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Wie ich Wühlmäuse fernhalte

Früher haben mich Wühlmäuse fast wahnsinnig gemacht. Heute weiß ich, wie ich meine Pflanzen schützen kann, ohne den Tieren zu schaden.

In welchem Garten treiben sie nicht ihr Unwesen? Wer kennt nicht jemanden, der verzweifelt ist, weil ihm die Wühlmäuse die schönsten Ernten wegfressen? Im Lauf der letzten Jahre sind Wühlmäuse zu einer richtigen Plage geworden. Weil die Winter immer milder und die Landschaften immer karger werden und weniger Nahrung bieten, wandern die Wühlmäuse immer öfter in Wohngebiete und siedeln sich in Hausgärten an.

In den ersten Jahren meines Lebens als Gärtnerin waren mir Wühlmäuse völlig fremd. Ich hatte zwar von ihnen gehört und kannte auch ein paar Gärtner, die unter ihnen zu leiden hatten. Aber so richtig konnte ich mir nicht vorstellen, zu welch einem großen Problem sie werden können. Vor ungefähr 10 Jahren haben sie schließlich aber auch meinen Garten entdeckt und mich regelmäßig in den Wahnsinn getrieben. Ich habe fast alle verfügbaren Methoden ausprobiert, um meinen Garten wieder wühlmausfrei zu bekommen, aber eine langfristige Wirkung habe ich weder durch Fallen noch durch Vergrämungsgeräte oder Duftstoffe erzielt. Zeitweise war ich so verzweifelt, dass ich meinen Garten aufgeben wollte, da ich jeden Morgen Pflanzen fand, von denen nur noch die Spitzen aus dem Boden guckten, obwohl sie am Tag davor noch wunderschön und heil waren. Das war wirklich frustrierend! Weil ich aber nie lange den Kopf in den Sand stecke, habe ich mich auf die Suche nach ungewöhnlichen Lösungen gemacht, damit ich trotz der Wühlmäuse mein Gemüse ernten kann, ohne meinen Garten mit Giftködern zu bestücken. Denn das passt nicht zu meinem naturnahen Garten.

WÜHLMAUS ODER MAULWURF?

Aber woher weiß man eigentlich, dass man Wühlmäuse im Garten hat und nicht andere Nager? Die wenigsten von ihnen bekommt man nämlich zu Gesicht, weil sie es vorziehen, unter der Erde zu bleiben. Ein wichtiger Hinweis ist, dass Pflanzen oder Sträucher plötzlich schlapp aussehen oder vertrocknen und man sie gleich in der Hand hat, wenn man vorsichtig an ihnen zieht. Ihnen fehlen nämlich bereits ein Großteil oder sogar alle Wurzeln. Bei Sträuchern kann man an den Wurzelresten oft den Abdruck der scharfen Nagezähne finden. Ein weiteres Indiz für Wühlmäuse sind angefressene Wurzelgemüse oder Pflanzen, von denen nur noch die obersten Zentimeter aus dem Boden schauen und der Rest in einem Loch verschwunden ist.

Wühlmausspuren: Meistens findet man Hügel, manchmal aber auch nur Löcher im Boden oder Rasen.

Von dieser Kartoffel haben die Wühlmäuse nur noch die äußere Schale übrig gelassen.

Und dann gibt es noch die Löcher im Boden und natürlich die Hügel. Bei den Hügeln muss man unterscheiden, ob sie vom Maulwurf oder von der Wühlmaus stammen: Der Maulwurf gräbt mit seinen Schaufelarmen, d. h., das Loch ist in der Mitte des Hügels. Die Wühlmaus hingegen wühlt mit ihren Hinterbeinen, hier findet man das Loch irgendwo am Rand des Hügels. Oft ist es sogar gar nicht zu finden, dann hat sie es von unten verschlossen.

Wenn die Möhren im Beet plötzlich wackeln, frisst mit Sicherheit gerade eine Maus von unten.

Im Winter wird mein Garten regelmäßig von einem Maulwurf besucht und bei seiner Suche nach Würmern und Insekten auch umgegraben. Der kann zwar etwas lästig sein, stört mich aber nicht weiter. Allerdings zieht er zum Frühling weiter und dann ziehen die Wühlmäuse bei mir ein. Der Maulwurf hat ihnen ein perfektes Gangsystem hinterlassen, das sie nur noch nach ihren Wünschen erweitern und ausbauen müssen. In kleinen Gärten trifft man selten beide Tiere gleichzeitig an, da Maulwürfe die Jungen der Wühlmäuse fressen. Wühlmäuse leben außer zur Paarung und bei der Aufzucht der Kleinen als Einzelgänger. Die Jungen lassen sich jedoch gern in der Nähe der Eltern nieder. Und weil Wühlmäuse zwischen März und Oktober drei bis vier Würfe mit durchschnittlich fünf Nachkommen haben, kann man sich vorstellen, dass man selten nur eine Wühlmaus im Garten hat.

