeden schwarzen Gegenstand zu verunglimpfen. Ein schwarzer Kater war der Unglücksbote, der Trauerflor war schwarz, und schwarze Menschen waren bestenfalls die typischen Darkys* in Varieté-Nummern oder eben die bösen Schwarzen mit giftig-dunklem Zahnfleisch. Es schien so, als ob die Leute um sie herum nur ein emotionales Entweder-Oder kannten, wenn es um die Beurteilung von Schwarz ging: Sie reagierten entweder mit schallendem Gelächter oder mit Tränen, Kummer und Gram, aber niemals konnte der, die oder das Schwarze ein bloßes Lächeln oder bloße Melancholie hervorrufen.
Emma Lou war all das mit den Jahren immer deutlicher bewusst geworden, aber ihr jugendlicher Verstand hatte keine einleuchtende Begründung gefunden. Vielleicht lag es an ihrem Vater, »dem alten, schwarzen Jim Morgan«, wie er genannt wurde, und Emma Lou hatte sich oft gefragt, warum er als Einziger bei Familiengesprächen immer so tituliert wurde, gerade so, als reiche allein seine Hautfarbe schon aus, ihm jeglichen Respekt zu versagen. Sie hatte sich mit der Zeit auch gefragt, ob die Tatsache, dass er schwarz war, dazu geführt hatte, dass er nie wieder auftauchte, wenigstens soweit sie wusste. Die Antworten auf ihre Nachfragen verliefen sich stets in einem Dickicht aus unbefriedigenden Andeutungen: »Dein Vater ist ein Tunichtgut«, »Er hat deine Mutter kurz nach deiner Geburt verlassen.« Und diese Auskünfte wurden immer einleitend oder abschließend begleitet von »dieser dreckige, schwarze Nichtsnutz« oder »Verflucht sei dieser dahergelaufene schwarze Typ!« Es gab tatsächlich nur ein Familienmitglied, das ihren Vater nicht verunglimpfte, und das war Onkel Joe; er war es auch, dem sie sich wirklich nahe fühlte, weil er der Einzige war, dem ihre Hautfarbe nichts auszumachen schien, der sie niemals bedauerte, sich darüber lustig machte oder in Klagen ausbrach. Das ganze Lamento ging von ihrer Großmutter aus, das Bedauern von ihrer Mutter und den Spott übernahm stets ihr Cousin Buddie, zusammen mit all den anderen Spielgefährten, egal ob weiß oder schwarz.
Emma Lous Großeltern mütterlicherseits, Samuel und Maria Lightfoot, waren beide hellhäutige Nachkommen von weißen Plantagenbesitzern, die diese mit ihren schwarzen Sklavinnen in außerehelichen Verhältnissen gezeugt hatten. Sie waren beide selbst keine Sklaven gewesen, denn aufgrund ihrer halbweißen Abstammung war bereits ihren Eltern die Freiheit geschenkt worden. Sie waren als Freigelassene nach Kansas ausgewandert, und als ihre Kinder heranwuchsen, waren diese ihrerseits später dem »Westward-ho«-Ruf der Zeit gefolgt und hatten sich schließlich in Boise, Idaho, niedergelassen.
