Das Ich-darf-alles-Konzept
Was wollen Sie wissen?
Ein gutes Leben mit Diabetes
Gestalten Sie Ihr neues Leben!
Werden Sie zum Experten
Lassen Sie sich unterstützen
Die richtige Therapie finden
Welche Ziele wollen Sie erreichen?
Um welche Werte geht es?
Behalten Sie Ihre Werte im Blick
Folgen eines Diabetes Typ 2 verhindern
Stellen Sie Ihr Diabetesteam zusammen
Aus dem Vollen schöpfen: Ernährung
Genießen, ohne süß zu werden
Ihr Gewicht in Balance!
Wenn Übergewicht ein Thema ist …
Mythos oder Wahrheit? Wir klären auf!
Bewegung für das Wohlbefinden
Jeder Schritt zählt
Ideal für Einsteiger
Mit Diabetes im Gepäck
Wenn Medikamente nötig sind
Ein gutes Leben mit Medikamenten
Runter mit den Werten: Tabletten
Wenn gespritzt werden muss: GLP1-Analoga
So klappt es mit Insulin
Ihr Alltag mit Diabetes
Richtig versichert
Diabetes und Beruf
Unterstützung bei Behinderung
Diabetes im Straßenverkehr
Stichwortverzeichnis
Die Diagnose eines Diabetes Typ 2 ist erst einmal ein Schock. Aber machen Sie sich zunächst keine Sorgen, Sie haben viele Stellschrauben, an denen Sie drehen können, um Ihre Blutzuckerwerte zu senken. Doch bei allem, was Sie nun ändern möchten, denken Sie immer daran, dass es ihnen auch guttut.
Bin ich schuld an meinem Diabetes Typ 2?
Viele geben den eigenen Ess- und Trinkgewohnheiten die Schuld an ihrem Diabetes – oder dem Übergewicht und dem viele Sitzen im Büro. Doch kennen Sie die genaue Ursache für Ihren Diabetes? Wahrscheinlich eher nicht. Auch die Medizin weiß es nicht. Bis heute ist nämlich nicht genau geklärt, wie es zur Entstehung eines Diabetes Typ 2 kommt. Übergewicht und Bewegungsmangel stellen nur eine mögliche Ursache für Diabetes Typ 2 dar. Das Alter und die genetische Veranlagung spielen eine noch wichtigere Rolle. Lesen Sie mehr im Kapitel „Es kann (fast) jeden treffen“, S. 16. Wichtig ist, dass Sie sich nicht die Schuld geben.
Ich habe gehört, dass Diabetes heilbar ist.
Das stimmt leider nicht. Ein Diabetes Typ 2 ist nicht heilbar. Falls Sie stark übergewichtig sind, gibt es jedoch noch einen guten Weg, mit einem Gewichtsverlust den Diabetes zumindest für eine gewisse Zeit in den Hintergrund zu drängen und dann weniger oder sogar keine Diabetesmedikamente mehr zu brauchen. Dafür müssen Sie aber richtig viel Gewicht verlieren, nur wenige Kilos reichen hier nicht aus. Und das ist häufig ein sehr schwerer Weg.
Es geht aber nicht immer nur darum, dass Sie nun unbedingt abnehmen müssen. Wenn Sie mit Ihrem derzeitigen Gewicht zufrieden sind, gibt es auch keinen Grund, dies zu ändern. Mehr Informationen dazu erhalten Sie im Kapitel „Gewicht in Balance“, S. 88. Bei den meisten Menschen ist Diabetes Typ 2 aber nicht heilbar, weil Diabetes häufig vererbt wird und das Lebensalter das Risiko erhöht. Und darauf haben Sie keinen Einfluss!
Kann ich mitentscheiden, wie mein Diabetes behandelt wird?
Sie sollen sogar! Denn ein gutes Leben mit Diabetes können Sie nur führen, wenn Sie voll und ganz hinter der Therapie stehen. Sie entscheiden daher mit, welche Behandlung für Sie infrage kommt. Die Therapieziele können dabei sehr unterschiedlich sein. Das hängt zum Beispiel von Ihrem Alter oder Ihrer Diabetesdauer ab. Aber auch Ihre persönlichen Wünsche und Lebensziele entscheiden darüber, ob und welche Medikamente zum Einsatz kommen und welche Maßnahmen ergriffen werden. Lesen Sie im Kapitel „Die richtige Therapie finden“, S. 35 wie diese Schritte aussehen können.
Meine Oma ist von ihrem Diabetes blind geworden. Kann mir das auch passieren?