MEINE LÖSUNG: MASCHENDRAHT UND KÖRBE

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten und Hausmittel, um gegen Wühlmäuse vorzugehen. Das reicht von Knoblauch über stinkende Terpentin- oder Buttersäurelappen in den Löchern, Tierhaare, Katzenpipi etc. über Lebend- oder Totfallen, Vergrämungsapparate bis hin zu Gift. Ich habe fast alle ausprobiert, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Manchmal hat es ein paar Wochen geholfen, dann waren sie wieder da. Aber all diese Methoden haben mich nicht befriedigt. Ich wollte die Tiere weder töten noch summende Geräte oder stinkende Lappen in meinem Garten haben. Es mag ja sein, dass Wühlmäuse eine feinere Wahrnehmung als Menschen haben, aber auch ich habe all diese wühlmausvertreibenden Dinge gehört und gerochen. Selbst die Kreuzblättrige Wolfsmilch in meinen Möhren- und Kartoffelbeeten hat die Wühlmäuse nicht davon abgehalten, vor mir zu ernten. Außerdem waren mir diese ganzen Methoden viel zu zeitaufwendig und anstrengend. Ich wollte mein Hauptaugenmerk im Garten nicht auf die Bekämpfung von Wühlmäusen legen. Daher habe ich angefangen, meine Beete mit engmaschigem, kunststoffummanteltem Maschendraht auszustatten. Als mir die Idee dazu kam, war ich gerade dabei, neun neue Palettenrahmen aufzustellen und mein Gewächshaus ebenfalls mit Palettenrahmen auszustatten. Es war ein Leichtes, den Boden dieser neuen Beete vor dem Befüllen mit Draht auszukleiden. Ich war sofort begeistert, wie gut und problemlos meine Wurzelgemüse in diesen Beeten wuchsen. Also rüstete ich jedes Jahr ein paar weitere Beete nach. Das ist ziemlich viel Arbeit, muss doch das Beet ausgekoffert, der Draht eingebaut und die Erde wieder zurückgeschaufelt werden. Besonders für Verfechter des Nicht-Umgrabens ist das eine Herausforderung, weil man die Bodenschichten durcheinanderbringt, Kleinstlebewesen tötet und Unkrautsamen an die Oberfläche befördert. Aber es lohnt sich! Das Gärtnern ist so viel entspannter, wenn die erste Gartenrunde am Morgen ohne Schrecksekunden bleibt, weil man nicht mitansehen muss, welche Pflanzen den Wühlern wieder zum Opfer gefallen sind.

In die Erde eingelassene Drahtkörbe schützen die Hauptwurzeln der Pflanzen. Der Aufwand lohnt sich.

Der Maschendraht, den ich zum Auskleiden meiner Beete verwende, hat eine Maschenweite von 12 mm und ist 1,06 mm dick. Wichtig ist, dass er kunststoffummantelt ist, da verzinkter Draht zu schnell verrostet. Den Draht schneide ich etwas größer als das Beet zu, klappe ihn an den Seiten ein und befestige ihn mit Dachpappennägeln im Abstand von ca. 7 cm an den Innenseiten der Rahmen. Natürlich geht das nicht nur mit Palettenrahmen, sondern auch mit jeder anderen Art von Beetumrandung, sofern sie aus Holz besteht.

Diese Lösung mag zeit- und kostenintensiv erscheinen, hat aber meinen Seelenfrieden wiederhergestellt. Natürlich kann man diese Methode nicht überall anwenden. Im Paradies kann ich nicht 500 m2 Beetfläche mit Draht auskleiden. Aus diesem Grund baue ich alle meine Möhren, Roten Beten und Pastinaken inzwischen in meinem Garten in den Palettenrahmen an. Alle anderen größeren wühlmausgefährdeten Pflanzen wie Kohl, Zucchini, Kürbisse etc. kommen in selbst gebaute Drahtkörbe. Diese schützen den Hauptwurzelballen vor den Angriffen der Wühlmäuse. Natürlich reicht die Größe des Korbs nicht für die kompletten Wurzeln aus, aber ich kann so einen Totalausfall der Pflanze verhindern. Das Bauen der Körbe macht natürlich etwas Arbeit. Da ich sie aber jedes Jahr wieder verwende, ist es eine einmalige Investition. Ich verwende dafür den gleichen Draht wie für die Beete. Ich schneide ein Viereck zu, klappe die Ecken ein und binde das Ganze mit Drahtstücken zusammen.

Mit diesen beiden Methoden kann ich die meisten Wühlmausschäden verhindern, ohne die Tiere zu töten. Vergrämen funktioniert, wenn überhaupt, nach meiner Erfahrung nur für eine kurze Zeit. Hat es ihnen in meinem Garten gefallen, kommen sie wieder, auch wenn sie für kurze Zeit das Weite suchen, weil es stinkt oder ein hoher Ton zu hören ist. Finden sie jedoch keine Nahrung mehr, weil das ganze leckere Gemüse hinter bzw. über Draht wächst, ziehen sie weiter auf der Suche nach einem besseren Platz mit genügend Nahrung, an dem sie ihre Jungen aufziehen können.

Anzeichnen, einschneiden, falten und mit etwas Draht fixieren: Fertig ist der Wühlmausschutz aus Drahtgitter.

Noch einmal Zucchini aussäen

Obwohl die ersten Zucchini, die ich nach den Eisheiligen gepflanzt habe, bald anfangen zu tragen, lege ich Mitte Juni noch einmal ein bis zwei Samen in die Erde oder in kleine Anzuchttöpfe.

Meine im Mai gepflanzten Zucchini werden ab August oft von Mehltau befallen und tragen dann nicht mehr so gut, bis sie schließlich eingehen. Da mir ein paar Wochen Zucchini-Ernte aber nicht ausreichen und ich gern auch im Herbst oder bis zum ersten Frost noch frische Zucchini ernten möchte, setze ich auf diese zweite Aussaat im Juni. Ins Beet kommen die Pflänzchen dann Anfang bis Mitte Juli, wenn sie drei bis vier Blätter haben. Ich pflanze sie möglichst weit weg von den anderen Zucchini, damit sich eventuelle Krankheiten nicht übertragen. Oft setze ich die ersten Zucchini ins Paradies und die im Juni ausgesäten in den Garten. Dort tragen sie dann fleißig bis Ende September oder sogar Ende Oktober. Das hängt immer ganz von der Witterung ab und davon, wann die ersten Frostnächte kommen. Da die Herbstmonate immer wärmer werden, stehen die Aussichten für eine lange Zucchini-Ernte jedoch recht gut. Zudem sind die zweiten Aussaaten viel kräftiger und robuster als die frühen, was sicherlich mit den günstigeren Wetterbedingungen im Juni/Juli zusammenhängt. Wichtig ist es jedoch, früh tragende Sorten zu wählen und keine späten, da diese eine zu lange Entwicklungszeit haben.

