Zac Poonen
Christliche Grundlehren
Wahrheiten für ein Leben im neuen Bund
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
1. Der Ursprung des Bösen
2. Gott bewirkt, dass sich das Böse zum Guten auswirkt
3. Die Macht, zu entscheiden
4. Sünde kommt von Unglauben
5. Die Funktion des Gewissens
6. Warum Christus sterben musste
7. Buße
8. Glaube
9. Die Gabe des Heiligen Geistes
10. Gottes Wort ist unsere Speise
11. Gottes Wort hilft uns, Satan zu überwinden
12. Gottes Wort erneuert unseren Sinn
13. Religiosität und Geistlichkeit
14. Das Maximum oder das Minimum für den Herrn?
15. Ein Sohn oder ein Knecht?
16. Das zehnte Gebot halten
17. Tote Werke
18. Mehr über tote Werke
19. Noch mehr über tote Werke
20. Und noch mehr über tote Werke
21. Gesetz und Gnade
22. Ein Grund, warum wir versagen
23. Ein weiter Grund, warum wir versagen
24. Weitere Gründe, warum wir versagen
25. Glaube und Lobpreis
26. Kreuzigung und Lobpreis
27. Lobpreis vertreibt Satan
28. Das neue Lied des Lobpreises
29. Lobpreis bringt Befreiung
30. Lobpreis öffnet verschlossene Türen
31. Gottes Bestimmung für den Menschen
32. Die Demut, die Jesus bewegte, auf die Erde zu kommen
33. Demut in Jesu irdischem Leben
34. Demut, die sich in Jesu Tod zeigt
35. Jesus überwand Sünde
36. Jesus tat Gottes Willen
37. Jesus wertschätzte alle Menschen
38. Jesus schätzte Menschen mehr als Dinge
39. Jesus war unpopulär
40. Jesus gehorchte dem Vater
41. Jesu Sprache war stets liebevoll
42. Jesu Liebe sieht man in seinem Sterben
43. In Gott als Vater Sicherheit finden
44. Gott kann dir Weisheit geben
45. Gott und Geld sind Gegensätze
46. Die Liebe zum Geld ist böse
47. Zurückgeben, was anderen gehört
48. Gott alles geben
49. Gott bindet Mann und Frau zusammen
50. Pflichten von Mann und Frau
51. Gottesfürchtige Kinder großziehen
52. Pflichten von Eltern und Kindern
53. Nicht wie die Heuchler beten
54. Ohne inhaltsleere Wiederholungen beten
55. Gott beim Beten an die erste Stelle setzen
56. Für Gottes Interessen beten
57. Für unsere materiellen Bedürfnisse beten
58. Für unsere geistlichen Bedürfnisse beten
59. Heuchelei
60. Stolz
61. Selbstsucht
62. Hass
63. Unglaube
64. Unversöhnlichkeit und Bitterkeit
65. Lügen
66. Glaube Satans Lügen nicht
67. Zorn
68. Gottes vollkommenen Willen prüfen (1)
69. Gottes vollkommenen Willen prüfen (2)
70. Gottes vollkommenen Willen prüfen (3)
71. Unterordnung unter Autorität
72. Gottes Plan für die, die versagt haben
ANHANG
Impressum neobooks
Wir möchten heute über eines der größten Geheimnisse nachdenken, das es auf der Welt gibt – ein Geheimnis, das zu verstehen sich Menschen große Mühe gemacht haben. Es ist das Geheimnis des Bösen. Wie nahm das Böse in einer Welt, die von einem vollkommen guten Gott voller Weisheit geschaffen wurde, seinen Anfang? Warum hat Gott zugelassen, dass das Böse existiert und dass es sich so stark ausbreitet? Warum hat das Böse in allen Teilen der Erde die Oberhand? Warum gibt es so viel Krankheit, Armut und Kummer? Ist Gott etwa nicht daran interessiert, uns zu helfen?
Es gibt eine Antwort auf diese Frage, warum Gott zugelassen hat, dass das Böse existiert. Liegt es daran, dass Gott es nicht kontrollieren konnte? Sehr oft sehen wir, dass Menschen in verschiedenen Teilen der Erde in so mannigfacher Weise leiden, sodass sogar unsere Herzen berührt sind. Wie steht Gott dazu, der voller Mitgefühl ist?
Bevor wir fortfahren, müssen wir verstehen, dass unsere menschliche Vernunft uns nicht sagen kann, wie Gott wirklich ist. Genauso wie ein Hund einen Menschen nicht verstehen kann, weil der Mensch in einer höheren Schöpfungsstufe als ein Hund ist, so können wir auch Gott nicht verstehen. Wenn ein Hund einen Menschen verstehen soll, muss sich der Mensch diesem Hund erklären, diesem Hund Gebote lehren. In derselben Weise, wenn wir unseren Verstand benutzen und versuchen, Gott zu verstehen, wäre das genauso töricht, wie wenn ein Hund versuchte, einen Menschen zu verstehen. Es ist einfach nicht möglich. Wir müssen Gott gestatten, sich uns zu offenbaren, und genau das lesen wir in der Bibel. Gott hat sich uns in der Bibel offenbart. Und in der Bibel lesen wir von einem Gott, der an einer persönlichen Beziehung mit jedem einzelnen Menschen auf der Erde interessiert ist. Er ist an jedem Detail in unserem Leben intensiv und tief interessiert. Gott ist voller Weisheit, er ist allmächtig. Er weiß alles, er kennt die Zukunft und er hat totale Kontrolle über das gesamte Universum, nicht nur über diese Erde, sondern über das ganze Universum mit den Millionen von Sternen. Er ist unendlich rein. Wir können seine Reinheit nicht verstehen. Er ist auch unendlich liebevoll, voller Liebe und voller Güte. Und Gottes Liebe ist völlig selbstlos. Sehr oft ist die Liebe, die wir auf Erden sehen, selbstsüchtige Liebe, aber nicht Gottes Liebe. Seine Liebe ist völlig selbstlos. Und ganz von Anfang an, von der Zeit an, als er den Menschen erschuf, wollte Gott seine Freude und sein Glück mit anderen und mit uns teilen. Das ist in Wirklichkeit der Grund, warum er lebendige Wesen schuf. Und bevor er den Menschen und die menschliche Rasse schuf, lesen wir in der Bibel, dass er Millionen von Engeln erschuf, und hier war es wiederum seine Absicht, sein Glück und seine Herrlichkeit mit ihnen allen zu teilen, und das geschah lange bevor er uns Menschen erschaffen hat.