Nein, keinesfalls! Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen helfen, frühzeitig auch geringfügige Schäden an Organen und Gefäßen zu erkennen und zu behandeln. So können schwere Komplikationen wie Erblindung, Dialyse und Amputationen vermieden werden. Ein gut eingestellter Blutzucker und Blutdruck sollen dazu beitragen, solche Folgeschäden zu verhindern, genau wie der Verzicht auf Tabak und übermäßig viel Alkohol. Nur ganz wenige Menschen mit Diabetes Typ 2 leiden heutzutage in Deutschland an schweren Folgen der Erkrankung – sind also erblindet, amputiert oder brauchen eine Dialyse. Es sind glücklicherweise weniger als ein Prozent aller Diabetespatienten. Lesen Sie im Kapitel „Folgen eines Diabetes Typ 2 verhindern“, S. 61, wie Folgeerkrankungen entstehen und was Sie tun können, um sie zu vermeiden.
Muss ich wirklich jeden Tag meinen Blutzucker messen?
Nicht unbedingt. Wenn Sie kein Insulin spritzen, müssen Sie nicht den Blutzucker kontrollieren. Sie könnten dann Ihre Werte mit einer Harnzuckermessung überprüfen. Nur diejenigen von Ihnen, die Insulin spritzen, messen regelmäßig den Blutzucker. Je nachdem wie häufig und wann Sie Insulin spritzen, messen Sie auch Ihren Blutzucker. Spritzen Sie häufiger am Tag, könnten Sie Ihren Gewebezucker auch mittels eines Glukosesensors am Arm oder Bauch messen. Nur alle drei bis sechs Monate untersucht Ihr Arzt Blutzucker, Blutdruck und Gewicht. Deswegen ist es wichtig, dass Sie in der Zwischenzeit auch zu Hause Ihre Zucker- und Blutdruckwerte kontrollieren. Wie sie funktionieren, lesen Sie im Kapitel „Behalten Sie Ihre Werte im Blick“, S. 51.
Lassen sich meine Blutzuckerwerte nur mit Medikamenten senken?
Es kann auch ohne gehen. Mit (kleinen) Veränderungen in der Ernährung und mehr Bewegung im Alltag werden Sie zunächst versuchen, Ihre Blutzuckerwerte zu senken. Besonders im frühen Stadium eines Diabetes reicht diese Basistherapie häufig aus, auch ohne Medikamente auszukommen. Es ist aber kein Unglück, wenn Sie auf diese Weise Ihr gewünschtes Blutzuckerziel nicht erreichen. Dann steht Ihnen eine Vielzahl von Tabletten oder Spritzen zur Verfügung, um den Diabetes wirksam zu behandeln. Mehr über Medikamente und Insuline lesen Sie in Kapitel „Wenn Medikamente nötig sind“, S. 121.
Muss ich irgendwann Insulin spritzen?
Die meisten Menschen mit Diabetes Typ 2 brauchen ihr Leben lang keine Medikamente oder kommen nur mit Tabletten aus. Dies sind in etwa 70 Prozent. Nur 30 Prozent benötigen irgendwann Insulin. Eine Insulintherapie wird ungefähr nach 10 bis 12 Jahren Diabetesdauer wahrscheinlicher. Aber Sie brauchen vor Insulin keine Angst zu haben. Denn erstens fühlen sich viele mit Insulin wieder fitter und aktiver. Und zweites ist heutzutage das Insulinspritzen im Vergleich zu früher viel angenehmer geworden. Lesen Sie im Kapitel „So klappt es mit Insulin“ auf S. 143, wie eine Insulintherapie funktioniert.
„Sie haben Diabetes Typ 2.“ Mit diesem Satz beginnt für Sie ein neues Leben. Sie machen sich jetzt vielleicht Sorgen, wie es weitergeht. Aber eines vorweg: Auch mit Diabetes Typ 2 können Sie ein rundum erfülltes Leben führen.
Diabetes ist eine ernste Erkrankung, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Auf der anderen Seite ist Diabetes schon lange kein „Schicksalsschlag“ mehr. Und im Gegensatz zu manch anderen chronischen Erkrankungen können Patienten selbst viel dazu beitragen, eine hohe Lebensqualität zu erhalten, ohne von der Krankheit bestimmt zu werden.
Auch die Therapie des Diabetes Typ 2 hat sich komplett modernisiert. Die eine wahre Behandlung, bei der Ihnen die Ärztin sagt, was Sie tun müssen, gibt es nicht mehr. Sie bestimmen – im Team mit Ärzten und Beratern – individuell über Ihre Therapieziele mit. Und diese können bei jedem Patienten ganz unterschiedlich sein. Auch das Erreichen der Therapieziele kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Das können etwa Veränderungen in der Ernährung sein, bei Ihrem persönlichen Bewegungsprogramm oder bei Ihrer Medikation.