Tomaten ausgeizen oder nicht?

Ob man Tomaten ausgeizt oder nicht, ist eine Frage der persönlichen Philosophie. Geiztriebe sind die kleinen neuen Triebe, die sich in den Blattachseln entwickeln. Am Anfang sind sie zierlich klein, sie wachsen jedoch schnell zu ansehnlichen Ästen heran, die außer Blattmasse auch eine Menge Blüten und Früchte produzieren.

Die gängigste Empfehlung lautet, Geiztriebe regelmäßig auszubrechen (nicht abschneiden!) und die Tomaten ein-, höchstens zweitriebig zu ziehen. Man bekommt dann übersichtliche Pflanzen mit einer gewissen Anzahl von Früchten guter Größe. Bei Fleischtomaten macht das Sinn, damit sie die Energie wirklich in die Früchte stecken und die Pflanzen nicht unendlich Blattmasse produzieren, um dann nicht genügend Energie für Tomaten haben.

Geiztriebe bei trocknem Wetter vorsichtig ausbrechen – so schließt sich die Wunde an der Pflanze schnell.

In der Praxis sieht es etwas anders aus. Ich schaffe es im Mai einfach nicht, mich regelmäßig um die Geiztriebe der Tomaten zu kümmern. Das liegt einerseits an meinem hohen Arbeitspensum im Mai und andererseits an der Menge meiner Tomatenpflanzen. Bevor ich mich versehe, sind die Geiztriebe so groß geworden, dass ich die Tomate zu sehr verletzen würde, wenn ich sie ausbräche. Oder sie haben schon die ersten Blüten angesetzt und ich bringe es nicht über das Herz, sie auszugeizen. Also lasse ich die erste Generation der Geiztriebe wachsen und fange erst Mitte Juni an, das Wachstum einzudämmen. Nur bei den Fleischtomaten versuche ich, mit dem Ausgeizen hinterherzukommen.

AUS GEIZTRIEBEN TOMATENPFLANZEN ZIEHEN 

Bricht man Geiztriebe vorsichtig aus – sie sollten ca. 10 cm groß sein – und stellt sie in Wasser, bilden sie relativ schnell Wurzeln und man kann sie einpflanzen. So kann man auch im Juni noch Tomatenpflanzen vermehren, wenn man noch ein paar Eimer bepflanzen möchte. Tragen werden sie aber etwas später als die Mutterpflanzen. Diese Art der Vermehrung lohnt sich nach meiner Erfahrung nur bei Kirschtomaten, für Fleischtomaten ist es im Juni meist schon zu spät.

Da jeder Geiztrieb neue Blüten entwickelt, steigt die Anzahl der Früchte an einer Pflanze natürlich enorm, sodass ich mit dieser Methode viel mehr Früchte ernten kann. Allerdings braucht die Pflanze für die vielen Triebe und Früchte auch sehr viel Kraft und sie kann ziemlich wuchern. Und auch Geiztriebe bekommen Geiztriebe – da sollte man dann wirklich eingreifen. Lasse ich also viele Geiztriebe stehen, bedeutet das, dass ich meine Tomaten regelmäßig düngen und hochbinden muss.

Ich denke, jeder muss für sich selber entscheiden und ausprobieren, welchen Weg er gehen möchte. Mir sind viele Tomaten wichtig, von daher geize ich sehr wenig aus, muss dafür aber viel anbinden und nachdüngen.

Meine Fleischtomaten ziehe ich nur zwei- bis dreitriebig. Auch Tomaten im Freiland geize ich eher aus, da sie sonst zu schwer zu bändigen sind. Allerdings hätten sie in einem guten Boden die Kraft, auch viele Geiztriebe inklusive der Tomaten zu ernähren. Es kommt immer auf die Pflanze an, nach ein paar Jahren Erfahrung sieht man, wann man ausgeizen muss und wann nicht.

Lässt man an großen Geiztrieben Wurzeln treiben, kann man sie nach 2 Wochen in die Erde pflanzen.

Teekräuter sammeln

Ich liebe Kräutertees und trinke über das Jahr relativ viel davon. Dafür muss ich jedoch einige Zeit dem Anbau und der Ernte der Teekräuter widmen. So habe ich verschiedene Minzen, Salbei, Zitronenmelisse, Brennnessel, Zitronenverbene etc. im Garten.

Auch Blüten trockne ich für die verschiedensten Mischungen. Im Juni fängt es mit den Holunder-, Linden- und Rosenblüten an und geht dann weiter mit Ringelblumen und Kornblumen. Zum Herbst hin kommen die Hagebutten und Apfelschalen.

Die Blattkräuter sind im Juni schon gut gewachsen, blühen aber noch nicht. Ich schneide sie an einem sonnigen Tag am späten Vormittag, wenn der Tau abgetrocknet ist, eine Handbreit über dem Boden ab. Dann ist das Aroma am stärksten. Anschließend treiben sie wieder neu aus und ich kann noch zwei- bis dreimal über den Sommer ernten.

Die Kräuter befreie ich schnell von den Stängeln und lasse die Blätter luftig in einem flachen Karton auf dem warmen Dachboden trocknen. Wichtig ist, dass sie schnell trocknen und nicht schimmeln. Würde ich sie in der Sonne trocknen lassen, würden sie ihre Farbe und auch ein wenig Aroma verlieren. Nach ein paar Tagen, wenn sie rascheltrocken sind, fülle ich sie in große Gläser – das geht, weil mein Keller, wo ich sie aufbewahre, dunkel ist. Notfalls kann man die Gläser auch in einen Schrank stellen oder man nimmt eben Dosen.

Eins meiner liebsten Kräuter: Zitronenmelisse wächst schnell und hat eine frische, zitronige Note.