Aber als Gott Engel erschuf, erschuf sie mit einem freien Willen. Als Gott die Sterne und Planeten schuf, hat er sie nicht mit einem freien Willen erschaffen. Die Planeten z.B. umkreisen die Sonne in perfektem Timing. Sie machen nie einen Fehler, sie rotieren schon seit Ewigkeiten um die Sonne. Sie sind den Gesetzen, die Gott für sie gemacht hat, niemals ungehorsam gewesen. Jeder Stern im Universum bewegt sich in einer Umlaufbahn, die von Gott festgelegt wurde. Die Erde dreht sich in perfektem, sekundengenauem Timing um ihre eigene Achse, in perfektem Gehorsam gegenüber Gottes Geboten, die seit Ewigkeit in sie hineingelegt wurden. Aber wenn es um die Engel und um die Menschen geht, über die wir später sprechen werden, so sehen wir, dass Gott uns mit einem freien Willen erschaffen hat. Mit anderen Worten, Gott schuf die Engel und die Menschen mit einer Freiheit, zu wählen, ob wir Gott gehorchen möchten oder nicht; ob wir Gott gehorchen würden oder nicht. Anders als die Planeten und die Sterne und die Pflanzen.
Die Bäume und die Pflanzen, die du siehst, sie wachsen, sie gehorchen den Naturgesetzen, die Gott in sie hineingelegt hat. Sie haben keine Wahlfreiheit. Das ist der Grund, warum ein Stern niemals böse werden kann. Ein Planet kann niemals böse werden. Ein Baum oder eine Pflanze kann niemals böse werden. Und warum können sie niemals böse werden? Weil sie keine Entscheidungsfreiheit haben. Und obwohl Bäume und Pflanzen uns viel Nutzen bringen können, weil Gott sie so erschaffen hat, können sie nicht aus einer freiwilligen Entscheidung heraus Gutes tun. Ein Planet kann von sich aus nichts Gutes tun; auch ein Stern oder ein Baum kann das nicht. Er wächst gemäß bestimmten Naturgesetzen, die Gott in ihn hineingelegt hat, und er hat keine Wahl. Und somit können wir sagen, dass diese Dinge, die keine Wahlfreiheit haben, diese Teile der Schöpfung wie die Sterne, die Planeten und die Bäume weder Gutes noch Böses tun können. Sie sind wie ein Roboter. Wenn du einen computergesteuerten Roboter in deinem Haus hättest, könntest du ihn programmieren, um deine Hausschuhe aufzuheben und viele andere Dinge zu tun; er könnte dir die Zeitung bringen, vielleicht eine Tasse Tee machen und viele Dinge tun, für die du den Roboter programmieren könntest. Aber ein Roboter würde keinerlei Gefühle haben. Er würde dir nie ungehorsam sein. Wenn du ihn richtig programmierst, wird er jede einzelne Sache tun, die er nach deinem Willen tun sollte. Gott hätte den Menschen so erschaffen können, dass er nie irgendetwas Böses tun würde, dass er automatisch, sozusagen blind und stumm Gott in allen Dingen gehorchen würde. Aber Gott wollte nie solche Menschen haben. Sie könnten niemals seine Kinder sein.
Roboter können niemals unsere Kinder werden, auch wenn sie gehorchen. Jeder Vater würde lieber ein eigenes unartiges, ungehorsames Kind als einen gehorsamen Roboter haben. So ist es auch mit Gott. Du weißt, warum menschliche Väter so empfinden, du weißt, warum Roboter und Maschinen einem kinderlosen Ehepaar keine Freude bringen? Weil wir nach dem Bilde Gottes gemacht worden sind. Wir haben etwas von Gottes Natur in uns. Und wir sehnen uns danach, verheiratete Ehepaare sehnen sich danach, Kinder zu haben. Sie sind mit Maschinen niemals zufrieden, sie sind mit gehorsamen Maschinen niemals zufrieden. Sie möchten Kinder haben. Hier sehen wir das Herz Gottes. Auch Gott ist an Kindern interessiert. Und Kinder, wenn wir an Kinder denken – Kinder können sich als ungehorsam erweisen. Sie können unserem Herzen viel Kummer bereiten. Und so verstehen wir, warum Gott Engel und Menschen mit einem freien Willen erschaffen hat und nicht auf die Art und Weise, wie er die Sterne und die Planeten schuf. Das ist der erste Punkt, den wir verstehen müssen. Das Erste, was eine Person unbedingt braucht, um ein moralisches Wesen zu sein, ist ein freier Wille. Wenn wir keinen freien Willen haben, können wir keine moralischen Wesen sein. Das Zweite, was unbedingt notwendig ist, ist ein Gewissen. Etwas in uns, eine innere Stimme, die uns sagt, was richtig und was falsch ist.
Betrachten wir Vögel und Tiere – auch sie haben einen freien Willen. Sie sind in dem Sinne besser als die Bäume und die Sterne, weil sie wählen können. Ein Hund kann die Wahl treffen, dir zu gehorchen oder nicht zu gehorchen. Aber sie sind dennoch keine moralischen Wesen. Sie – ein Hund oder ein Vogel oder ein Löwe – haben keinen Sinn für Moral, weil sie kein Gewissen haben. Sie haben kein Gewissen, obwohl sie einen freien Willen haben. Es gibt also zwei Dinge, die wir brauchen – und beides finden wir bei uns. Wir haben einen freien Willen und wir haben ein Gewissen. Das ist der Grund, warum diese Vögel und Tiere nie sündig oder heilig werden können, weil sie kein Gewissen haben, sie können keine Kinder Gottes werden. Ein Hund kann kein Kind Gottes sein, weil er kein Gewissen hat. Du kannst einen Hund eine Zeitlang trainieren und ihm gewisse Dinge beibringen, die er tun und die er lassen soll. Aber das passiert nicht auf Grund eines eingebauten Gewissens, sondern wegen eines externen Trainings – ähnlich wie wenn man einen Computer „trainiert“ und ihm durch ein Programm beibringt, gewisse Dinge auf eine bestimmte Weise zu tun. Auf diese Weise werden auch Hunde trainiert.
Aber wir Menschen haben ein Gewissen. Und bevor die Menschheit geschaffen wurde, erschuf Gott all die Engel, wie ich sagte, und es gab Millionen von Engeln, die er schuf, und er erschuf sie mit einem freien Willen. Unter den Engeln gab es einen Anführer, sein Name war Luzifer. Die Bibel sagt im Buch Hesekiel, in Kapitel 28,12-15, dass er in perfekter Weisheit und Schönheit geschaffen wurde, und ihm wurde eine hohe Position verliehen. Nach und nach fing er an, in seinem Sinn Gedanken und Ambitionen zu hegen, die nicht gut waren. Wie ist das passiert? Weil er einen freien Willen hatte. Das ist der Punkt, wo das Böse im Universum zuerst seinen Anfang nahm.
Luzifers Gedanken waren nicht nur böse, es waren stolze, rebellische Gedanken, Gedanken der Unzufriedenheit mit dem Los, das Gott ihm zugedacht hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Universum vollkommen rein, aber nun hatte das Böse im Herzen eines Engels, den Gott geschaffen hatte, sein Haupt erhoben, und auf diese Weise kam das Böse in die Welt. Anfänglich hat sich das Böse, das im Herzen Luzifers war, nicht äußerlich manifestiert. Du siehst, dass das Böse stets im Herzen beginnt. Sogar ein Mord wird von einem Menschen in seinem Herzen geplant, dann kommt es aus dem Herzen heraus und führt zur Tat. So war es auch bei Luzifer. Sobald diese Gesinnung in seinem Herzen hochkam, konnte Gott es sehen – Gott kann das Herz einer Person sehen. Und Gott verstieß Luzifer aus seiner Gegenwart. Davon lernen wir etwas: Gott hasst das Böse. Aber als er ein moralisches Wesen erschuf, musste er diesem moralischen Wesen einen freien Willen geben. Hier, meine Freunde, liegt der Ursprung des Bösen.