Wie viele andere ihresgleichen und deren Vorfahren waren Samuel und Maria nur von einem einzigen Wunsch und Gedanken beseelt gewesen, der jede ihrer Aktivitäten antrieb: Sie wollten zwischen sich und der alten Heimat ihrer Eltern so viel räumliche und mentale Distanz schaffen wie irgend möglich. Deshalb verließen sie Kansas sobald sie konnten, denn es gab dort zu viele, die ihre Erinnerungen lebendig hielten an das, was die Eltern erlebt hatten und was sie beide hinter sich lassen wollten. Kansas lag für sie immer noch zu nahe an der Gegend des früheren Sklaven-Gürtels, war zu leicht erreichbar für die ideologische Indoktrination der zornigen Südstaatler, die ihre Sklaven verloren hatten und nun den Hass auf die Schwarzen wie ein Virus verbreiteten. Außerdem wurden in Kansas alle Schwarzen mit der größten Selbstverständlichkeit einer einzigen Klasse zugerechnet. Es machte keinen Unterschied, ob sie oder ihre Eltern bereits vor der Emanzipationserklärung zu den Freigelassenen gehört hatten oder ob sie zu einem Dreiviertel weiß waren. Man wurde automatisch zu diesen Horden von hungrigen, zerlumpten, unwissenden Schwarzen gezählt, die in großen Mengen aus dem Süden herbeiströmten, eingepfercht wie panisches Vieh in verdreckten Transportwagen.
Vor all dem waren Emma Lous Großeltern geflohen, und sie flohen in die Rocky Mountains, die unerreichbar waren für solche erst vor Kurzem freigelassenen, unwissenden Sklaven, die fast alle glaubten, dass die Welt gleich hinter der Mason-Dixon-Linie, der Grenze zwischen den Nord- und Südstaaten, endete. Die Rocky Mountain-Staaten lagen nicht nur außerhalb der Reichweite dieses wilden, übel riechenden Gesindels von gerade entlassenen Baumwollpflückern und Feldarbeitern, sondern waren zudem von Pionieren bevölkert. Diese bodenständigen Landerschließer und Goldsucher aus dem Osten waren viel zu beschäftigt auf ihren Trecks nach Westen, immer weiter nach Westen in Richtung El Dorado, als dass sie sich ernsthaft um Rassenprobleme kümmerten, wenn es sich nicht gerade um finanzielle Streitigkeiten handelte.
Also zogen Samuel und Maria in eine völlig abgelegene, kaum bekannte Region der Rocky Mountains und ließen sich in Boise nieder, das damals aus nicht viel mehr als einem Umschlagplatz für die Güter von Schoschonen und Weißen bestand sowie einem Rotlichtbezirk für die Cowboys, Schafhirten und Minenarbeiter aus der umliegenden Gegend. Samuel ging ins Saloongeschäft und wurde reich. Maria zog die Kinder groß und begann, den Grundstein zu legen für eine zukünftige, sorgfältig ausgewählte gesellschaftliche Gruppe von Schwarzen.
Selbstverständlich kam es zu diversen sozialen Kontakten zwischen Schwarz und Weiß in dieser kleinen und zufällig zusammengewürfelten Gemeinde. Schwarze und weiße Spieler manipulierten beim Faro die Karten und hauten sich gegenseitig übers Ohr oder sie versuchten zusammen das Rad beim Roulette zu überlisten. Weiße und schwarze Männer besuchten gemeinsam die Saloons und Tanzböden, schwarze und weiße Frauen lehnten gemeinsam aus den Fenstern und in den Torbögen der zusammengeschusterten Holzhäuser und Blockhütten der »Hurengasse«, und weiße und schwarze Hausfrauen schwatzen am Gartenzaun oder halfen sich gegenseitig mit fehlenden Backzutaten aus. Aber innerhalb der höheren Schichten gab es so gut wie keine sozialen Kontakte. Hinkefuß Sally, die populärste ausnehmend Hellhäutige der Hurengasse, konnte sehr wohl die Freundin der irischen Peggy und der blonden Liz sein, aber Mrs Amos James, deren Mann den einzigen Kurz- und Textilwarenladen des Städtchen besaß, konnte auf keinen Fall einen zu vertrauten Umgang pflegen mit der ebenfalls hellhäutigen Mrs Samuel Lightfoot, deren Mann einen Saloon sein Eigen nannte. Und dies war nicht etwa den unterschiedlichen Geschäftsbranchen zuzuschreiben – Mrs Amos James verkehrte durchaus mit Mrs Arthur Emory, der Frau eines anderen Saloonbesitzers. Es war einzig eine Frage der Hautfarbe.