Dieses Kapitel zeigt Ihnen, welche Veränderungen auf Sie zukommen können (aber nicht müssen) und wie Sie sich das nötige Wissen dafür aneignen.
Es braucht keine großen Veränderungen, aber viele kleine Schritte. Wichtig ist, dass Sie wissen, was Ihnen hilft, Ihren Blutzucker im Griff zu halten.
Wissen schafft Sicherheit. Wer weiß, was auf ihn zukommt und was zu tun ist, nimmt neue Herausforderungen gelassener an. Um das viele Wissen über Diabetes zu bündeln, haben wir das „Ich-darf-alles-Konzept“ entwickelt, das Ihnen in vier Schritten vermittelt, wie Sie nun Ihr neues Leben mit Diabetes Typ 2 gestalten können.
Kaum eine andere Erkrankung ist im kollektiven Gedächtnis derart mit Einschränkungen verbunden wie ein Diabetes Typ 2. Die Vorstellungen halten sich hartnäckig: Nichts, das wirklich schmeckt, darf man essen. Abnehmen muss man unbedingt. Jeden Tag den Blutzucker testen. Dann noch die Vorstellung, sich bald täglich Insulin spritzen zu müssen. Eine Flut an Ängsten und Befürchtungen bricht sich mit der Diagnose Bahn. Aber diese Sorgen sind unbegründet. Ja, einige Veränderungen sind wahrscheinlich nötig. Doch werden Sie entscheiden, was genau das sein wird und was Sie damit erreichen möchten. Auf diese Ziele gehen Sie zu, Schritt für Schritt. Und dabei ist sehr viel mehr erlaubt, als viele Betroffene zu Beginn denken.
Zugegeben ein großes Versprechen, das wir Ihnen hier geben. Aber was meinen wir damit eigentlich? Wie erwähnt, geht es um Ihre Entscheidung, Sie dürfen ….
… Ihre Therapie mitgestalten. Die Zeiten sind vorbei, in denen man Ihnen vorgeschrieben hat, welche Medikamente Sie einnehmen müssen oder wie oft Sie am Tag Ihren Blutzucker messen sollen.
… entscheiden, wie Sie das Thema Ernährung angehen möchten, was Sie essen und trinken. Eine „Diabetes-Diät“ mit „Diabetiker-Lebensmitteln“, die allzu oft schwer umsetzbar war und nicht geschmeckt hat, gehört der Vergangenheit an.
… sich Ihre Ziele stecken. Möchten Sie Gewicht verlieren oder lieber Ihr Gewicht halten? Oder möchten Sie mehr oder weniger Bewegung in Ihr Leben bringen? Das entscheiden auch Sie.
Wichtig ist, dass Sie voll und ganz hinter Ihren Entscheidungen stehen. Nur so kann es Ihnen gelingen, Ihre gesetzten Ziele auch zu erreichen. Und dass es keine Verbote gibt, wird Ihnen sicher auch dabei helfen.
Wahrscheinlich wird sich etwas für Sie verändern. Diabetes Typ 2 ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die Sie nicht ignorieren sollten. Im Gegenteil, Sie sollten so viel wie möglich über sie in Erfahrung bringen. Dabei werden wir Ihnen helfen und Ihnen die wichtigsten Informationen zur Verfügung stellen, sodass Sie sich für Ihren ganz eigenen Weg entscheiden können. Dieses Wissen aus Medizin und Forschung sowie aus der Praxis und Beratung haben wir Ihnen in vier Bausteine gebündelt, bei denen Sie nun prüfen können, welche Empfehlungen zu Ihnen und Ihrem Leben passen.
Therapie kennen lernen, Ihre Ziele festlegen. Wichtigstes Ziel ist es, den Blutzuckerspiegel zu senken bzw. stabil zu halten und dabei Ihre Lebensqualität zu erhalten. Außerdem sollten Sie, wenn möglich, keine Unterzuckerungen haben. Gute Blutzuckerwerte bringen für Ihre Gesundheit aber nichts, wenn gleichzeitig der Blutdruck stark erhöht ist. Wie beides miteinander einhergeht, lernen Sie in den Gesprächen mit Ihrem Diabetesteam und in Diabetes- und Blutdruckschulungen. Hier legen Sie auch individuell Ihre Therapieziele fest. Dabei ist (fast) alles erlaubt und nichts verboten. Zum Beispiel gab es bis vor einigen Jahren noch die besagte „Diabetes-Diät“, die es für jeden Betroffenen strikt einzuhalten galt. Dabei war eine Vielzahl von Lebensmitteln verboten (z. B. Süßigkeiten, Kuchen oder Marmelade). Heute gibt es hinsichtlich der Lebensmittelauswahl keine „No-Gos“ mehr. Wie Sie also Ihre persönlichen Therapieziele festlegen, lesen Sie im Kapitel „Die richtige Therapie finden“, ab S. 36.
