Ich wuchs in einer Zeit auf, als es nur drei Fernsehprogramme gab. Zu Beginn sogar noch schwarz-weiß. Das Farbfernsehen kam erst später. Da mein Vater gerne Western las, teilte ich dieses Interesse mit ihm, und als die ersten Westernserien im Fernsehen liefen, war ich natürlich mit dabei. Bonanza, Am Fuß der blauen Berge, Lancer, Big Valley, Die Leute von der Shiloh Ranch und noch so einige andere Fernsehserien waren für mich Garanten für spannende Unterhaltung. Wie viele andere in meinem Alter, beschäftigten wir Kinder uns auch damit, unseren Helden irgendwie nachzueifern. Es war eine unbeschwerte Zeit, in der wir unseren Phantasien freien Lauf ließen, und wir erlebten mit unseren Helden im Spiel zahlreiche Abenteuer, die weitaus faszinierender waren als jedes detaillierte Computerspiel heutzutage.
Im März 1969 startete im ZDF um 21:00 Uhr an einem Dienstag eine neue Westernserie namens High Chaparral. Das war für mich eine überaus ungewohnte Sendezeit, aber ich war umso mehr begeistert, als dann die erste Folge lief, und sie hat bis heute einen bleibenden und sehr nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.
High Chaparral hieß diese Serie, und das war auch der Name einer Ranch in Arizona, nicht weit von Tucson entfernt, aber auch in unmittelbarer Nähe des Apachengebietes. Big John Cannon und seine Familie waren die neuen Helden dieser Serie. Big John (Leif Erickson), war ein raubeiniger Rancher, der gleich in der ersten Folge seine Frau bei einem Indianerangriff verlor. Sein Sohn Billy Blue (Mark Slade) litt unter diesem Verlust sehr lange. Big Johns Bruder Buck (Cameron Mitchell) war eine wichtige Stütze, und durch seine direkte und dennoch entschlossene Art half er seinem Bruder, die Ranch zu erhalten.
Schließlich entschloss sich Big John dazu, wieder zu heiraten, aber es war zunächst mehr eine geschäftliche Vereinbarung, als er Victoria, die Tochter des mexikanischen Hazienderos Don Sebastian Montoya (Frank Silvera) heiratete. Victoria (Linda Cristal) bemühte sich nach bestem Wissen, Big John eine gute Frau zu sein, doch er behandelte sie zunächst sehr mürrisch und abweisend, weil er seine erste Frau einfach nicht vergessen konnte. Aber irgendwann fanden die beiden dann doch zueinander.
Victorias Bruder Manolito Montoya (Henry Darrow) war schon damals der heimliche Star der Serie. Sein humorvolles Auftreten und die Art und Weise, wie er sowohl einen mexikanischen Caballero spielte, als auch manchmal riskante Vorhaben plante, machten ihn insbesondere hierzulande zu einem sehr gefragten TV-Star. In der Zeitschrift BRAVO, die es auch heute noch gibt, waren oft Poster von ihm zu sehen, und Henry Darrow erfreute sich des Zuspruchs des weiblichen jüngeren Publikums (der echte Manolito hätte das wahrscheinlich auch genossen). Auch wenn Henry Darrow auch andere Rollen spielte: Er war und ist noch bis heute untrennbar mit der Rolle des Manolito verbunden, auch nach seinem Tod.
Der TV-Erfolg von High Chaparral veranlasste vermutlich den Kölner Marken Verlag dazu, 1973 die Westernserie RED ROCK RANCH zu starten. Die Handlungsschauplätze und die Personen der Handlung erinnern sehr an High Chaparral, und vermutlich machte das auch den anfänglichen Erfolg der Romanserie aus.
Ich war damals als Leser – und natürlich erst recht als High-Chaparral-Fan - mit dabei, und ich war begeistert. In dieser Zeit erschienen sehr viele andere gute Westernserien wie zum Beispiel RONCO, LOBO und DAN OAKLAND, die ich ebenfalls aus dieser Zeit kenne und gerne gelesen habe.
Red Rock Ranch war eine besondere Serie, und deshalb ist es an der Zeit, diese Serie im BLITZ-Verlag wieder neu an den Start gehen zu lassen. Sowohl mit einer Auswahl der besten Romane aus vergangener Zeit, als auch wieder mit neuen Romanen erstmalig nach fast fünfzig Jahren! Dass ich den ersten Roman schreiben durfte, war für mich eine besondere Ehre. Und ich habe es im Gedenken an all die Schauspieler von High Chaparral getan, von denen die meisten nicht mehr unter uns weilen: Leif Erickson, Linda Cristal, Cameron Mitchell, Frank Silvera, Henry Darrow, Rodolfo Acosta und viele andere.
Aus rechtlichen Gründen mussten die Namen der Hauptfiguren geändert werden. Deshalb habe ich mir auch erlaubt, das Feeling von High Chaparral etwas näher in den Vordergrund zu stellen. Was wäre dann eine solch legendäre Westernserie ohne einen jungen tollkühnen Mexikaner mit einem humorvollen Grinsen, der immer zu Späßen aufgelegt ist und kein Risiko scheut? Ich habe ihn Manolo Sandoval genannt, und das ist eine der Neuerungen, die wir in die neue RED-ROCK-RANCH-Serie integrieren. Es wird nicht die einzige bleiben.
Zum Schluss möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass High Chaparral einer der Gründe war, die mich dazu veranlassten, selbst einmal einen Western zu schreiben. Das geschah aber erst einige Jahre später im Dezember 1981. Aber mit High Chaparral wurden frühzeitig die Weichen dafür gestellt.
RED ROCK RANCH
In dieser Reihe bisher erschienen
4601 Alfred Wallon Hogans blutige Fährte
4602 Dietmar Kuegler Verdurstet!
Alfred Wallon
HOGANS
BLUTIGE FÄHRTE
Als Taschenbuch gehört dieser Roman zu unseren exklusiven Sammler-Editionen
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© 2022 BLITZ-Verlag, Hurster Straße 2a, 51570 Windeck
Redaktion: Alfred Wallon
Titelbild: Rudolf Sieber-Lonati
Umschlaggestaltung: Mario Heyer
Vignette: iStock.com/iatsun
Satz: Harald Gehlen
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-95719-339-1