Da Emma Lous Großmutter sich fernhielt von den Bewohnerinnen der Hurengasse und auch nicht mit solchen Leuten näheren Kontakt wünschte wie den Töchtern der alten Mammy Lewis, die für die meisten Haushalte die Wäsche machten, hieß das für sie, mit Bedacht und Sorgfalt Ausschau zu halten nach sozial Gleichgestellten. Das war ein schwieriges Unterfangen, denn es gab nur eine geringe Anzahl von Schwarzen in Boise, sodass es dementsprechend wenig Rahm abzuschöpfen gab. Aber mit dem Fortschreiten der Jahre zogen immer mehr Bewohner zu, die wie Maria und ihr Mann von gemischt-ethnischen Freigelassenen abstammten und ein toleranteres Land suchten. Sie wurden recht schnell integriert in den inneren Kreis, der später der »Kreis der Blaublütigen« genannt wurde, weil alle Mitglieder so hellhäutig waren, dass man in ihren Adern am Handgelenk das Blut blau pulsieren sah.
Emma Lous Großmutter war die Gründerin und anerkannte Leiterin des Kreises der Blaublütigen in Boise, und sie wachte mit eifersüchtiger Leidenschaft über seine Exklusivität. Waren sie etwa nicht die überlegene Klasse? Waren sie nicht die besonders herausragenden Vertreter der Schwarzen, vergleichbar mit der west-indischen Gruppe? Und gebührte ihnen nicht allein durch diese Tatsache größerer Respekt und soziale Akzeptanz, und sollten ihnen etwa nicht bessere Möglichkeiten offenstehen als denen von ausschließlich schwarzer Herkunft? In ihren Adern floss etwas vom besten Blut der Südstaaten, sie waren eng verwandt mit den einzigen wirklichen Aristokraten der Vereinigten Staaten! Sogar die Sklavenhalter hatten ihre Überlegenheit gesehen und in gewissem Maße anerkannt. Von Geburt an machte der Tropfen von Master Georges Blut in ihren Adern sie zu etwas Besonderem. Sie wurden in der Regel nicht von der unbarmherzigen Peitsche eines Sklaventreibers wie Simon Legree in Onkel Toms Hütte unter sengender Sonne zur Feldarbeit gezwungen. Sie wurden geschont und für die leichteren Arbeiten herangezogen, als Hausmädchen der Ladies und als Butler. Daher taten ihre Nachfahren nur recht daran, diese natürliche Teilung der schwarzen Gesellschaft fortzuführen und sie vor unwillkommenen und verkommenen Eindringlingen zu bewahren. Ihr Motto musste sein: »Immer weißer von Generation zu Generation«, bis die Enkel der Blaublütigen in der white race aufgegangen und vollständig assimiliert wären und damit das Problem der race für sie ein für alle Male gelöst wäre.
Diese Doktrin hatte Maria ihren beiden Kindern Jane und Joe durch deren frühe, prägende Jugendzeit hindurch gepredigt, weshalb es durchaus nicht verwunderte, dass sie dem Zusammenbruch nahe war, als zuerst Joe eine kupferbraune Frau und dann Emma Lous Mutter Jane einen tiefschwarzen Mann ehelichte. In gewisser Weise war das aus der Not heraus geschehen, denn als die Paarungsrufe schließlich unüberhörbar wurden, hatten keine Blaublütigen zur Verfügung gestanden. Die meisten Freunde und Freundinnen aus ihrer Kindheit und Jugend waren zu Ausbildungszwecken in die Städte im Osten geschickt worden, und die wenigen, die geblieben waren, hatten ihre Wahl längst getroffen. Maria hatte dies vorhergesehen und Samuel gedrängt, Jane und Joe auf ein Internat in einen der östlichen Staaten zu geben, was Samuel rundheraus ablehnte. Er hatte seine eigene Vorstellung von dem, was Kinder in Internaten lernten, und von den Möglichkeiten, dies Gelernte auch sofort umzusetzen. In den öffentlichen Schulen von Boise würden sie sich sicher genau dasselbe Wissen aneignen können, aber der Umsetzung wären unter der elterlichen Aufsicht gewisse Grenzen gesetzt. Nach Samuels Ansicht war das Schlafsofa in der Dachstube des Elternhauses ein weitaus sicherer Platz für heranwachsende Jugendliche als das eiserne Bettgestell in einem Studentenwohnheim, das nur allzu leicht zum Himmelbett werden konnte.