Essen und Trinken: kleine Veränderungen, große Wirkung. Den größten Einfluss auf Ihren Blutzucker hat Essen und Trinken. Denn immer dann, wenn Sie Kohlenhydrate zu sich nehmen, steigt Ihr Blutzucker an (siehe S. 72). Aber es geht nicht darum, bestimmte Lebensmittel oder Getränke zu verbieten. In der Auswahl der Lebensmittel ist alles erlaubt. Sie dürfen das essen und trinken, was Ihnen schmeckt. Dazu gehört auch Zucker. Aber: Die Menge macht´s! Und hier können Sie mit bestimmen! Mehr über Ernährung und Co. erfahren Sie im Kapitel „Aus dem Vollen schöpfen: Ernährung“ ab S. 71.
Das Leben in Bewegung bringen. Mehr Bewegung kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken. Außerdem kann körperliche Aktivität dazu beitragen, dass Sie Gewicht reduzieren, wenn Sie das möchten! Was Sie tun wollen – ob Fahrradfahren, Treppensteigen, Schwimmen oder Gartenarbeit – und in welchem Ausmaß, bleibt Ihnen überlassen. Auch über die Frage, ob Sie Ihr Gewicht reduzieren sollten, bestimmen Sie selbst. Mehr über Bewegung lesen Sie im Kapitel „Jeder Schritt zählt“ ab S. 104. Aber: Falls Sie Insulin spritzen, müssen Sie einiges beachten, damit die körperliche Aktivität nicht Ihren Blutzucker zu stark senkt und zu einer Unterzuckerung führt. Im Kapitel „Mit Diabetes im Gepäck“ ab S. 115 lernen Sie zudem, wie Sie trotz Diabetes nicht auf das Reisen verzichten müssen. Ein „bewegtes Leben“ ist mit Diabetes sehr gut möglich, wenn Sie auf das eine oder andere achten.
Keine Angst vor Medikamenten. Manchmal reicht die Basistherapie, also die Änderung der Lebensgewohnheiten, nicht aus, um den Zuckerstoffwechsel in den Griff zu bekommen. Dann können Medikamente der nächste Schritt sein. Und hier heißt es nicht, dass Sie sofort Insulin spritzen müssen. Die meisten Diabetespatienten kommen viele Jahre ohne Insulinspritzen aus oder müssen das ihr ganzes Leben nicht tun. Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die den Blutzucker ausreichend senken. Menschen reagieren unterschiedlich auf Medikamente und jeder hat andere Lebenssituationen und gesundheitliche Risiken. Auch hier ist Ihre Mitarbeit gefragt, wenn Sie mit Blick auf die Therapieziele das passende Medikament auswählen. Alle wichtigen Informationen zu Medikamenten und wie diese für eine Diabetes-Therapie bewertet werden, finden Sie im Kapitel „Wenn Medikamente nötig sind“ ab S. 121.
Das Diabetes-Wissen ist enorm, umso wichtiger sind für Sie – neben diesem Ratgeber – die Menschen, die Ihnen bei der Behandlung zur Seite stehen und Orientierung geben können. Im Idealfall sind das:
Hausärztin oder Diabetologe
Diätassistentin und/oder Ernährungswissenschaftler
Diabetesberater bzw. Diabetesassistentin
Wundassistenten
Wenn Sie zu Ihren regelmäßigen Kontrollen in Ihre Arztpraxis gehen, werden Sie auf diese „Wegbegleiter“ immer wieder treffen. Sie stehen Ihnen beratend zur Seite und unterstützen Sie in Ihrem (Diabetes-)Alltag. Sie werden auch alle Ihre Fragen beantworten und auf Ihre Ängste und Sorgen reagieren. Zögern Sie also nicht, das Gespräch zu suchen und Ihre Fragen zu stellen.
Ein weiterer wichtiger Baustein für Sie ist der Besuch einer Diabetesschulung. Diese dient dazu, Sie im Umgang mit Ihrem Diabetes fit zu machen, denn den größten Teil der Therapie übernehmen Sie! In kleinen Gruppen mit anderen Betroffenen können Sie sich austauschen und von deren Erfahrungen profitieren. Dort trainieren Sie mit Übungen und praktischen Beispielen, was Sie für den Alltag mit Diabetes Typ 2 brauchen. Sie erfahren mehr:
über Entstehung, Diagnose und Behandlung eines Diabetes
was Sie in Notfällen tun können
welche Maßnahmen den Blutzucker senken
wie Sie den Diabetes am besten selbst managen
Mehr zum Thema Schulungen lesen Sie im Kapitel „Lassen Sie sich unterstützen“, S. 28.