Wir möchten darüber weiter nachdenken, weil es eine Lösung gibt, die Gott durch Jesus Christus bereitgestellt hat. Wir möchten in unseren kommenden Studien darüber in größerem Detail nachdenken. Aber erinnern wir uns heute daran, dass das Böse nicht außerhalb von Gottes Kontrolle ist. Er wusste, dass das Böse in die Welt kommen würde. Und er ließ es zu, er nahm es an und er stellte dafür eine Lösung zur Verfügung. Diese Lösung liegt in Jesus Christus.
Wir möchten darüber nachdenken, warum Gott das Böse, wenn es im Sturz des Anführers der himmlischen Engel namens Luzifer seinen Ursprung hatte, nicht sofort vernichtet hat? Gott hätte das tun können. Wenn Satan die Ursache all des Bösen in der Welt ist, warum zerstört Gott dann Satan nicht? Warum zerstört er nicht alle Dämonen, damit wir nicht mehr von ihnen belästigt werden? Warum sollten Menschen in so vielerlei Hinsicht leiden? Wenn Gott das nicht tut, dann können wir ganz sicher sein, dass er einen sehr guten Grund dafür hat. Es gibt viele Dinge über Gott, die wir nicht völlig verstehen können. Gottes Weisheit kann man mit einem Ozean vergleichen. Und unser Verstand ist wie ein kleiner Becher. Er kann nur ein kleines Bisschen vom Wasser des Ozeans fassen. So können wir ein bisschen verstehen, aber wir können es nicht voll verstehen. Und mit diesem kleinen Bisschen, mit diesem Bisschen Intelligenz und Verständnis, das Gott uns gegeben hat, können wir ein wenig vom Grund verstehen, warum Gott Satan nicht vernichtet hat, warum Gott zulässt, dass das Leben auf Erden so schwierig, so unsicher und in vielerlei Hinsicht so gefährlich ist.
Ein Grund dafür ist folgender: Wenn Gott das Leben auf Erden äußerst bequem und leicht gemacht hätte, würden die Menschen nicht an die Ewigkeit denken. Der Mensch wurde nicht nur für sein kurzes Leben auf Erden geschaffen, auch wenn du 100 Jahre auf dieser Erde lebst. Das ist im Vergleich zur Ewigkeit eine sehr kurze Zeitspanne. Pflanzen und Tiere existieren nicht ewig, aber als Gott den Menschen schuf, schuf er den Menschen als ein Geschöpf von Ewigkeit, um unendlich zu leben. Sein Leib mag sterben, wenn er 70, 80 oder 100 Jahre lang auf Erden gelebt hat, aber die Seele in ihm ist ewig. Sie wird niemals sterben, nachdem du einmal geboren wurdest, stirbt diese Seele nie mehr, sie existiert ewig. Es ist wichtig, dass du das verstehst. Und wir können uns eines sicher sein, dass Gott in seiner unendlichen Weisheit zugelassen hat, dass das Leben auf Erden so schwierig ist, damit Menschen an ihn denken. Sogar die Probleme, die Krankheiten, die Prüfungen, die Schwierigkeiten, die Satan und die bösen Geister in dein Leben bringen, werden von einem liebevollen Gott zugelassen, damit du dich an ihn wendest. Auf diese Weise sind sogar diese Prüfungen und Schwierigkeiten ein Ausdruck von Gottes Liebe für dich. Gott ist so stark und allmächtig, dass er sogar das Böse benutzen kann, um die Erfüllung seiner Zwecke auf Erden zu erreichen. Wir können das nicht verstehen. Nun, wir können denken, „gut ist gut“ und „böse ist böse“, und dass nur gute Dinge Gottes Zwecke fördern werden. Nein, Gott ist allmächtig, und er kann sogar das Böse benutzen, um Gottes gute Zwecke für uns Menschen zu fördern.
Ich möchte euch ein Beispiel geben – und dies ist in der Tat die gesamte Botschaft der Bibel –, wie Gott Satan und die bösen Geister benutzt, um seine Zwecke zu fördern und das ist der Grund, warum er sie nicht vernichtet. Wir werden schließlich entdecken, dass all das Böse, das draußen in der Welt passiert, auf eine wunderbare Art und Weise Gottes Zwecke erfüllt. Gott hat das Böse nicht erschaffen. Aber als die Engel und die Menschen die Entscheidung trafen, böse zu sein, traf Gott die Entscheidung, das Böse zu benutzen, um seine Zwecke zu fördern. Hier sehen wir etwas von der allmächtigen Kraft Gottes. Und wenn wir das sehen, wird unser eigener Glaube gestärkt und wir stellen fest, dass wir uns vor dem Bösen nicht länger fürchten müssen, weil Gott es zu unserem Besten wirken lassen kann.
Ich hörte einmal eine Geschichte von einem Geschäftsmann, der zu einer bestimmten Zeit Gott sehr nahe gewesen war. Aber im Laufe der Zeit driftete er von Gott ab, als sein Geschäft florierte. Er ging in eine christliche Gemeinde, und die Ältesten in dieser Gemeinde versuchten wiederholt mit ihm zu sprechen, um ihn zum Glauben an Gott zurückzubringen, um sein Leben erneut Christus hinzugeben, aber er war mit seinem Geschäft zu beschäftigt. Er hatte keine Zeit mehr, zu den Versammlungen zu kommen, selbst sonntags nicht mehr. Sein Geschäft lief sehr gut. Eines Tages biss eine giftige Schlange den jüngsten seiner drei Söhne. Das Kind erkrankte ernsthaft. Die Ärzte gaben alle Hoffnung auf. Dann war der Vater wirklich besorgt. Er rief einen der Gemeindeältesten zu sich, um für das Kind zu beten. Der Älteste war ein weiser Mann. Er kam und betete wie folgt, er sagte: „Danke Herr, dass du diese Schlange geschickt hast, um dieses Kind zu beißen, denn ich habe sechs Jahre lang versucht, diese Familie dahin zu bringen, an dich zu denken und ich hatte damit nie Erfolg. Aber was ich in sechs Jahren nicht schaffen konnte, das hat diese Schlange in einem Augenblick geschafft. Sie war erfolgreicher als ich. Da sie nun ihre Lektion gelernt haben, Herr, heile das Kind und gewähre dieser Familie, dass sie nie mehr Schlangen braucht, um sie wieder an dich zu erinnern.“
Nun, denkst du, dass ein Schlangenbiss etwas Gutes oder etwas Böses ist? Ich meine, dass wir alle sagen würden, dass er definitiv etwas Böses ist. Aber hat Gott ihn in diesem spezifischen Falle zum Guten benutzt? Sicherlich. Die Familie war von Gott abgedriftet und würde ihr Leben durch die Jagd nach Geld zerstört haben. Aber es geschah durch eine Schlange, die etwas Böses tat, indem sie einen ihrer Söhne biss, dass sie sich an Gott wandten und so ihr Leben geistlich gesegnet werden konnte. Sie konnten für Werte der Ewigkeit leben. Das ist ein Beispiel davon, wie Gott Böses benutzen kann, um Gutes zu erreichen. Wenn es in der Welt keine Schlangen gäbe, dann gäbe es keine Schlange, die ein Kind beißen könnte, und wahrscheinlich hätte sich die ganze Familie auf ewig zerstört. So sehen wir, wie Gott etwas Böses wie eine Schlange zum Guten benutzt hat. Und dasselbe trifft oft auch auf Krankheiten zu. Es gibt Menschen, die ihr ganzes Leben lang nicht an Gott denken, bis sie eines Tages mit Krebs oder mit irgendeiner ernsten Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mit einem Mal denken diese Menschen, die 40 Jahre lang nie an Gott gedacht haben, plötzlich an Gott.