Also war Samuel unerbittlich geblieben, und die beiden sorgfältig aufgezogenen Sprösslinge der ersten Familie der Blaublütigen hatten ihre Partner notgedrungen aus den niederen Rängen gewählt. Wobei Joes Frau nicht so gänzlich unerwünscht war wie Emma Lous Vater, denn sie war zu einem Dreiviertel indigener Herkunft, und daher bestand kaum die Möglichkeit, dass ihre Kinder furchtbar dunkel würden und aufgeworfene Lippen, breite Nasen und krauses Haar bekämen. Aber bei Emma Lous Vater bestanden solch mildernde Umstände nicht, denn er hatte eindeutig alle nur erdenklichen physischen Merkmale eines ursprünglichen Schwarzen. Er schien tatsächlich in direkter Linie von einer der wenigen afrikanischen Familien abzustammen, die sich nicht rühmen konnten, von einem Mitglied der Südstaaten-Aristokratie verführt worden zu sein oder sich etwa mit einem der umherziehenden Cherokees eingelassen zu haben.
Niemand verstand, warum Emma Lous Mutter Jim Morgan geheiratet hatte, am wenigsten sie selbst. Jane hatte nie eingehender darüber nachgedacht, bis Emma Lou auf die Welt kam. Sie hatte Jim bei einem Kirchen-Picknick auf einer großen Waldwiese vor den Toren der Stadt kennengelernt, und ehe sie sich versah, schlüpfte sie jede Nacht aus dem Haus, um sich im Schatten der allseits bekannten Liebesallee mit dem Mann zu treffen, mit dem ihre Mutter ihr den Umgang strikt untersagt hatte. Und es dauerte nicht lange, bis die beiden zu dem Schluss kamen, dass sie gemeinsam durchbrennen mussten, wenn sie ihr Zusammensein richtig genießen wollten, ohne Mutter Lightfoots Zorn im Nacken oder die klatschenden Nachbarn, den naseweisen Ordnungshüter des Städtchens oder Grasflecken an der Kleidung.
Trotz allen Grolls ihrer Mutter und des Getuschels von deren Freundinnen – Jane selbst hatte keinerlei Anlass gefunden, die Wahl ihres Ehemannes zu bereuen. Bis Emma Lou geboren wurde. Damit wurden ihr mit einem Schlag alle Befürchtungen klar vor Augen geführt, die ihre Mutter ihr über die gesellschaftliche Ächtung tiefdunkler Schwarzer eingeimpft hatte, und ganz besonders über schwarze Mädchen. Die Hautfarbe ihres Babys stürzte sie in abgrundtiefe Fassungslosigkeit, denn sie war sicher gewesen, dass ihr Kind niemals so schwarz werden würde wie sein Vater, da sie selbst doch so hellhäutig war. Sie war sicher gewesen, es würde ein fantastisches Zusammenspiel werden, ihr Kind würde einen goldbraunen Teint haben, die überaus reizvollen Gesichtszüge und das Haar seiner Mutter. Aber sie hatte nicht mit der eigenwilligen Natur gerechnet, nicht mit der unbestrittenen Tatsache, dass einige ihrer Vorfahren tiefschwarz gewesen waren und dies in ihren Genen hinterlassen hatten. Emma Lou hatte zum Glück immerhin ihr gewelltes Haar geerbt, dicht und dennoch gut zu bändigen, aber zu ihrem Unglück war ihr Gesicht so schwarz wie das ihres Vaters, mit einer zwar nicht direkt breiten, aber doch leicht flachen Nase und aufgeworfenen Lippen.