Damit Ihr Arzt die richtige Therapie mit Ihnen finden kann, sind und werden regelmäßige Kontrollen wichtig. In der Regel sind es Untersuchungen, die alle drei bis sechs Monate durchgeführt werden. Dafür wird Ihr Arzt Sie eventuell in ein sogenanntes Disease-Management-Programm (DMP) einschreiben (siehe S. 158).
Checkliste
Ein erster Zwischenstand
Sie haben gesehen, dass Sie an einigen Stellschrauben drehen können und viele Möglichkeiten haben, sich etwas Gutes zu tun. Prüfen Sie bereits jetzt, wo Sie etwas mehr tun wollen und können:
Teilnahme an einer Diabetesschulung
Wo fehlen wichtige Informationen? Wo haben Sie noch Fragen?
Holen Sie sich Unterstützung durch Ihre Familie und Freunde.
Schwer, aber nicht unmöglich: Selbstkontrolle erlernen (Blutzucker- oder Urinzuckermessung)
Überprüfung der Ess- und Trinkgewohnheiten: Können und wollen Sie noch etwas reduzieren?
Überprüfung der körperlichen Aktivität: Ist hier und da doch mehr möglich? Können und wollen Sie mehr Bewegung in den Alltag einbauen?
Diese Kontrollen sind wichtig, Ihre Diabetestherapie zu überprüfen (z. B. Messung des HbA1c). Im Laufe der Zeit kann es nötig sein, Ihre Therapie anzupassen. Auch wenn eine bestimmte Therapie über viele Monate oder Jahre hinweg funktioniert hat, verändert sich der Körper über die Zeit, ohne dass Sie etwas falsch gemacht haben. Darauf muss man reagieren.
In den Untersuchungen wird auch geprüft, ob bereits Folgeerkrankungen durch den Diabetes aufgetreten oder fortgeschritten sind. Diabetes kann bei Unachtsamkeit Schäden an Augen, Nieren und Füßen verursachen. Sind die Blutzuckerwerte über viele Jahre hinweg zu hoch, ist es wahrscheinlicher, dass Folgeerkrankungen auftreten (siehe S. 61). Daher sollten Sie einmal im Jahr Kontrolltermine wahrnehmen, um rechtzeitig ihre Diabetestherapie anpassen zu können.
Häufig hört man Aussagen wie „Hätte ich mal früher nicht so viel Schokolade gegessen“ oder „Bei meinem Übergewicht musste es ja dazu kommen“. Viele Betroffene nehmen an, dass die eigenen Ess- und Trinkgewohnheiten schuld an ihrem Diabetes sind … oder das Übergewicht oder zu wenig Bewegung. Das Gefühl, allein verantwortlich zu sein, kann belastend sein.
Doch kennen Sie die genaue Ursache für Ihren Diabetes? Die meisten Betroffenen müssen diese Frage mit „Nein“ beantworten. Und dies ist auch nicht schlimm, da bis heute nicht genau geklärt ist, wie es zur Entstehung eines Diabetes Typ 2 kommt.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der junge aktive Mann neben Ihnen im Wartezimmer der Arztpraxis auch Diabetes Typ 2 bekommen hat? Auch nicht jeder schwer übergewichtige Mensch erkrankt an Diabetes. Übergewicht und Bewegungsmangel stellen nur eine mögliche Ursache für Diabetes Typ 2 dar. Häufig ist es ein Bündel aus verschiedenen Faktoren, welche dazu führen, dass die Zuckerwerte ansteigen. Vor allem das Alter und genetische Faktoren erhöhen das Risiko zu erkranken:
Je höher das Alter ist, desto häufiger tritt Diabetes Typ 2 auf. Die Bauchspeicheldrüse ist ein Verschleißorgan und produziert im Laufe des Lebens immer weniger Insulin. Das ist normal! Eine weitere Ursache des Diabetes ist die schlechtere Insulinwirkung an den Zellen (insbesondere den Muskelzellen). Deswegen wurde früher Diabetes Typ 2 auch als „Alterszucker“ bezeichnet. Dieser Begriff wird heute nicht mehr verwendet, da auch jüngere Menschen Diabetes Typ 2 bekommen können.
Neben dem Alter spielt die Genetik eine wichtige Rolle. Wer in Ihrer Familie hat noch Diabetes Typ 2? Vielleicht Ihre Eltern, Geschwister oder Großeltern? Diabetes Typ 2 kann vererbt werden. Bei den meisten Diabetespatienten hat mindestens ein weiterer Angehöriger auch Diabetes Typ 2, denn die Vererbungswahrscheinlichkeit ist höher als bei Diabetes Typ 1. Sind Sie sich unsicher, ob Sie Diabetes Typ 1 oder Typ 2 haben, dann fragen Sie Ihre Ärztin. Ein Bluttest zur Bestimmung der Antikörper kann helfen!