Nun müssen wir als Erstes Eines festhalten: Ist es etwas Gutes, an Gott zu denken oder nicht? Gewiss etwas Gutes. Ein Mensch, der in seinem Leben ohne Gott lebt, lebt ohne Bedeutung und Sinn, er mag eine Menge Geld machen, aber schließlich wird er frustriert sterben. Er wird mit einer Leere sterben. Gott hat uns auf eine solche Weise geschaffen, dass er in unserem Leben der wichtigste Faktor ist. Wenn wir nicht an ihn denken, verpassen wir die Bedeutung und den Zweck des Lebens vollständig. Wenn also ein Mensch 40 oder 50 Jahre lang lebt ohne an Gott zu denken und dann Krebs bekommt und anfängt, an Gott zu denken und sich an ihn zu wenden, war dieser Krebs dann gut oder schlecht? Wenn du den Krebs an sich betrachtest, würden wir alle sagen, dass Krebs etwas Böses ist. Gewiss. Aber es gibt Beispiele wie Gott Krebs benutzte, um Menschen dazu zu bringen, sich an ihn zu wenden. Wie ist es dann? Obwohl der Krebs an sich böse war, wurde er für einen guten Zweck benutzt. Genauso wie die Schlange.
Und eines Tages, wenn wir die volle Geschichte eines jeden Menschenlebens sehen, wenn Jesus Christus auf diese Erde zurückkehrt und wir vor ihm stehen, und wenn wir alle Menschen sehen, die von Anfang an, vom ersten Menschen an, auf der Erde gelebt haben, und wir ihre Geschichten hören, werden wir an diesem Tag sehen, dass Gott viele Dinge benutzt hat, um Menschen von einem sündigen Leben weg und hin zu ihm zu bringen. Unheilbare Krankheiten, wilde Tiere, Schlangen, sogar Armut und Leid und viele andere Übel wurden von Gott benutzt, um Menschen dazu zu bringen, sich von ihren Sünden ab und Gott zuzuwenden, und auf diese Weise ein ewiges Zuhause im Himmel zu finden. Und so sehen wir durch all diese Beispiele, wie Gott diese bösen Dinge, die Satan tut, benutzt, um Menschen aus Satans Umklammerung zu befreien.
Da ist ein Mensch, der für den Teufel lebt und ein Leben führt, das ihn zu einem ewigen Schicksal in der Hölle, getrennt von Gott, verdammt, und Satan bearbeitet ihn. Dann passiert eines der bösen Dinge, die Satan in diese Welt gebracht hat, wie Krankheit, und durch eine dieser Krankheiten wendet sich dieser Mensch an Gott. So sehen wir, dass Gott genau die Dinge benutzt, die Satan in die Welt bringt, nämlich das Böse, um Menschen aus Satans Fesseln zu befreien und sie zum ewigen Heil zu bringen. Hier sehen wir die wunderbare Art und Weise, wie Gott arbeitet, seine allmächtige Kraft. Wir können auch sagen, dass Gott Satan immer wieder an der Nase herumführt. Das ist die wunderbare Botschaft der Bibel. Die Bibel sagt, dass Jesus Christus in die Welt kam, um die Werke des Teufels zu zerstören. Wir lesen das in 1. Johannes 3,8.
Um ein Bild zu benutzen: Wir können alle sagen, dass wir unser Leben mit einem sauber aufgerollten Fadenknäuel, begannen, aber im Laufe der Jahre haben wir zehntausend oder 10 Millionen Knoten in dieses Knäuel geknüpft, und wenn wir nun dieses Fadenknäuel mit zehntausend oder 10 Millionen Knoten darin betrachten, sind wir frustriert und entmutigt. Wir fragen uns, was wir tun können, und dann erfahren wir diese wundervolle Botschaft der Bibel, dass Jesus Christus jeden einzelnen Knoten auflösen kann. Ich weiß nicht, wie viele Knoten du in das „Knäuel deines Lebens“ geknüpft hast, mein Freund. Aber ich möchte dir diese gute Nachricht sagen. Jesus kann jeden einzelnen Knoten auflösen. Er kann dir ein ganz neues Fadenknäuel zurückgeben, dein ganzes Leben, als ob du jetzt geboren wärest. Du kannst dein Leben ganz neu beginnen, wenn du dich an Jesus Christus wendest. Rufe seinen Namen an und sage: „Herr Jesus, du kamst, um die Werke des Teufels zu zerstören, zerstöre all diese Werke in meinem Leben. Amen.“
Sünde - was ist Sünde? Menschen sprechen über Sünde, aber sie verstehen oft nicht, was sie ist. Wenn wir erkennen, dass uns Sünde von Gott entfernt, ist es wichtig, dass wir sie verstehen.
Warum verhalten sich einige Menschen oft wie Tiere? Empfindest du nicht manchmal vielleicht selber, dass du, dass dein Verhalten – wenn du ehrlich bist – wie das eines Tieres ist? Die Art und Weise, wie Hunde einander die Zähne zeigen, ist die Art und Weise, wie sich einige Menschen zueinander verhalten. Was ist die Antwort? Die Antwort lautet: Weil solche Menschen nur an ihren leiblichen Bedürfnissen und an ihrer eigenen Existenz auf dieser Erde interessiert sind, und an Dingen, die mit ihrer Existenz auf Erden zusammenhängen.
Woran ist ein Tier interessiert? Ein Tier hat keine geistlichen Werte. Es gibt kein Tier auf dieser Welt, das an Gott denkt. Du findest nie einen religiösen Affen oder einen religiösen Hund, der sich irgendwo hinkniet oder irgendetwas Ähnliches tut, der irgendeine Art von Anbetung praktiziert. Aber wenn es um den Menschen geht, selbst draußen im Dschungel, wenn es Barbaren sind, die nichts von irgendeiner Religion wissen, die nie eine Erziehung genossen haben oder die Analphabeten sind – sie haben ein Gespür dafür, dass es einen Gott gibt, dem sie auf irgendeine Art und Weise missfallen haben. Das ist der Grund, warum sie Opfer darbringen. Vielleicht beten sie die Sonne oder irgendeinen Baum oder irgendetwas anderes an, etwas Geschaffenes. Aber Menschen haben dieses Gespür dafür, dass sie einem höchsten Wesen gegenüber verantwortlich sind. Kein Tier hat das.