Emma Lous Geburt hatte nichts Gutes gebracht. Sie hatte ihre Mutter wieder unter Marias Fittiche zurückgetrieben, und diese konnte dadurch endlich ihren Vorsatz durchsetzen, die unerwünschte Verbindung ihrer Tochter mit dem, wie sie ihn nannte, »ordinären schwarzen Nigger« zu unterbinden. Aber Jims Verschwinden machte die Probleme eher schlimmer, denn sein Kind blieb zurück, das Zeugnis eines tragischen Fehlers, der nicht wiedergutzumachen war; selbst dann nicht, als Jane, nach ihrer Scheidung von Jim, später einen rothaarigen, irischen Schwarzen heiratete und wieder gnädig in den Kreis der Blaublütigen aufgenommen wurde.
Emma Lou war von Beginn an die Außenseiterin in ihrer Familie und in deren Freundeskreis. Ihre Großmutter, die inzwischen verwitwet war, ließ sie das deutlich spüren. Ihre Mutter ließ sie das spüren. Und ihr Cousin Buddie ließ sie das spüren, ganz zu schweigen von allen Außenstehenden. So weit Emma Lou sich zurückerinnern konnte, hatte sie die Leute immer sagen hören: »Was für ein ungewöhnlich schwarzes Kind. Wo haben Sie es adoptiert?« Oder auch: »Was für ein untypisch schönes Haar für so ein schwarzes Kind.« Manche meinten scherzhaft vorschlagen zu müssen: »Versuch’s doch mal mit ’ner starken Lauge, Jane, vielleicht hilft das Ätzen, schlimmer kann’s ja nicht werden.«
Die zweite Ehe ihrer Mutter hatte Emma Lous Kindheit ein weiteres, schmerzliches Unglück mit Namen Aloysius McNamara hinzugefügt. Er war der Sohn eines irischen Politikers und einer schwarzen Wäscherin. Bis er auf eine Konfessionsschule in den Osten geschickt wurde, war Aloysius, so genannt nach dem zweiten Vornamen seines Vaters, überall als Aloysius Washington geführt worden, und seine wahre Identität war ihm von seiner stolzen und zugleich demütigen Mutter bis zu diesem Zeitpunkt vorenthalten worden. Aber da der Vater dazu gebracht worden war, die weiterführende Ausbildung seines Sohnes zu bezahlen, hielt die Mutter es für richtig, dass Aloysius seine wahre Herkunft erfahren und seinen richtigen Namen annehmen sollte. Sie hoffte, dass er fernab von Zuhause als weiß durchgehen würde und ohne ethnische Beschränkungen zu Ruhm und Reichtum aufsteigen könnte.
Doch das sollte sich nicht bewahrheiten. Emma Lous Stiefvater war in seiner frühen Jugend dermaßen erbittert über das schwarze Blut in seinen Adern gewesen, dass er seine wie auch immer gearteten Talente daran verschwendete, mit seinem ungerechten Schicksal zu hadern und sich dafür an der Welt zu rächen, besonders an der schwarzen Welt, denn der gab er die Schuld an der Tragödie seines Lebens. Trotz seiner und der Mutter Hoffnungen war seine Haut nicht hell genug, um als Weißer durchgehen zu können. Sein Teint hatte den bräunlichen Touch seiner Mutter geerbt, der ihn sogleich als den auswies, der er war, trotz seiner roten Haare und blauen Augen. Außerdem waren seine Gesichtszüge etwas üppig ausgefallen, er hatte keine schmalen Lippen und auch die Nase war keinesfalls fein modelliert. Wie sehr er sich auch bemühte, er war ein Schwarzer, das war unübersehbar.