Egal, was Sie in der Vergangenheit hätten anders machen können, vielleicht hätten Sie trotzdem Diabetes bekommen. Sie können es nicht wissen und es lässt sich nicht ändern. Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen, wenn Ihnen der Arzt ein Diabetesmedikament verschreibt. Es gibt viele Gründe, warum ein Medikament sinnvoll sein kann. Vielleicht ist Diabetes irgendwann heilbar. Bis dahin liegt es nun aber an Ihnen! Diabetes Typ 2 ist eine Erkrankung, bei der Sie mitbestimmen und mitgestalten können. Nutzen Sie Ihre Chance!
Ist Diabetes Typ 2 heilbar? Diese Frage lässt sich nicht einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten. In den meisten Fällen ist Diabetes Typ 2 aber nicht heilbar, weil die Genetik und das Alter eine wichtige Rolle spielen. Und darauf haben Sie keinen Einfluss! Hoffnung besteht, falls bei Ihnen ein starkes Übergewicht ursächlich für den Diabetes Typ 2 ist. Dann kann eine drastische Gewichtsabnahme dazu führen, dass der Diabetes für eine gewisse Zeit in den Hintergrund gerät und Sie weniger bzw. keine Diabetesmedikamente benötigen. Dafür reichen jedoch einige Pfunde nicht aus, Sie müssen schon ordentlich viele Kilos verlieren.
Ihr Diabetesteam kann Ihnen Tipps und Empfehlungen mitgeben. Was Sie davon umsetzen möchten, bestimmen jedoch Sie. Dafür müssen Sie zum Diabetes-Experten werden.
Die ersten Informationen zu Ihrer Erkrankung erhalten Sie von Ihrem Diabetesteam aus Hausärztin, Diabetologen und Diabetesberater. Diese Menschen werden Ihnen die ersten wichtigen Schritte zeigen, etwa den Umgang mit einem Blutzuckermessgerät oder die Urinzuckermessung. Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, wenn Sie etwas nicht gleich verstanden haben oder wenn Sie mehr zu einem Thema wissen möchten.
Bei der Diabetesschulung wird Ihnen dann vertieft alles Wissenswerte über Ihren Diabetes vermittelt, etwa alles rund um das Thema „Essen und Trinken“, aber Sie lernen auch viel über den Umgang mit Diabetes im Alltag. Zudem können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und viel Hilfe und Rat erhalten. Wie eine Schulung abläuft, lesen Sie im Kapitel „Lassen Sie sich unterstützen“, ab S. 28.
Immer mehr Menschen nutzen natürlich auch die Vielzahl an Informationen, die frei im Internet zur Verfügung stehen, um mehr zu erfahren. Wissenschaftlich gesicherte Informationen zu finden, kann hier aber durchaus schwierig werden. Zum Thema Diabetes gibt es sehr viele und teilweise widersprüchliche Angaben. Für Betroffene und deren Angehörige gibt es jedoch eine Patientenleitlinie, in der alle wichtigen Informationen zusammengetragen sind. Diese Leitlinie wurde von Experten speziell für Sie entwickelt. Eine Liste von weiteren Adressen und Internetseiten, die für Sie hilfreich sein können und Sie gut und wissenschaftlich fundiert informieren, finden Sie im Service ab S. 172. Stoßen Sie nun im Internet auf Informationen, die Sie mit besonders vielen Versprechen locken, prüfen Sie gut und fragen Sie Ihren Arzt.
Für Sie ist aber erst einmal hilfreich zu verstehen, was ein Diabetes ist und warum gerade „Zucker“ eine so wichtige Rolle spielt.
Unser Körper braucht Zucker: Das hört sich zuerst einmal banal an, ist jedoch lebensnotwendig. Ohne Traubenzucker (Glukose) kann der Körper nicht arbeiten. Insbesondere Ihr Gehirn und Ihre Muskeln brauchen diesen Energielieferanten. Sie wollen sich bewegen, sprechen oder den Arm heben – all das sind Muskelarbeiten, wofür Sie Zucker benötigen.
Insulin ist der Schlüssel
Die Zellen (rosa) sind verschlossen. Der Zucker aus der Nahrung (hellblaue Würfel) steht vor der Tür und kann nicht hinein. Insulin (blaue Schlüssel) wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und ins Blut abgegeben. Erst wenn das Insulin an den Zellen angekommen ist, schließt es die Zellen auf (über Insulinrezeptoren an der Zelloberfläche, Bild rechts). Der Zucker kann nun eintreten. Wird der Zucker vom Blut in die Zellen aufgenommen, sinkt der Zuckergehalt im Blut ab. Dieser Vorgang dauert etwa zwei bis vier Stunden nach dem Essen (je nachdem wie viel Sie gegessen haben). Bei einem Diabetes ist dieses wichtige Schlüssel-Schloss-Prinzip gestört.