An schönen sonnigen Tagen trockne ich die Kräuter auch auf dem Armaturenbrett des Autos, wenn es in der Sonne parkt. Ich lege sie lagenweise in eine Kiste und decke sie mit einem Geschirrtuch ab, damit sie nicht ausbleichen. Zwischen die Lagen kommen ein paar Blätter Papier. Auch hier sind die Kräuter meistens nach 1–2 Tagen trocken. Außerdem duftet das Auto gut. In einem Dörrautomaten wären die Kräuter natürlich schon nach 2–3 Stunden fertig. Doch der Automat braucht Strom.

Meine verschiedenen Teemischungen mixe ich meist erst im Herbst, wenn die Abende schon dunkel sind und ich nicht mehr draußen arbeiten kann. Am schönsten finde ich es, wenn man tassenweise probiert, welche Kombination einem schmeckt. Eine meiner Hausmischungen besteht aus Salbei, Pfefferminze und Zitronenmelisse, kombiniert mit ein paar duftenden Rosenblüten. Eine sehr erfrischende Mischung, die den Duft des Sommers in sich trägt. Und aus Hagebutten, Holunderblüten und Salbeiblättern bereite ich einen Erkältungstee.

Ich lagere Teekräuter nach Arten getrennt. So kann ich immer neue Teemischungen kombinieren.

Kohl und späte Kohlrabi aussäen

Auch wenn der Sommer jetzt erst so richtig anfängt, sorge ich ein bisschen für den Herbst vor. Ich säe gegen Mitte des Monats noch einmal verschiedene Kohlarten, die ich im Herbst und beginnenden Winter ernten kann. Dazu gehören Grünkohl, Palmkohl, Spitzkohl, Brokkoli, Romanesco und langsam wachsende Kohlrabisorten wie ‘Superschmelz’.

Die Samen säe ich in eine Aussaatpalette mit Töpfchen und stelle sie an die Nordseite des Hauses. Da es jetzt schon von Schmetterlingen wimmelt, schütze ich sie mit einem Insektenschutznetz, damit die Raupen nicht die Aussaat verspeisen. Haben die Pflänzchen das dritte Blattpaar entwickelt, pikiere ich sie in größere Töpfe und pflanze sie Anfang August aus. Bis dahin bleiben sie an der Nordseite unter dem Schutznetz. Wer keinen schattigen und trotzdem hellen Platz im Garten hat, kann die Aussaaten auch im Haus unter Pflanzenlampen starten.

Späten Kohl vorzuziehen nimmt im Juni nicht viel Zeit in Anspruch, belohnt mich aber mit dem leckersten Kohl. Die meisten Kohlarten vertragen ein paar Frostnächte mit bis zu -5 °C ganz gut, sodass ich sie bis Ende Dezember oder Januar draußen lassen kann. Nur der Kohlrabi ‘Superschmelz’ verträgt kaum Frost, ich lagere ihn aber in einer Kiste im Schuppen bis in den tiefsten Winter. Diese Sorte wird auch beim Sommeranbau nicht holzig, selbst wenn sie nicht regelmäßig gegossen wird. Die Knollen schmecken etwas kräftiger als die Kohlrabisorten, die man sonst zum Frischverzehr anbaut.

Sommerlicher Beerengenuss

Im Juni sind endlich auch die ersten Beeren reif. Es fängt mit den Erdbeeren an und geht mit den kleinen Walderdbeeren weiter, die sich überall durch meinen Garten schlängeln. Sie wachsen unter Büschen und Sträuchern, am Wegesrand und manchmal auch im Beet. Ich weiß gar nicht, wo sie alle herkommen, aber ich bin froh, dass sie da sind. Sie sind zuckersüß, benötigen absolut keine Pflege und lassen sich hervorragend im Vorbeigehen naschen. Ein Kaiserschmarren mit Holunderblüten und frischen Walderdbeeren ist ein Gedicht.

Die großen Erdbeeren sind nun auch auf dem Höhepunkt und ich kann jeden Abend oder Morgen eine große Schale pflücken. Ich pflücke jedoch lieber abends, damit die Schnecken in der Nacht nicht schneller sind. Habe ich zu viele Erdbeeren, koche ich Marmelade oder friere sie für mein morgendliches Müsli ein. Aufgetaut und mit einer halben Banane püriert ein Genuss im Winter.

Gegen Ende des Monats reifen schließlich die Johannisbeeren. Die Roten und Weißen fangen an, im Juli folgen die Schwarzen. Ich liebe Johannisbeeren. Sie sind süß und saftig, aber leider haben sie auch eine Menge kleiner Kerne. Ich versuche, nicht auf sie zu beißen, sondern sie mit der Zunge zu zerdrücken, so komme ich in den wunderbaren Genuss des süßsauren Fruchtfleischs. Die meisten Johannisbeeren friere ich aber – von den Stielen befreit – ein und verbrauche sie dann ebenfalls im Müsli oder für Rote Grütze. Manchmal entsafte ich sie auch im Dampfentsafter und koche Gelee. In einem Streuselkuchen, gemischt mit etwas Marzipan, schmecken sie ebenfalls sehr lecker.

Bei wenig Regen bleiben die Erdbeeren oft kleiner, der Geschmack ist dafür aber umso intensiver.

Späte Rote Bete

Gegen Mitte des Monats säe ich ein weiteres Mal Rote Bete aus. Ich kann sie nun direkt ins Beet säen und dünne sie dann später bei Bedarf etwas aus. Die Aussaat decke ich mit einem Vlies ab, bis sie gekeimt sind. Das hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Oft säe ich aber auch diese Rutsche erneut in Aussaatpaletten vor, da ich noch nicht genügend Platz im Beet habe oder es so trocken ist, dass es einfacher ist, sie in kleinen Töpfen heranzuziehen. Diese Beten können bis zum Herbst im Beet bleiben, wenn man den Platz nicht anderweitig braucht, und eignen sich hervorragend zum Einlagern für den Winter.