Am Ende seiner Ausbildung war er in den Westen zurückgekehrt, wo er glaubte, von seinem Vater öffentlich anerkannt und persönlich in seiner Karriere unterstützt zu werden. Er wollte Rechtsanwalt werden und meinte, dass der politische Einfluss seines Vater ihm über die Rassenschranken hinweghelfen würde. In der Tat stand sein Vater seinen Absichten und Vorschlägen auch nicht völlig ablehnend gegenüber, ganz im Gegensatz zu dessen Frau. Es hatte ihr nichts ausgemacht, dass ihr Mann den schwarzen Bastard mit seinem Geld unterstützte und ihn ab und zu rein privat traf. Sie wollte ja versuchen liberal zu sein, aber sie wollte auf keinen Fall, dass die Leute auf sie zeigen und sagen würden: »Das ist die Frau von unserem Boss McNamara. Möchte zu gern wissen, ob dieser Nigger ihr Sohn ist oder seiner. Man sagt allerdings …«
Und so fand Aloysius sich zurückgestoßen in die schwarze Welt, die er so sehr hasste. Er war nun überzeugt, dass man als Schwarzer automatisch auch ein Loser werden musste. Er behauptete stets, dass er, wäre er weiß, ein erfolgreicher Strafrechtler geworden wäre. Aber da er den Schwarzen zugeschlagen worden sei, sei es nun einmal unmöglich, irgendetwas Besseres als ein Pullman-Zugbegleiter oder Speisewagenkellner zu werden; unter dieser Prämisse hatte er dann gar nicht erst etwas anderes versucht.
Die einzige Genugtuung, die er aus seinem Leben zog, war es, dunkelhäutige Schwarze genüsslich zu beleidigen oder zu ignorieren. Persons of color ließ er in Ruhe, aber dunkelhäutige Schwarze konnte er nicht ausstehen. Emma Lou fiel unglücklicherweise in diese Kategorie und hatte dementsprechend zu leiden. Bis ihr Stiefvater Aloysius schließlich mit Diamanten-Lilly aus der »Hurengasse« nach Kanada floh, fort von seiner Frau, fort von Emma Lou und von Boise mit seinen dunkelhäutigen Schwarzen.
Die Sommerferien waren schon fast vorbei, und es war immer noch nicht entschieden, wie es mit Emma Lou weitergehen sollte, nun da sie ihren Schulabschluss hatte. Als ginge sie ihre Zukunft überhaupt nichts an, kamen von ihr selbst weder Vorschläge noch Entscheidungshilfen. Im Prinzip war ihr alles einerlei, denn für ein derart schwarzes Mädchen gab es sowieso nirgends auf der Welt einen Platz. So oft hatte Emma Lou den Satz gehört, sie werde nie einen Mann abbekommen, der auch nur einen Cent wert wäre, oder den Seufzer »Wenn du doch bloß eine Junge wärst!«, dass sie sich ernsthaft fragte, ob man nicht vielleicht das Geschlecht oder wenigstens die Hautfarbe auf irgendeine Art grundsätzlich verändern könnte.