Schnelle Energie
Traubenzucker (Glukose) erhöht den Blutzucker. Das ist den meisten Menschen klar. Bei einer Unterzuckerung ein paar Plättchen Traubenzucker gegessen – danach geht‘s einem schnell wieder besser. Doch Traubenzucker ist nicht nur in Süßigkeiten oder Kuchen enthalten, sondern auch in Obst, Milch, Kartoffeln oder Brot. Deswegen kann der Körper aus diesen Lebensmitteln Energie ziehen. Von Natur aus steckt Traubenzucker in allen diesen Lebensmitteln und erhöht damit den Blutzucker. Wie das sein kann, lesen Sie im Kapitel „Aus dem Vollen schöpfen: Ernährung“.
Wenn Sie beispielsweise einen Apfel oder Kartoffeln essen, werden diese Lebensmittel im Magen und Darm verdaut. Dabei entsteht Traubenzucker, der anschließend vom Darm ins Blut gelangt. Ist der Traubenzucker im Blut angekommen, steigt der Zuckergehalt im Blut an. Das ist ein ganz normaler Vorgang und passiert bei Menschen mit und ohne Diabetes.
Es nützt Ihnen jedoch nichts, wenn der Traubenzucker nur im Blut kreist. Ihr Körper kann den Traubenzucker in dieser Form schlicht nicht verwerten. Erst wenn der Zucker in den Zellen, zum Beispiel den Muskelzellen, angekommen ist, wird daraus Energie gewonnen. Leider ist es nicht so einfach, den Traubenzucker dorthin zu transportieren. Dafür ist ein „Schlüssel“ notwendig: das Insulin.
Das Hormon Insulin sorgt dafür, dass die Zellen den Traubenzucker aus dem Blut aufnehmen können. Insulin wird in den Betazellen (auch Langerhans´sche Inselzellen genannt, siehe unten) der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert und gelangt ebenfalls über das Blut dorthin, wo es gebraucht wird: zu den „Zielzellen“ wie zum Beispiel Muskel- oder Fettzellen. Dort angekommen, dockt Insulin an den Insulinrezeptoren der Zelloberfläche an und lässt den Zucker in die Zellen eintreten. Sie können sich diesen Vorgang als „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ vorstellen (siehe Abbildung S. 19).
Der Körper hält den Zuckergehalt im Blut über feinste Regulationsmechanismen immer im Gleichgewicht. Dabei ist eine Vielzahl von Hormonen und Stoffwechselprozessen beteiligt. So ist gewährleistet, dass der Blutzucker bei Menschen ohne Diabetes immer in einem bestimmten Bereich gehalten wird: 3,3 bis 7,8 mmol/l (60 bis 140 mg/dl). Entgleisungen nach oben oder unten werden damit vermieden. Die Leber spielt dabei eine entscheidende Rolle bei der Versorgung des Körpers mit Zucker. Sie speichert einen Teil des Traubenzuckers (Glukose), der über die Nahrung aufgenommen wird, als Reserve ab. Dieser Speicherzucker wird Glykogen genannt. In bestimmten Situationen können die Glykogenreserven mobilisiert werden. Glykogen wird wieder in Traubenzucker umgewandelt und ins Blut abgegeben. Somit wird sichergestellt, dass der Körper auch in „Notsituationen“ wie mehrstündigen Fastenzeiten gut versorgt ist. Droht eine Unterzuckerung, wird Zucker aus der Leber freigesetzt und ins Blut abgegeben. Der Blutzucker steigt wieder. Diese „Notsituationen„ treten jede Nacht auf, wenn Sie während des Schlafens nichts essen oder trinken. Ihr Körper arbeitet trotzdem und benötigt Energie.
Unsere Insulinfabrik, die Bauchspeicheldrüse, besteht aus den sogenannten Langerhans´schen Inselzellen. Paul Langerhans war ein deutscher Pathologe und hat Medizin in Jena und Berlin studiert. Während seiner Doktorarbeit entdeckte er in den 1860er Jahren in der Bauchspeicheldrüse gelegene inselartige „Zellhaufen“, die Insulin herstellen. Diese Zellen wurden später nach ihm benannt.
Zucker im Gehirn ohne Insulin. Wussten Sie, dass das Gehirn kein Insulin braucht, um den Traubenzucker in die Gehirnzellen aufzunehmen? Die Tür zu den Gehirnzellen öffnet sich, ohne dass Insulin benötigt wird. Dies ist eine clevere Lösung des Körpers, damit auch bei Insulinmangel (zum Beispiel Insulinspritzen vergessen) immer ausreichend Zucker im Gehirn vorhanden ist.