Was sonst noch los ist im …

Es gibt viel zu ernten. Ich ernte Salat, Erbsen, Zuckerschoten, Dicke Bohnen, Kohlrabi, Kohl, Mangold, Erdbeeren, Walderdbeeren und Johannisbeeren. Spätestens in diesem Monat machen sich meine frühen Aussaaten im Haus bezahlt. Es gibt die ersten Rote Bete und je nach Witterung auch schon vereinzelte Paprika und Kirschtomaten. Im Gewächshaus sind die im Januar ausgesäten Möhren bereits alle abgeerntet und haben den Gurken Platz gemacht. Normalerweise kann ich Ende Juni auch schon die ersten Einlegegurken aus dem Gewächshaus ernten und einkochen. Die Kartoffeln blühen und ich erfreue mich an den verschiedenen Blütenfarben der einzelnen Sorten.

Gegen Ende des Monats säe ich noch einmal frühe Buschbohnen in Aussaatpaletten vor. Buschbohnen kann man bis Mitte Juli legen und damit frei gewordene Plätze füllen. Diese Bohnen ergeben noch einmal eine gute Herbsternte. Nach meiner Erfahrung ist es jedoch besser, wenn ich im Juli, wenn die ersten Beete frei werden, schon fertige Bohnenpflanze habe, so tragen sie eher und ein früher Herbst bereitet ihnen nicht ein vorzeitiges Ende. In einem sehr trockenen und warmen Sommer sind die Hülsen der grünen Bohnen oft nicht mehr ganz so zart und die Pflanzen gehen relativ früh ein. Da kommt mir eine Herbsternte sehr gelegen. Außerdem habe ich eine Abneigung gegen leere Beete im Sommer.

Leere Beete gibt es, weil entweder Gemüse schon abgeerntet ist, eine Pflanze eingegangen ist, von einer Wühlmaus oder Schnecke vertilgt wurde, oder aber, weil meine Planung schlecht war. Alles kein Problem, so lange ich noch ein paar Ersatzpflanzen zum Auffüllen habe.

Gegen Ende des Monats dünge ich meine Tomaten, Auberginen und Paprikapflanzen das erste Mal nach. Auch die Kohlpflanzen bekommen einen Schuss verdünnte Brennnesseljauche oder Bokashi-Wasser (→ >).

Die Rhabarberzeit geht nun dem Ende zu und sie war wie jedes Jahr viel zu kurz. Man kann Rhabarber natürlich einfrieren, aber ich esse mich lieber an ihm satt, wenn er Saison hat. Ich denke nicht, dass man immer alles das ganze Jahr über essen muss. Im Gegenteil, ich finde es schön, wenn man die Dinge nur eine gewisse Zeit zur Verfügung hat. Dann kann man sich darauf freuen und so richtig im Überfluss schwelgen, wenn die Saison endlich da ist. Und nach über 9 Wochen Rhabarberkuchen backe ich gern auch mal wieder einen anderen Kuchen. Ich ernte nie mehr als zwei Drittel der Pflanze, sonst würde ich sie zu sehr schwächen und hätte im nächsten Jahr eine kleinere Ernte. Kann ich allerdings doch noch ein paar Stangen ernten, entsafte ich sie und koche aus dem Saft ein leckeres Gelee.

Einst baute man Kartoffeln nur wegen der Blüten an. Anhand ihrer Schönheit ist das gut nachvollziehbar.

Kürbisernte

Wenn die Stiele der Kürbisse holzig werden, die Schale hart geworden ist und sie sich beim Draufklopfen hohl anhören, sind Kürbisse erntereif. Man sollte jedoch nie die Schale mit dem Fingernagel anritzen, ist der Kürbis nämlich noch nicht ganz reif, verletzt man ihn damit und er wird an dieser Stelle eher anfangen zu faulen. Auf alle Fälle sollte man Kürbisse vor den ersten Frösten, am besten sogar vor Nachttemperaturen unter 5 °C ernten.

Beim Ernten schneide ich die Kürbisse mit einer Gartenschere oder einem Messer so von der Pflanze ab, dass ein Stück vom Stiel an dem Kürbis verbleibt. Ich behandele die Kürbisse wie rohe Eier, damit sie keine Druckstellen oder andere Beschädigungen bekommen. Egal ob reif oder nur halb reif, lasse ich sie im warmen Wohnzimmer immer noch etwas nachreifen. Man merkt nach ein paar Tagen oder auch erst nach 2–3 Wochen, dass sich die Schale noch einmal verändert hat und richtig fest geworden ist. Auch ihre Farbe verändert sich oft noch einmal. In einem typischen kalten, norddeutschen Sommer muss ich fast alle meine Kürbisse nachreifen lassen, aber dann sind sie im Keller bei ca. 16 °C gut lagerfähig. Dazu lege ich Plastikfolie auf den Fußboden oder auf Regalbretter und decke die Folie mit Zeitungspapier ab. Darauf kommen dann die Kürbisse. Haben sie kleine Verletzungen, müssen sie bald gegessen werden. Ansonsten halten sie sich bis ins späte Frühjahr hinein. Es kommt jedoch immer auch auf die Sorte an. Meiner Erfahrung nach lassen sich Hokkaido-Kürbisse gut bis in den März hinein lagern, Butternut-Kürbisse sogar noch länger.

Jede Kürbissorte schmeckt anders und lässt sich anders verwerten. So wird es nie langweilig!

Mein Kürbislager kontrolliere ich ungefähr einmal pro Woche. Manchmal fault ein perfekt aussehender Kürbis innerhalb von ein paar Tagen weg und hinterlässt einen Fleck auf dem Untergrund, den man kaum entfernen kann. Aus diesem Grund sind Folie und Zeitungspapier sehr hilfreich.