Woran ist ein Tier interessiert? An Nahrung, Schlaf, sexueller Befriedigung, Sorge um seine Jungen – das ist alles. Du siehst wie die Tiere ihre Köpfe stets nach unten, zur Erde hin geneigt haben. Sie sind nur an den Dingen der Erde interessiert. Es gibt für sie keine Zukunft; wenn sie sterben, werden sie zu Staub, das ist alles. Und wenn ein Mensch, der in erster Linie erschaffen wurde, um ein Kind Gottes zu sein – wir haben natürlich einen Leib. Wir brauchen Nahrung. Gott hat uns mit sexuellem Verlangen erschaffen, wir benötigen Schlaf. All diese Dinge sind in Ordnung, an diesen Dingen ist nichts falsch, vorausgesetzt, dass sie auf legitime Weise befriedigt werden. Wenn wir hungrig sind, sollten wir nicht stehlen, um Nahrung zu uns zu nehmen. Es gibt rechtmäßige Wege, unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist richtig, zu schlafen, aber nicht richtig, zu schlafen, wenn man Dienst hat und etwas Wichtiges tut. Dasselbe gilt für die sexuelle Befriedigung – Gott hat die Ehe dazu bestimmt, um dieses Bedürfnis zu erfüllen. Es gibt rechtmäßige Wege, die Gott für den Menschen vorgesehen hat, um diese rechtmäßigen Bedürfnisse nach Nahrung, Schlaf und sexueller Befriedigung zu stillen.
Tiere denken nicht so. Sie haben keine Gesetze. Sie versuchen, dieses Verlangen auf jede mögliche Art und Weise zu stillen. Auch wenn es bedeutet, mit anderen Tieren zu kämpfen und sie in Stücke zu reißen, so macht ihnen das nichts aus. Wenn sich ein Mensch auf eine solche Art benimmt, können wir sagen, dass er auf die Ebene eines Tieres gesunken ist. Wenn der Mensch keine geistlichen Werte hat, sondern nur an irdischen Dingen interessiert ist, können wir sagen, dass er auf die Ebene der Tiere gesunken ist. Aber Gott hat uns nicht erschaffen, so zu sein. Er hat uns erschaffen, so wie er zu sein – moralisch, aufrichtig, mit Charakter und Selbstdisziplin – und nicht, um ein Sklave tierischer Leidenschaften zu sein. Ich meine die bloße Tatsache, dass wir als Menschen klüger als die Tiere sind, und dass wir gebildet sind, und dass wir, anders als ein Hund oder ein Affe, mathematische Probleme lösen können, macht uns nicht unbedingt besser als sie. Ich meine, dass es einen großen Unterschied zwischen klüger und besser als sie zu sein, gibt. Weil wir feststellen, dass selbst kluge, gebildete Menschen oft Sklaven von Habgier, sexueller Wollust, von Zorn, Bitterkeit und Selbstsucht sind. Und sehr oft ist ihr Verhalten genauso wie das von Tieren, obwohl sie einen Doktorgrad haben und intelligent und klug sind. Und weißt du warum? Weil sie sich nicht mit dem wichtigsten Problem in ihrem Leben – mit der Sünde – befasst haben.
Es gibt einen Teil von uns, der viel tiefer als unser Verstand ist. Viele Menschen glauben, dass ein Mensch bloß aus Leib und Verstand oder Leib und Seele besteht, wobei die Seele aus unserem Verstand, unseren Gefühlen und unserer Persönlichkeit besteht. Aber nein, der Mensch ist tiefer als das. Es gibt einen Teil des Menschen, der tiefer als selbst unser Leib und unsere Seele ist. Das ist der Teil, den die Bibel unseren „Geist“ nennt. Unser Geist macht uns die Tatsache bewusst, dass es einen Gott gibt. Kein Tier hat das. All das Chaos, die Verwirrung, die Krankheiten und alles Böse auf dieser Welt sind die direkte Folge davon, dass der Mensch Gott ungehorsam ist und ignoriert, was sein Geist – die Stimme Gottes – ihm ins Ohr flüstert. Er ignoriert das und hört auf den Teufel.
In einer früheren Lektion haben wir gesehen, dass Gott dem Menschen einen freien Willen gegeben hat. Und wenn wir keine Entscheidungsfreiheit hätten, so sagte ich in dieser Lektion, so wären wir wie ein Roboter. Wir würden Gott wie ein Roboter automatisch gehorchen, aber wir könnten nie Kinder Gottes werden, genauso wie ein Roboter nicht dein Kind sein kann. Daher ging Gott dieses Risiko, diese Möglichkeit ein, dass der Mensch ihm nicht gehorcht und Chaos und Verwirrung in diese Welt bringt, indem er ihm nicht gehorcht und auf den Teufel hört und vom Teufel verführt wird. Aber er war bereit, dieses Risiko einzugehen, weil er Kinder haben wollte. Er wollte solche, die ihm freiwillig, aus einer freien Willensentscheidung heraus, nicht aus Zwang, gehorchten.
Der erste Mann und die erste Frau, die Gott erschuf, trugen die Namen Adam und Eva, wie die Bibel berichtet. Sie wurden unschuldig erschaffen und sie mussten eine Entscheidung treffen, wenn sie heilig sein wollten. Sie hatten einen freien Willen, und um diese Entscheidung zu treffen, mussten sie versucht werden. Wie weißt du beispielsweise, ob dein Kind dir gehorchen wird, wenn du es in ein Zimmer setzt und ihm sagst, dass es tun kann, was immer es möchte. Nehmen wir an, du gehst von zuhause weg und sagst zu deinem Sohn, deinem kleinen Jungen: „Du kannst alles, was dir gefällt, tun, bis ich zurückkomme.“ Du wirst niemals herausfinden, ob dein Sohn gehorsam ist. Wenn du herausfinden möchtest, ob dein Sohn gehorsam ist oder nicht, solltest du etwa Folgendes zu ihm sagen: „Du kannst in diesem Haus alles tun, außer eines: Du sollst diese Keksdose nicht öffnen und keine Kekse essen, während Papa und Mama weg sind.“ Wenn du eine solche Einschränkung machst, kannst du wenigstens herausfinden, ob er gehorsam ist oder nicht. Er kann spielen; er kann alles tun, was er möchte; er kann Bücher lesen usw. Er kann alles tun. Aber es gibt eines, was du ihm verboten hast, und wenn du zurückkommst und feststellst, dass er das Eine, was du ihm verboten hast, getan hat, wirst du herausfinden, ob er gehorsam war oder nicht. Das ist also der Grund, warum Versuchung für den Menschen notwendig ist, um seinen Gehorsam zu beweisen, und damit ein Mensch eine Wahl treffen und sagen kann: „Ich sage zu etwas „Nein“ und sage „Ja“ zu Gott.