Schließlich war es Onkel Joe, der durchsetzte, dass ihre Mutter sie auf die University of Southern California nach Los Angeles schickte. Dort, so argumentierte er, werde sie offenere und intellektuellere soziale Kreise finden, denn in einer Stadt von der Größe L.A.s gab es Schwarze jeglicher Couleur, Schicht oder sozialen Position. Dorthin sollte man Emma Lou gehen lassen, was zugleich den Vorteil hätte, dass sie nicht so weit entfernt wäre von zu Hause, als wenn sie an einem der Ostküsten-Colleges studieren würde. Jane und Maria waren zwar nicht ganz davon überzeugt, aber sie waren froh, dass endlich etwas Vernünftiges, Adäquates für Emma Lou gefunden war. Sie sollte in vier Jahren ihren Bachelor in Erziehungswissenschaften machen und dann im Süden als Lehrerin arbeiten. Das, so fanden sie, war eine vielversprechende Zukunft, und zum ersten Mal in Emma Lous Leben schienen alle einigermaßen zufrieden mit ihr zu sein. Sogar sie selbst freute sich auf diese Aussichten und auf die Reise. Onkel Joes lebhafte Schilderungen der vielschichtigen Kontaktmöglichkeiten in größeren Städten machten sie neugierig. Vielleicht hatte er ja doch recht mit seiner ständigen Predigt, dass das Lebensziel eines Schwarzen nichts mit der Hautfarbe zu tun hatte, sondern das Heil allein in jedem Menschen selbst lag! Er erläuterte Emma Lou in einem ihrer vertraulichen Gespräche, dass man stupiden rassistischen Vorurteilen nur in Kleinstädten begegnete, so wie sie selbst es auch durch den Kreis der Blaublütigen in ihrer Heimatstadt erfahren hatte. »Die Menschen in den Großstädten haben einen viel weiteren Horizont«, sagte er, »und halten sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Die Leute hier in Boise denken wie vor fünfzig Jahren, aber du wirst sehen, Los Angeles ist eine der größten und modernsten Städte der Welt, dort wirst du glücklich sein.«
Als Emma Lou in L. A. ankam, war sie so fasziniert von der riesigen schwarzen Community, dass sie sie unablässig und überall beobachtete und sich kaum Zeit für etwas anderes nahm. Natürlich waren Palmen und wilde Geranien hübsch anzusehen, und seltene Pflanzen wie der Pfefferbaum und die Agaven erschienen ihr bewundernswert. Man sah sie überall und doch besaßen sie eine seltene Schönheit, aber sie berührten sie nicht in ihrem Innern. Sie nahm sie wohl im Vorübergehen wahr, jedoch nur in ihrer Gesamtheit, ohne auf die Idee zu kommen, ihre Pracht im Einzelnen zu geniessen. Für sie bildeten sie eher die exquisite, aber nebensächliche Kulisse für die viel merkwürdigeren und weitaus herrlicheren, menschlichen Akteure. Emma Lou war in ihrem Leben höchstens fünfhundert Schwarzen begegnet, plötzlich eine Bühne mit über fünftausend vor sich zu haben, ließ alles andere in den Hintergrund treten, da konnte die Schönheit der südkalifornischen Natur noch so berühmt sein!
Sie war eine Woche vor dem Einschreibtermin in der Universität angekommen, die für die neuen Studentinnen und Studenten verschiedene Sightseeing-Touren veranstaltete. Sobald diese aber über Bezirke, in denen Schwarze lebten, hinausführten, verlor sie das Interesse. Selbst der Pazifik mit seiner hohen Brandung ließ ihr Herz nicht schneller schlagen. Erst als sie in der Nähe von Redondo zur Bruce Beach kam und zu dem kleinen Strandstreifen bei Santa Monica, die seine schwarzen Besitzer ausdrücklich für Schwarze ausgewiesen hatten, wurde der Pazifische Ozean für sie zu einem Faszinosum, zu einem spannenden Hintergrund für mögliche Aktivitäten. Sobald etwas von Schwarzen besucht oder besessen wurde, oder ihre Anwesenheit spiegelte, gewann es ihr Interesse.