Am Anfang war ich etwas skeptisch, was ich mit so vielen Kürbissen machen soll, um nicht täglich gebackenen Kürbis oder Kürbissuppe essen zu müssen. Inzwischen mache ich mir keine Sorgen mehr, auch wenn die Ernte etwas größer ausgefallen ist. Ich habe gelernt, Kürbisse so in der Küche einzusetzen, dass man gar nicht das Gefühl hat, ständig Kürbis zu essen. Ich verarbeite sie ganz klassisch zu Kürbissuppe, mariniere Kürbisstücke und backe Kürbis im Ofen. Oft ersetze ich Möhren durch Kürbis, gebe ihn klein geschnitten mit in eine Gemüse- oder Nudelpfanne, koche Currys, bereite Nudelpfannen mit Kürbis und Palmkohl zu oder verbacke ihn geraspelt in Brötchen und Kuchenteigen. Besonders ein Rührteig bleibt mit etwas geraspeltem Kürbis noch nach Tagen saftig. Auch eine Pizza mit heller Soße und Kürbis- und Rote-Bete-Scheiben ist sehr lecker.

In einer Saison hatte ich 400 kg Kürbisse geerntet, viele verschenkt und sehr viele verarbeitet und gegessen – eine Herausforderung. Solche Challenges liebe ich, weil sie mich zwingen, kreativ zu werden. Allerdings reichen dafür auch 250 kg Kürbis!

KNACKIGE KÜRBISKERNE 

Meine Ölkürbisse bringen häufig 5 kg und mehr auf die Waage. Ich lasse sie ein paar Wochen im Warmen nachreifen, bis sie fast vollständig orange sind und sich richtig hohl anfühlen, wenn ich auf sie klopfe. Dann hacke ich sie mit der Axt oder einem großen Messer durch und hole die Kerne heraus. Diese werden in einem Sieb unter fließendem Wasser abgespült und kommen dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech auf dem warmen Kaminofen oder in die Sonne. Nach ein paar Tagen sind sie gut durchgetrocknet. Sie müssen richtig knackig sein, erst dann fülle ich sie zum Aufbewahren in Gläser.

Die Ernte von eigenen Kürbiskernen begeistert mich jedes Jahr aufs Neue, kommen die meisten im Handel angebotenen Kürbiskerne doch aus südlicheren Gefilden und sind auch relativ teuer!

Den Rest des Ölkürbisses werfe ich auf den Kompost. Natürlich kann man das Fruchtfleisch essen, es schmeckt aber etwas wässerig. Auf dem Kompost erfüllen die Kürbisse schließlich auch eine Aufgabe: Sie bringen Biomasse. Zuerst ist es mir sehr schwer gefallen, das Fruchtfleisch nicht in der Küche zu nutzen, aber wenn ich es auf den Kompost gebe, verbleibt es in meinem Gartenkreislauf.

Zwetschgen und Birnen

Im September reifen die Zwetschgen und meistens auch schon die ersten Birnen. Ich koche gern Zwetschgen für Kuchen ein, dafür brauche ich feste Früchte. Diese eingekochten Früchte sind für einen Kuchen im Winter perfekt. Natürlich backe ich auch regelmäßig Kuchen aus frischen Zwetschgen, am liebsten mit einem Mürbeteig und viel Zimt – der Geschmack des Frühherbsts. Aus Zwetschgen lässt sich auch hervorragend Mus kochen oder eine Dreifruchtmarmelade mit Äpfeln, Birnen und Zimt. Überreife Zwetschgen, die vielleicht sogar schon von selber vom Baum fallen, sind ebenfalls eine Delikatesse, kennt man doch meist nur die sauren, noch etwas unreifen festen Früchte aus dem Supermarkt.

Manchmal darf ich einen Birnbaum beim Nachbarn mitbeernten. Der Baum ist sicher 30–40 Jahre alt und trägt wunderbare süße, große Früchte. Ich esse sie frisch, verarbeite sie mit Zwiebeln zu einem Chutney, backe Streuselkuchen mit Kardamom oder schneide sie in dünne Scheiben und trockne sie im Dörrautomaten. Lagern lassen sich Birnen meistens nur ein paar Wochen. Hat man zu viele, kann man sie auch gut mit Äpfeln oder auch alleine, wenn man es süß mag, zu Mus einkochen – perfekt fürs Müsli oder zu Pfannkuchen und Kartoffelpuffern.

Sollten die Früchte zu hoch am Baum hängen, verwende ich zum Pflücken meinen Apfelpflücker mit Teleskopstange. Damit ist das Pflücken zwar etwas anstrengender, weil ein etwas größeres Gewicht auf meinen Schultern lastet. Ich komme mit diesem Gerät aber auch noch an die schönsten Früchte ganz hoch oben im Baum.

So ein großer Korb voll mit reifen Zwetschen lässt mein Herz höherschlagen.

Das Gewächshaus für den Winter vorbereiten

Spätestens Anfang September, meistens jedoch schon gegen Ende August, haben meine Gurken im Gewächshaus das Zeitliche gesegnet. Entweder ist es nun zu kalt oder sie haben die Welke oder sind einfach ausgepowert von den vielen Früchten, die sie während des Sommers produziert haben. Ich entferne sie und bereite die Erde mit reifem Kompost oder Bokashi für die Winterbepflanzung vor.

Außerdem reinige ich die Gewächshausscheiben von innen und außen, um den Grünbelag zu entfernen, der sich während des Jahres gebildet hat. Normalerweise ist dies eine Arbeit, die man im Frühjahr macht. Da ich mein Gewächshaus aber auch während des Winters nutzen möchte, bin ich darauf angewiesen, dass so viel Licht wie möglich meine Pflanzen erreicht. Ich spritze die Scheiben mit dem Gartenschlauch ab, bereite mir Wasser mit Waschsoda zu, putze die Scheiben damit gründlich und spüle gut nach. Das Waschsoda ist ungefährlich für den Boden und die Umgebung und löst hervorragend den Grünbelag. Meistens braucht man nur ein bisschen zu schrubben oder zu bürsten. Dann schaue ich noch nach eventuellen Mäuselöchern am Rand des Gewächshausrahmens und verschließe sie mit Steinen oder einem Brett.