Das ist der Grund, warum, als Gott Adam und Eva erschuf, wir in der Bibel lesen, dass er sie in einen Garten setzte, und in diesem Garten konnten sie von allen Bäumen essen. Es gab schöne Bäume mit einer Menge guter Früchte, und Gott sagte zu ihnen, „ihr könnt alles essen“ – es ist so, wie wenn du zu deinem Sohn sagst, „du kannst alles tun, was du möchtest, mit einer Ausnahme“. Und genau das sagte Gott zu Adam und Eva: „Es gibt Eines, was ich euch verbiete; es gibt einen bestimmten Baum, von dem ihr nicht essen sollt.“ Das war nicht sehr schwierig. Es gab tausende Bäume mit hervorragenden Früchten, zu denen sie hätten gehen können. Es gab einen anderen Baum, den Baum des Lebens, zu dem sie auch hätten gehen können. Es war also nicht so, dass Gott eintausend Bäume pflanzte und ihnen sagte, sie dürften von 999 Bäumen nicht essen, und dass sie nur von einem essen konnten – dann hätten wir sagen können, dass dies eine schwierige Prüfung gewesen wäre. Ich meine, wenn du deinen Sohn zuhause zurückließest und ihm gesagt hättest, er könnte 999 Dinge nicht tun, dann würde er sich wahrscheinlich nicht einmal an diese erinnern. Und du erlaubtest ihm nur Eines zu tun – das wäre schwierig gewesen. Aber so war es nicht. Du hast deinen Sohn zuhause gelassen und ihm gesagt, dass er bis auf Eines alles tun könnte. Ebenso sagte Gott zu Adam und Eva, dass es nur einen Baum gab, von dem sie nicht essen sollten.
Und hier sehen wir den Zweck von Versuchung: Damit der Mensch heilig werden kann, wenn der Mensch zu dieser Versuchung „Nein“ sagen würde, könnte er heilig werden, aber wenn er zu dieser Versuchung „Ja“ sagte, dann würde er sündigen. Diese Wahl war notwendig, und wir sahen bereits den Grund, warum Gott uns Entscheidungsfreiheit gab. Wir lesen darüber im ersten Buch der Bibel, im 2. und 3. Kapitel des 1. Buches Mose.
Nun gibt es einen großen Unterschied, ob jemand unschuldig oder heilig ist. Unschuld ist das, was du in einem Baby siehst, das Gut und Böse noch nicht kennt – es ist weder heilig noch vollkommen. Aber wenn ein kleines Baby aufwächst, wenn es ein Mensch von Charakter werden soll, muss es Entscheidungen treffen. Obwohl Adam physisch wie ein Erwachsener war, war er in einer Hinsicht unschuldig wie ein Baby, und er musste eine Entscheidung treffen, das Böse zurückzuweisen und Gott zu wählen, um ein reifer, geistlicher Mensch zu werden, was Gottes Zweck für ihn war.
Und hier verstehen wir den Grund, warum Gott zulässt, dass wir durch unsere Leidenschaften, durch Dinge, von denen wir wissen, dass sie falsch sind, versucht werden, und warum Gott Satan erlaubt, dass er kommt und uns versucht. Wenn wir uns weigern, dieser Versuchung in unserem Verstand nachzugeben, weißt du, was dann passiert? Jedes Mal, wenn du zu einer Versuchung „Nein“ sagst, entwickelst du Charakter. Und die Art von Person, die du heute bist, ist das Ergebnis all der Entscheidungen, die du in deinem Leben bislang getroffen hast. Wenn andere Menschen in deiner Umgebung besser dastehen als du, dann liegt der Grund darin, dass sie bessere Entscheidungen getroffen haben; und wenn du böse bist, dann deswegen, weil die Entscheidungen, die du getroffen hast, böse waren. Wir können unsere Vergangenheit nicht mehr ändern, aber wir können in Bezug auf unsere Zukunft etwas tun. Es ist Sünde, das Böse zu erwählen. Heiligkeit bedeutet, Gott zu wählen. Jesus ist gekommen, um uns das zu zeigen, damit wir wissen können, was gut für uns ist. Und er ist nicht nur gekommen, um uns zu zeigen, was richtig ist, sondern er kam, um uns zu helfen. Wirst du in diesem Augenblick ein kurzes Gebet sprechen und sagen: „Herr, ich kann in Bezug auf die vergangenen Jahre meines Lebens nichts mehr tun, aber ich möchte in Bezug auf die Zukunft etwas tun. Ich möchte das erwählen, was dir gefallen wird. Herr Jesus, hilf mir.“ Er wird dir helfen.
„Sünde“ – was ist das? Alle Religionen in der Welt benutzen das Wort „Sünde“. Aber ich denke, es ist richtig, zu behaupten, dass viele Menschen, die religiös sind, nicht wirklich verstehen, was Sünde ist. Sogar jene, die die Bibel lesen, haben kein Verständnis, wenn du sie fragst: „Was ist Sünde wirklich?“ Sie verstehen es nicht. Wenn wir die Krankheit verstehen, können wir auch das Heilmittel dafür finden.
Die Bibel berichtet darüber, wie der erste Mann und die erste Frau, die Gott erschaffen hatte, sündigten. Und im Wesentlichen sündigten sie, weil sie nicht glaubten, dass Gott ein guter Gott ist, der sie liebte, der ihnen für ihr Wohlergehen Gebote gab. Gott hatte Adam und Eva in einen Garten gesetzt, wo er ihnen sagte, dass sie alles essen konnten; sie konnten mit einer Ausnahme alles tun: Sie sollten von einem bestimmten Baum nicht essen. An diesem Punkt wollte Gott ihren Gehorsam testen. Und nicht nur ihren Gehorsam testen, sondern ihnen auch eine Gelegenheit geben, das Richtige zu erwählen und zum Falschen „Nein“ zu sagen, und dadurch Charakter zu entwickeln. Wir lesen hier in 1. Mose 3, wie Satan in diesen Garten kam und Adam und Eva versuchte, um das zu tun, was Gott ihnen verboten hatte. Und er versuchte sie, indem er ihnen sagte, dass sie bestimmte Vorteile erhalten würden, wenn sie von diesem Baum äßen. Satan sagte ihnen, dass sie wie Gott sein würden, „ihr werdet eure Persönlichkeit entwickeln“.
Satan tritt stets auf diese Weise an uns heran. Wenn Satan Menschen versucht, etwas Falsches zu tun, sagt er ihnen niemals die Folgen davon. Wenn Satan jemanden versucht, sein erstes alkoholisches Getränk zu nehmen, wird er ihm nicht sagen, dass er schließlich ein Sklave von Alkohol werden wird, dass er ein Trinker werden, sein Geld vergeuden, seine Familie zerstören und Armut in sein Heim bringen wird, und wie auch seine Kinder und seine Frau darunter leiden werden. Er sagt ihm all das nicht. Er sagt ihm bloß, dass er einen „Kick“ erleben wird. Wenn er einen Jugendlichen versucht, Drogen zu nehmen, sagt er ihm nicht, dass er schließlich seinen Verstand und sein Leben zerstören und wahrscheinlich einen frühzeitigen Tod erleiden wird. Und dass er all sein Geld verlieren, und dass er schließlich vielleicht zu einem Dieb werden wird, weil er mit seinem unersättlichen Verlangen nach Drogen immer mehr Geld haben möchte. Satan wird ihm all das nicht sagen. Er wird ihm bloß sagen, wie sehr er es genießen wird, wenn er ein wenig von diesen verbotenen Drogen nehmen und welchen „Kick“ er dadurch erfahren wird.