Speicherplatz Leber
Die Leber kann etwa 150 Gramm Glukose als Reserve speichern. Dies entspricht ungefähr zehn Prozent ihrer eigenen Masse. 150 Gramm Zucker sind zum Beispiel in drei Tafeln Schokolade oder acht Bananen enthalten.
Spritzen Sie Insulin oder nehmen insulinfreisetzende Tabletten (sogenannte Sulfonylharnstoffe oder Glinide) ein, kann es trotz der Glykogenreserven zu einer Unterzuckerung kommen (siehe S. 44). Hier sollten Sie schnell handeln und Traubenzucker essen.
Auf der anderen Seite ist auch immer ein wenig Insulin im Blut vorhanden, um schnell auf einen Blutzuckeranstieg, beispielsweise nach dem Essen, reagieren zu können. Der Blutzucker steigt so bei Menschen ohne Diabetes in der Regel nicht über 7,8 mmol/l (140 mg/dl) an.
Das Feintuning des Körpers funktioniert auch wunderbar bei sportlichen Aktivitäten. Dafür wird mehr Energie in den Muskelzellen gebraucht, die Zellen nehmen dazu mehr Zucker aus dem Blut auf. Der Blutzucker sinkt. Sollten Sie über eine längere Zeit ohne etwas zu essen oder trinken ausgiebig Sport treiben, kommt hier die Leber und Muskulatur zum Einsatz. Zuckerreserven werden mobilisiert und ins Blut freigesetzt. Auf diese Weise wird bei Menschen ohne Diabetes sichergestellt, dass Sport und eine anstrengende körperliche Arbeit nicht zu einer Unterzuckerung führen.
Sie wundern sich, warum Ihre Blutzuckerwerte morgens höher liegen als am Vorabend vor dem Schlafengehen? Und das, obwohl Sie nachts nichts gegessen oder getrunken haben? Sie brauchen auch im Schlaf Energie für die Herztätigkeit, zum Atmen, Schnarchen, Träumen und zur Aufrechterhaltung Ihrer Körpertemperatur. Dazu werden vermehrt Stresshormone ins Blut ausgeschüttet. Sie geben der Leber das Signal „zusätzlich Zucker auszuschütten“. Damit erhöht sich Ihr Zuckerspiegel, ohne dass Sie essen oder trinken.
Unterstützung durch die Nieren
Steigt der Blutzucker über 10 mmol/l (180 mg/dl), wird Zucker über den Urin ausgeschieden. Ihre Nieren sind am unteren Ende des Brustkorbs rechts und links neben der Wirbelsäule gelegen.
Was läuft nun schief bei einem Diabetes Typ 2? Bei Diabetes Typ 2 funktioniert das Feintuning leider nicht mehr so, wie es sein soll. Es gibt zwei mögliche Ursachen: Entweder Ihre Bauchspeicheldrüse produziert nicht mehr genügend Insulin (das nennt man relativer Insulinmangel) oder das produzierte Insulin wirkt an der Zielzelle nicht ausreichend (Insulinresistenz). Kurz gesagt, der Schlüssel hakt oder kann das Schloss nicht mehr öffnen.
Insulinmangel. Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht mehr die Menge an Insulin, die benötigt wird, oder das Insulin wird zu spät in das Blut abgegeben. Somit kann nur ein Teil des Zuckers aus dem Blut in die Zellen befördert werden.
Insulinresistenz. Die Bauchspeicheldrüse produziert genügend Insulin (manchmal sogar sehr viel Insulin), es kann jedoch an den Zellen nicht richtig wirken. Es gelangt zu wenig Zucker aus dem Blut in die Zellen.
Häufig ist eine Kombination aus beidem die Ursache für die Erkrankung mit einem Diabetes Typ 2. Ob jedoch Insulinmangel oder Insulinresistenz – die Therapie bleibt dieselbe. Über die verschiedenen Therapieoptionen, die Ihnen zur Verfügung stehen, lesen Sie mehr im Kapitel „Die richtige Therapie finden“, S. 35.
Wenn der Zucker nicht oder nur teilweise in die Zellen aufgenommen wird, steigt der Zuckerspiegel im Blut an. So kann der Körper die Energie jedoch nicht nutzen. Sie merken das, indem Sie sich müde und schlapp fühlen. Der Blutzucker ist dann meist über das Vierfache erhöht.
Jetzt versucht der Körper, den überschüssigen Zucker auf anderen Wegen loszuwerden. Dies funktioniert am einfachsten über den Urin. Steigt der Zuckergehalt im Blut über einen bestimmten Grenzwert, öffnen die Nieren eine Art Ventil und der Zucker wird teilweise ausgeschieden.