In die Beete im Gewächshaus stecke ich im Abstand von 50–60 cm Drahtbügel oder steife Kunststoffrohre, um einen Art Folientunnel zu bauen. Die Folie bzw. das Vlies, mit dem ich sie überspanne, befestige ich noch nicht. Die Bügel dienen mir nur zur Orientierung, in welchem Bereich ich meine Salatpflanzen setzen kann.

Noch einmal Salat pflanzen

Das gut geputzte und mit frischem Kompost versorgte Gewächshaus wird Anfang September mit meinen vorgezogenen Salatpflanzen bepflanzt. Dabei unterscheide ich, welche Salatsorten als Erstes und welche ganz zuletzt geerntet werden. An die im Frühjahr sonnigste Stelle pflanze ich die Sorten, die als Erstes geerntet werden, wie z. B. Pflücksalat, Romanasalat oder Radicchio. An diese Stelle säe ich nämlich im Januar meine Wintermöhren, deshalb sollte der Platz bis dahin wieder frei sein.

Den Rest des Gewächshauses bepflanze ich mit den übrigen Wintersalaten. Unterhalb der Mitte der Drahtbügel, wo sie am höchsten sind, pflanze ich Grünkohl oder Mangoldpflanzen. An die Seiten kommen die niedrigen Salate.

Ein paar Feldsalate pflanze ich ebenfalls ins Gewächshaus. Er taut an richtig frostigen Tagen als Erstes auf und ist damit der einzige Salat, den ich bei großer Kälte ernten kann. Die kleinen Pflanzen kann man überall dazwischen oder an den äußersten Rand pflanzen.

Manchmal habe ich noch die eine oder andere Paprikapflanze aus dem Sommer stehen gelassen, da sie noch viel unreife bzw. grüne Früchte hat. Hier pflanze ich den Salat einfach dicht um die Paprika herum. Ist die Paprika im Oktober oder November schließlich komplett abgeerntet, schneide ich sie einfach über dem Boden ab und belasse den Wurzelballen in der Erde. So störe ich die Salate nicht.

IM FREILAND

In die im Winter sonnigsten Gartenbeete pflanze ich für die späte Herbsternte ein paar Radicchio- und Endiviensalate. Diese Beete werden später, wenn es kühler wird, mit Vlies überspannt und ich kann bis in den Dezember hinein ernten. Den übrigen Feldsalat pflanze ich in Frühbeete oder auch ohne Abdeckung in die Beete. Er kann hier bis zum Ende des Winters in Ruhe wachsen. Wichtig ist nur, ihn nicht zu dicht zu setzen, besonders in den Frühbeeten, damit es nicht zu feucht wird. Auch die Abdeckung der Frühbeete sollte man wirklich erst bei Frost und Schnee einsetzen. Wird es dem Feldsalat zu warm und bildet sich unter der Abdeckung zu viel Feuchtigkeit, fängt er leicht an zu faulen, steht er zu trocken, bekommt er leicht Mehltau.

Im Herbst pflanze ich Salate mit weiterem Abstand, da es jetzt feuchter ist und sie sonst leichter faulen.

Möhren und Rote Bete ernten

Spätestens im September ernte ich alle meine Lagermöhren, ausgewachsenen Sommermöhren und den größten Teil meiner Rote Bete. Sie werden nach Sorten getrennt und oberflächlich von der Erde befreit. Wichtig ist auch hier – wie bei den Kartoffeln – , sie nicht zu waschen, da sie sich sonst nicht lange lagern lassen. Auch überprüfe ich jede Knolle und Möhre sorgfältig auf eventuelle Fraßspuren oder weiche Stellen, die schnell faulen könnten. Solche Rüben und Knollen esse oder verarbeite ich zeitnah.

Das Grün drehe ich ab, ohne die Rüben zu verletzen. Das ist besser, als es abzuschneiden. Ist es noch schön saftig, bereite ich daraus ein Pesto zu oder es wandern ein paar Blätter mit in meinen Smoothie. Auch meine Tiere freuen sich über das leckere Grün zum Abendessen. Übriges Grün lasse ich als Mulch einfach auf den Beeten liegen.

Die Lagermöhren kommen in den unteren Teil meiner Erdmiete, da sie sich bis ins Frühjahr hinein lagern lassen (→ >). Die Sommermöhren lege ich oben drauf. Sie lassen sich 2–3 Monate lagern, danach werden sie etwas trocken und holzig und man kann sie nur noch gekocht verwenden.

Meine Beete sind mit Draht ausgelegt. Manchmal wachsen die Möhren hindurch und brechen beim Ernten ab.

Einen Teil der Sommermöhren und Roten Bete kann man auch im Beet lassen, wenn man nicht genug Lagerkapazität hat oder sich auch noch während des Herbsts am Ernten erfreuen möchte. Dafür decke ich die Reihen Ende Oktober dick mit Laub ab. So übersteht das Gemüse leichte Frostnächte und man kann es bei Bedarf ernten (→ >).

Da wir aber an einigen Stellen – vor allem im Paradies – viele Wühlmäuse haben, die meine Beete als Speisekammer benutzen, bevorzuge ich es, meine Ernten in Sicherheit zu bringen, sobald das Gemüse eine ansehnliche Größe erreicht hat.

Rote bete sind gesund 

Wir haben es in einem dreiviertel Jahr geschafft, ungefähr 50 kg Rote und Gelbe Bete zu essen – und das ganz ohne Mühe. Ich liebe Rohkostsalat aus Roter Bete, Apfel und Möhre. Oft koche ich sie aber auch oder bereite sie in der Pfanne zu. Ein Rote-Bete-Smoothie mit Apfel und Ingwer stärkt das Immunsystem und als Ofengemüse sind sie ein Gedicht. Rote Bete haben so viele positive Eigenschaften auf den Körper, dass man sie mindestens einmal pro Woche verzehren sollte.