Genauso war es, als Satan im Garten Eden zu Adam und Eva kam. Hier haben wir ein Beispiel, wie er heute an alle Menschen herantritt, und ihnen sagt, was sie gewinnen können, wenn er einen Menschen zum Stehlen auffordert. Er erzählt ihm nichts von all den potenziellen Gefahren, wie er in ein Gefängnis gesteckt werden könnte und Kinder haben würde, die aufwachsen und seinem Beispiel folgen und auch Diebe werden würden, usw. Nein, er erzählt ihnen nur von der unmittelbaren Aussicht, etwas Geld zu gewinnen. Dasselbe trifft auch auf Ehebruch zu. Satan erzählt den Menschen nichts über die Konsequenzen, sondern nur vom unmittelbaren Genuss. Erinnere dich an diesen Punkt, wenn du versucht wirst: Versuchung bietet stets gewisse verbotene Genüsse, aber wenn du vernünftig bist, wirst du an die Folgen denken. Ein vernünftiger Mensch denkt immer an die Zukunft, nicht bloß an die unmittelbare Gegenwart. Er fragt sich, was das Ergebnis seiner Tat sein wird. Und wenn du an die Folgen deiner Tat denkst, gibt es vieles, was du nicht tun wirst.
Tiere denken gewöhnlich nicht an die Folgen ihrer Taten, obwohl viele Tiere es tun. Daher sind viele Tiere vernünftig, vernünftiger als Menschen. Aber sehr oft wissen Tiere nicht, was die Folgen ihres Handelns sind. Aber wir wissen es. Wir haben um uns herum viele Beispiele von Menschen gesehen, die sich durch verkehrte Taten selbst zerstört haben. Adam und Eva trafen an jenem Tag eine sehr wichtige Entscheidung, die lebenslange Konsequenzen hervorbrachte – nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Kinder und Enkelkinder und für all ihre Nachkommen. Daraus sollten wir eines lernen, dass alle Entscheidungen, die wir im Leben treffen, Konsequenzen haben. Wir müssen ernten, was wir säen – das sagt uns die Bibel. Und oft sind es nicht bloß wir, die die Folgen erleiden müssen. Auch unsere Kinder werden die bitteren Früchte ernten müssen, die wir säen.
Aber dasselbe Prinzip funktioniert auch andersrum. Wenn du Gutes säst, werden deine Kinder die gute Frucht dessen, was du gesät hast, ernten. In Adams Fall wurden er und seine Frau aus diesem Garten, aus Gottes Gegenwart, für den Rest ihres Lebens vertrieben. Glaube also nicht, dass die kleinen Entscheidungen, die du heute in deinem Leben triffst, unwichtig sind, und dass du in deiner Zukunft nie ernten wirst, was du heute säst. Das ist nicht wahr. Ich meine, der Teufel wird dich blenden und dich glauben machen, dass solche Dinge nicht passieren werden – aber sie werden passieren. Aber wie wir uns in einem früheren Studium die Frage gestellt haben: „Warum erlaubt Gott, dass wir versucht werden?“ Die Antwort lautet: „Damit sich unser Charakter entwickelt.“ Er möchte keine Roboter haben. Er möchte keine unbelebten Wesen, die automatisch nach bestimmten Naturgesetzen funktionieren. Er möchte, dass wir moralische Wesen sind, die die Entscheidung treffen, das Gute zu tun. Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir Kinder Gottes sein können, wo wir – wo ich – als moralische Wesen das Gute wählen. Es ist keine Tugend, das Gute zu wählen, wenn es nicht auch eine alternative Wahlmöglichkeit, die auch attraktiv ist, gibt.
Als Adam und Eva in diesen Garten gestellt wurden, wenn Gott diesen verbotenen Baum hässlich, ekelhaft, voller Dornen und Disteln und auf jede Weise scheußlich gemacht hätte, dann wären Adam und Eva nicht einmal versucht worden, sich dem Baum zu nähern. Aber wir lesen in der Bibel, dass dieser Baum sehr attraktiv war. Er trieb Adam und Eva das Wasser im Mund zusammen, sie sehnten sich danach, davon zu essen. Eine Versuchung muss attraktiv sein, damit es eine Versuchung sein kann, sonst ist es keine Versuchung. Wenn du in der Welt etwas unattraktiv findest, wirst du dadurch niemals versucht werden. Charakter entwickelt sich durch Versuchung, die attraktiv ist, und von der du jedoch weißt, dass sie falsch ist, und du widerstehst ihr und sagst „Nein“ zu ihr.
Deshalb hat Gott zugelassen, dass viele Dinge in der Welt so attraktiv sind. Einige dieser Dinge sind verboten, beispielsweise eine attraktive Frau, die nicht deine Ehefrau ist. Du solltest nicht nach ihr gelüsten, du sollst ihre Schönheit nicht bewundern. Das wird dich zerstören. Es wird deine Ehebeziehung zerstören. Geld ist attraktiv, aber wenn du Geld über Gott stellst und – unter Ausschluss Gottes – dem Geld nachjagst, so wie viele Menschen es tun, dann wird dein Leben zerstört werden. Somit ist alles, was wir tun, jede Entscheidung, die wir treffen, wie die Aussaat eines Samens, der eine Ernte hervorbringt. Wenn wir uns nun die Sünde von Adam und Eva anschauen – Gott liebte sie, er gab ihnen ihre Leiber, ihre Gesundheit, er gab ihnen Leben, er gab ihnen einen Garten, er gab ihnen, dass sie sich gegenseitig als Partner hatten. Sie hätten denken sollen: „Gott ist so gut, alles, was gut für uns ist, wird er uns geben. Und wenn er uns verbietet, an etwas teilzuhaben, dann muss es dafür einen guten Grund geben.“ Wenn sie diesen Glauben gehabt hätten, wären sie nicht auf Abwege geraten. Aber sie verloren ihren Glauben an Gott. Sie glaubten nicht, dass Gott gut war, als Satan ihnen sagte, dass Gott nicht wollte, dass sie ihm gleich sein würden. „Es gibt einen Grund, warum er euch nicht erlaubt hat, von diesem Baum zu essen; er möchte nicht, dass ihr euch entwickelt.“ Sie glaubten dieser Lüge, und wenn die Menschen der Lüge Satans glauben, dann fallen sie in Sünde.