Onkel Joe hatte Recht gehabt. Hier, in diesen gesellschaftlichen Kreisen von Los Angeles würde sie passende Freunde finden, kluge, tolerante Menschen aller Schattierungen, die alle miteinander Umgang pflegten und viel zu beschäftigt waren, um sich über die eigene Hautfarbe oder die anderer Menschen Gedanken zu machen. Onkel Joe hatte es schließlich gesagt, Schwarze waren Schwarze, ob sie nun zufällig hellgelb, braun oder schwarz waren, und diejenigen mit dunklerer Haut auszugrenzen, bewies oder verbesserte gar nichts. Also war der Glaube der Blaublütigen ausgesprochen dumm gewesen, indem er besagte: »Weißer und weißer von einer Generation zur nächsten. Je heller dein Erscheinungsbild, desto mehr Weiße werden dich akzeptieren. Daher sollten helle Schwarze konsequenterweise nur helle Schwarze heiraten, dann werden die Weißen vielleicht die Aristrokratie der Bastarde akzeptiern. Sie werden es diesen wirklich wichtigen Schwarzen ermöglichen, die soziale und ökonomische Unterlegenheit der amerikanischen Schwarzen hinter sich zu lassen.«
Das war das Credo ihrer Mutter und Großmutter und ihres kleinen Kreises in Boise gewesen. Aber Boise war ein Provinzstädtchen, das seinen provinziellen Bewohnern seine provinzielle Prägung verpasste. Boise war hinterwäldlerisch, abgehängt vom Mainstream des modernen, fortschrittlichen Gedankenguts. Seine Menschen waren engstirnig und verkrampft, ihre Vorstellungen verharrten in Stereotypen. Los Angeles war in jeder Hinsicht eine Glück verheißende Alternative.
Am Tag der Immatrikulation konnte Emma Lou es kaum erwarten und war schon eine Stunde, bevor das Büro öffnete, auf dem Campus. Sie spazierte umher, machte sich vertraut mit der Lage und den Namen der Gebäude, von denen einige alt und weinberankt waren und andere brandneu in der Sonne funkelten; und sie beobachtete dabei all die Gruppen lachender Studentinnen und Studenten, die hin und her eilten, sich begrüßten und über die Stundenpläne des kommenden Jahres austauschten. Sie war hauptsächlich deshalb so früh erschienen, weil sie nach schwarzen Mitstudierenden Ausschau halten wollte. Hatte sie doch gehört, dass es hier eine ziemlich große Zahl von ihnen geben sollte; aber in der ganzen Stunde sah sie nicht einen einzigen. Schließlich stellte sie sich ziemlich entmutigt in der Schlange vor dem Büro an, und war erst einmal damit beschäftigt, durch die Immatrikulation zu einer echten Erstsemesterin zu werden.
Dennoch hielt sie die ganze Zeit weiter Ausschau nach schwarzen Gesichtern, aber erst als sie die Anmeldung hinter sich gebracht hatte und bei ihrer Tutorin saß, traf sie auf einige. Drei schwarze Studentinnen, Arm in Arm, schauten kurz in den Raum hinein, in dem ihr Beratungsgespräch stattfand, begrüßten ihre Tutorin und waren schon wieder hinausgesegelt. Emma Lou wäre ihnen am liebsten sofort gefolgt, wollte sich ihnen vorstellen, aber das ging ausgerechnet jetzt nicht. Sie fand alle drei auf Anhieb sympathisch, jede war nach der üblichen Kategorisierung in der Region des Black Belt ›hellbraun‹; sie trugen alle einen modischen, kurzen Bob, und ihre wohlgeformten Körper steckten in lässigen Sportoutfits. Vom Moment ihres Erscheinens an konnte Emma Lou sich nur noch bedingt auf ihre Fächerwahl und den Stundenplan konzentrieren – so wenig, dass ihre Tutorin sie für überaus leicht beeinflussbar und sogar ein wenig einfältig hielt, was ihr jedoch nicht ungelegen kam, denn es erleichterte ihr die Betreuung. Sie konnte dieser neuen Studentin ein Programm zusammenstellen, das mit dem eigenen Zeitplan gut zu koordinieren war, brauchte keine lästigen Erklärungen abzugeben, warum dieses oder jenes Fach nicht zur Wahl stand oder der Kurs dieses oder jenes Professors bereits überbelegt war.