Was sonst noch los ist im …

Meine Ernten sind jetzt so groß, dass ich oft die Schubkarre nehmen muss, um mein Gemüse nach Hause zu bekommen. Es gibt Tomaten, Paprika, Kürbisse, Zucchini, Möhren, Rote Bete, Mais, Salate, Mangold, Kohl und jede Menge Obst: Himbeeren, Zwetschgen, Birnen und die ersten Äpfel.

Aus frühem Fallobst backe ich den ersten Apfelkuchen der Saison und koche Apfelmus. Die Lagersorten lasse ich noch bis Oktober hängen, damit sie noch mehr Sonne tanken und richtig süß werden.

Ob der Mais reif ist, erkenne ich daran, dass sich die Fäden am oberen Ende des Kolbens braun verfärben. Dann öffne ich die Blätter um den Kolben und teste, ob die Körner schon leicht gelb sind. Ich ritze ein Maiskorn vorsichtig an. Tritt ein weißlicher Saft aus, ist der Mais erntereif. Ich schneide die Kolben von der Pflanze ab und entferne die Blätter. Mais sollte man nach der Ernte zügig verarbeiten, da sich der Zucker sonst in Stärke umwandelt und er nicht mehr so schön süß schmeckt und trocken wird. Man kann ihn frisch essen oder auf den Grill legen. Überschüssige Kolben koche ich im Dampfkochtopf, schneide nach dem Erkalten die Körner mit einem großen Messer ab und friere sie für Chilis, Pizza oder Gemüsepfannen und Salate ein.

Meine Bohnen lasse ich noch so lange stehen, bis sie wirklich nicht mehr tragen. Es ist erstaunlich, wie viele ich in einem warmen September noch ernten kann – es macht sich eben bezahlt, dass ich sie im August so intensiv betüddelt habe. Oft sind die Bohnen jetzt zwar etwas krumm oder die Hülsen härter. Trotzdem kann ich noch so manches Abendessen zubereiten, wenn ich sie etwas länger koche.

Habe ich noch etwas Platz im Gewächshaus, säe ich Rucola aus. Er wächst am besten im Frühjahr oder im Herbst. Im Sommer ist es ihm meist zu warm und er wird hart und scharf, da er nicht genug Wasser bekommt. Selbst wenn Rucola vor dem Winter nur kleine Blätter produziert, wächst er im Frühling weiter und verwöhnt uns mit frischen Blättern.

Gegen Ende des Monats kann ich meine im August ausgesäten Frühlingszwiebeln ins Gewächshaus pflanzen. Sie kommen an eine Stelle, die im Frühjahr zuerst von der Sonne beschienen wird, denn erst dann fangen sie richtig zu wachsen an.

Der Rotkohl hat nun eine stattliche Größe. Ich ernte die größten Köpfe, um sie zubereitet einzufrieren oder einzukochen. Da für mich Rotkohl nicht ohne Apfel geht, kann ich gleich noch ein bisschen Fallobst mit verbrauchen. Kleinere Köpfe lasse ich noch etwas stehen. Erstens muss ich dann nicht so große Mengen auf einmal verarbeiten, und zweitens freue ich mich auch im späteren Herbst über frischen Rotkohl für einen leckeren Salat.

Auch der Mangold wächst noch weiter und ich kann noch große Mengen ernten. Im Spätherbst und Winter erfreue ich mich an seinen kräftigen Farben, wenn sonst schon alles grau und braun ist.

Die ersten Äpfel und Birnen nach dem Sommer sind für mich immer etwas ganz Besonderes.

Jahresresümee

Natürlich denke ich auch im Dezember an den Garten, ich kann gar nicht anders. Nur beschränkt sich die Gartenarbeit jetzt meistens auf Gedankenspiele in meinem Kopf. Ich notiere mir in meinem Gartenbuch, was in diesem Jahr gut gelaufen ist und was nicht. Ich schreibe mir auf, welche Pflanzen an welchem Standort besonders gut gediehen sind, wo etwas gefehlt hat, wo der Durchgang zugewuchert ist, von welchem Gemüse ich zu viel oder zu wenig angebaut habe und was für Ideen ich für die nächste Saison habe. Jetzt ist Zeit, endlich mal wieder in Gartenbücher zu schauen und neue Dinge zu lernen.

Anhand meiner monatlichen Aufzeichnungen und meiner vielen Fotos, die ich für Instagram gemacht habe, lasse ich mein Gartenjahr Revue passieren und ziehe meine Schlüsse für das nächste Jahr.

Jetzt stellt sich häufig erst heraus, ob meine Vorratshaltung und Planung geglückt ist oder nicht. Was fehlte beim Kochen, von welcher Soße brauche ich mehr, sind die Portionsgrößen richtig usw. Ich notiere mir diese Dinge, damit ich in der nächsten Saison, wenn im Hochsommer gerade wieder alles gleichzeitig reif ist und verarbeitet werden möchte, all diese Erkenntnisse parat habe.

Die Fotos, die ich fast täglich bei Instagram poste, helfen mir oft durch die kalte und graue Zeit.

Was sonst noch los ist im …

Ich habe immer noch Massen an wunderbar knackigem, frischem Salat – Pflücksalate, Romanasalate, Radicchio in verschiedensten Farben und Formen, Endiviensalate und natürlich Feldsalat. Massen, da ich nun die Salate, die noch auf den Beeten im Freiland stehen, abernten möchte, bevor der Frost zuschlägt oder sie durch zu viel Feuchtigkeit anfangen zu faulen und zu schimmeln. Einzige Ausnahme ist der Feldsalat, den lasse ich noch bis mindestens Februar auf meinen Beeten stehen, da er sehr frosthart ist.