Sünde beginnt mit Unglauben an die vollkommene Liebe Gottes. Das führt zum Ungehorsam. Das ist der Grund, warum in der Bibel der Glaube an Gott und der Gehorsam gegenüber seinen Geboten stets eng miteinander verknüpft sind. Und auch Unglaube und Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten gehen miteinander einher. Ungehorsam ist die Frucht von Unglauben, genauso wie Gehorsam die Frucht von Glauben ist. Wenn ich z.B. glaube, dass alles, was Gott verboten hat, mir schaden wird, werde ich sehr glücklich sein, all diese Dinge zu meiden. Warum? Weil ich glaube, dass Gott ein guter Gott ist. Und was immer Gott mir zu tun gebietet, wenn ich glaube, dass es wirklich zu meinem Besten ist, was er mir sagt, werde ich gehorchen. Warum? Weil ich glaube. Wenn ich also keinen Glauben an Gottes Liebe habe, sündige ich. Das führt zu Ungehorsam.
Betrachte z.B. unsere Kinder. Wir befehlen ihnen, zur Schule zu gehen, wenn sie klein sind – wenn sie 4 oder 5 Jahre alt sind – sie sind nicht darauf erpicht, zur Schule zu gehen. Wir müssen sie dazu zwingen. Und manchmal gehen sie weinend in die Schule. Vielleicht denken sie, dass Papa und Mama so hart sind, indem sie sie zwingen, zur Schule zu gehen. Sie erlauben mir nicht, zuhause zu sitzen und zu spielen. Aber wir wissen, was gut für sie ist. Sie wissen nicht, was gut für sie ist. Eines Tages, wenn sie erwachsen sind, werden sie erkennen, dass das, wozu Papa und Mama sie gezwungen haben, gut für sie war.
Ebenso, wenn wir an Gott glauben, erkennen wir, dass alles, was er uns sagt, zu unserem Besten ist. Und dann werden wir es tun. Glaube ist also der erste Schritt zu Gott. Dann kommt Gehorsam. Das sehen wir im Neuen Testament. Im Neuen Testament kommt das Heil durch Glauben. Du musst an Gott glauben, glauben, dass er gut ist, dass er freundlich ist, dass er an dir interessiert ist. Sünde ist Unglaube. Du glaubst nicht, dass Gott gut ist, daher tust du die Dinge, die er dir verboten hat; Dinge, von denen er dir, durch die Stimme des Gewissens in dir sagt, dass du sie meiden solltest. Du gehorchst den Dingen, die er dir zu gehorchen aufträgt, nicht. Warum? Weil du nicht glaubst.
Wir können sagen, dass „Sünde“ auch darin besteht, geschaffene Dinge und uns selbst und unseren eignen Weg Gott vorzuziehen, statt Gottes Weg zu wählen. Sie besteht darin, uns selbst statt Gott zu gefallen. Genau das taten Adam und Eva. Es gab diesen Baum, der ihr Verlangen befriedigen würde, und obwohl Gott ihnen aufgetragen hatte, nicht davon zu essen, nahmen sie davon. Warum begehen Leute Ehebruch? Weil sie ihren eigenen Weg gehen wollen, sie möchten sich selbst gefallen. Sie glauben nicht, was Gott darüber sagte – dass es ihnen schaden wird. Wenn unsere Augen einmal geöffnet sind, um diese Wahrheit zu sehen, dass Gott ein guter Gott ist, dass alles, was er uns verbietet, zu unserem Besten ist; dass alles, was er uns aufträgt, zu unserem Wohl ist, dann werden wir uns Gott unterstellen, dann werden wir uns Jesus Christus unterstellen. Wir werden unser Herz für die Lehre Christi in der Heiligen Schrift öffnen und sagen: „Herr, ich möchte deinem Wort gehorchen.“ Ich möchte euch ermutigen, die Bibel zur Hand zur nehmen und darin zu lesen. Würdest du beten und sagen: „Herr Jesus, hilf mir, alles aufzugeben, was du mir aufzugeben befiehlst und alles zu tun, was du mir aufträgst. Ich glaube, dass du ein guter Gott bist.“
Gottes größtes Geschenk an alle Menschen in ihrem eigenen Wesen und in ihrer Persönlichkeit ist etwas, worüber wir nicht oft nachdenken. Und weil wir es ignorieren, bringt es in unserem Leben viel Leid hervor.
Wir alle stammen von diesem ersten Ehepaar, von Adam und Eva, ab. Die sündige Natur, die sie vergiftet hat, die in ihr System eingedrungen ist, als sie Gott nicht gehorchten, ist etwas, was Adam und Eva an all ihre Nachkommen vererbt haben. Heute werden wir alle mit dieser Tendenz zum Bösen geboren. Wir sehen das bei Kindern. Wir brauchen unsere Kinder nicht zu lehren, böse zu sein. Wir brauchen unsere Kinder nicht zu lehren, Lügen zu erzählen. Wir müssen Kindern nicht beibringen, etwas Falsches zu tun. Als Eltern wisst ihr, dass wir unsere Kinder lehren müssen, Gutes zu tun. Sie werden mit einer Tendenz zum Bösen geboren. Der Grund dafür ist diese Natur, die sie von ihren Eltern geerbt haben, und letztendlich von Adam und Eva, die gesündigt haben.
Wir sehen beispielsweise, dass Kinder im Grunde ihren eigenen Willen durchsetzen wollen. Sünde besteht nicht nur in äußerlichen Taten. Sie geht viel tiefer. Sünde ist eine Einstellung der Rebellion gegen Gott, wo ich meinen eigenen Willen im Leben durchsetzen möchte. Ich möchte mir selbst gefallen. Es macht nichts aus, wenn andere Menschen in diesem Prozess verletzt werden. Und es macht mir nicht wirklich etwas aus, was Gott darüber denkt, solange ich mir selbst gefalle. Wir sehen diese Einstellung sehr deutlich bei kleinen Kindern. Kleine Kinder reißen Dinge an sich und kämpfen und nehmen einander Dinge weg. Sie kümmern sich nicht um andere Kinder. Sie möchten einfach selbst glücklich sein. Diese Tendenz, den eigenen Willen durchzusetzen, diese Halsstarrigkeit ist etwas, was von Geburt an in der Natur eines Kindes ist. Und wenn es aufwächst, wird es diese Tendenz nicht los. In der Tat, wenn wir erwachsen werden, ändern wir uns nicht wirklich; wir sind immer noch dieselben, außer dass wir jetzt unseren eigenen Vorteil auf verfeinerte und kultiviertere Art und Weise suchen. Wir werden bloß klüger und ändern unsere Methoden, durch die wir Dinge an uns reißen.
So sind der fünfzigjährige Mann und das einjährige Kind im Grunde dieselben, indem sie ihren eigenen Vorteil suchen wollen, nur mit anderen Methoden. Der Barbar im Dschungel und der gebildete, zivilisierte Mensch sind im Grunde beide gleich. Die Selbstsucht der kultivierten Person, ihre Begierde und Lust mögen mit Kultur und Zivilisation verschleiert werden, aber sie hat sich im Inneren nicht verändert. Und sehr oft sind auch religiöse Menschen die gleichen. Dieselbe Selbstsucht ist in ihrem Herzen, mit einer äußerlichen Fassade von Zuvorkommenheit und Güte, aber im Grunde möchte diese Person ihren eigenen Willen durchsetzen. Die Bibel lehrt, dass dies die Ursache all unserer Probleme ist – unseren eigenen Willen durchsetzen zu wollen.
Es ist unser Gewissen.